Das Apotheker-Gehalt liegt bei Vollzeitarbeit durchschnittlich zwischen 2.103 Euro und 3.505 Euro Bruttolohn im Monat. Die Spanne ist so groß, weil der Verdienst vom Bundesland, der Berufserfahrung und anderen Faktoren abhängt. Das Einkommen von Apothekern und Apothekerinnen ist tariflich geregelt, sofern sie keine Freiberufler sind. Laut dem Gehaltsschema für Apotheker beeinflussen das Alter und die Jahre an Betriebszugehörigkeit die Höhe des Apotheker-Gehalts.
Der Unterschied zwischen einem Pharmazeut und einem Apotheker ist, dass Apotheker im Job direkten Kontakt zu Kunden haben, Pharmazeuten nicht.
Wie hoch das Apotheker-Gehalt während der Ausbildung, zum Berufseinstieg, nach einer Fortbildung und laut Kollektivvertrag ist, wird in diesem Text zusammengefasst.
Apotheker – Gehalt in der Ausbildung
Da der Weg zum Beruf als Apotheker über ein Studium der Pharmazie führt, gibt es während dieser Ausbildungszeit keinen Lohn. Erst nach Abschluss des Studiums, wenn das verpflichtende Aspirantenjahr in einer zugelassenen Apotheke folgt, erhalten die angehenden Apotheker eine Entlohnung. Das Aspirantenjahr gehört somit aber strenggenommen nicht mehr zur Lehre, sondern wird bereits als Berufseinstieg gewertet. Aspiranten erhalten derzeit ein Durchschnittsgehalt von 1.720 Euro netto.
Apotheker – Gehalt nach der Ausbildung
Apotheker erhalten, im Vergleich zu anderen pharmazeutischen oder medizinischen Berufen, ein hohes Einstiegsgehalt. Laut Gehaltskompass des AMS (Arbeitsmarktservice) ist das Einstiegsgehalt für Apotheker sogar am höchsten, gemessen an den dort aufgeführten anderen pharmazeutischen Berufssparten. Der Verdienst liegt für Apotheker demzufolge nach ein bis zwei Jahren bei 2.973 Euro im Monat. Im Gegensatz dazu beträgt beispielsweise das Gehalt für Altenpfleger zum Berufseinstieg in der Regel rund 2.070 Euro im Monat. Außerdem kann der Verdienst je nach Bundesland in Österreich, z.B. Wien oder Tirol, schwanken.
Das hohe Apotheker-Gehalt wird von der Apothekerkammer nicht zuletzt dadurch gerechtfertigt, dass man einige Zeit in das unbezahlte Studium investiert hat. Man muss sich außerdem während seines gesamten Berufslebens ständig fortbilden und trägt große Verantwortung. Das Einkommen von Apothekern ist in einem kollektiven Tarifvertrag festgelegt. Es wird in der Regel jedes Jahr angepasst.
Apotheker – Verdienst nach Kollektivvertrag
Das Gehalt von Apothekern unterscheidet sich in nicht nach Art der Einrichtung. Es ist also unerheblich, ob man in einer Krankenhausapotheke, einer Filialapotheke, eine Realapotheke (sog. „sui generis“) oder einer konzessionierten Apotheke arbeitet. Die Gehälter richten sich ausschließlich nach der entsprechenden Gehaltsstufe im kollektiven Tarifvertrag.
Das Gehaltsschema für 2022 gemäß § 14 GKG (Gerichtskommissärsgesetz) 2002 sieht für allgemein berufsberechtigte Apotheker die folgende Staffelung nach Berufsjahren und Gehaltsstufen vor. So verdient beispielsweise ein Apotheker im neunten Jahr in die Gehaltsstufe V. Deshalb verdient er / sie 3.543 Euro:
Dienstjahre | Gehaltsstufe | monatliches Volldienstgehalt |
1 – 2 | I | 2.973 € |
3 – 4 | II | 3.108 € |
5 – 6 | III | 3.246 € |
7 – 8 | IV | 3.381 € |
9 – 10 | V | 3.543 € |
11 – 12 | VI | 3.738 € |
13 – 14 | VII | 3.960 € |
15 – 16 | VIII | 4.182 € |
17 – 18 | IX | 4.416 € |
19 – 20 | X | 4.629 € |
21 – 22 | XI | 4.812 € |
23 – 24 | XII | 4.959 € |
25 – 26 | XIII | 5.109€ |
27 – 28 | XIV | 5.214 € |
29 – 30 | XV | 5.310 € |
31 – 32 | XVI | 5.388 € |
33 – 34 | XVII | 5.466 € |
35 und mehr | XVIII | 5.538 € |
Die tabellarisch dargestellten Angaben beziehen sich auf das monatliche Nettogehalt bei einer Vollzeittätigkeit als Apotheker. Das Gehaltsschema von Apothekern umfasst (wie oben dargestellt) 18 Gehaltsstufen, wobei man automatisch alle zwei Jahre (egal ob in Voll- oder Teilzeit beschäftigt) in die nächste Stufe aufsteigt. In der ersten Gehaltsstufe erhalten Apotheker in Vollzeit aktuell 2.973 Euro netto.
Apotheker-Gehalt – Entwicklung
Die Entwicklung des Apotheker-Gehalts ist insofern interessant, weil man so eine deutliche Gehaltssteigerung nachvollziehen kann. Der Verdienst von Apothekern ist im Zeitraum von 2011 bis 202 um 513 Euro brutto monatlich in der ersten Gehaltsstufe angewachsen. Hier sind die offiziellen Zahlen der Pharmazeutischen Gehaltskasse für die erste und 18. Gehaltsstufe für den Zeitraum 2011 bis 2020 tabellarisch dargestellt. Die Angaben wurden zum 31.12. des jeweiligen Jahres erhoben:
Besoldung in Euro | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
Umlage (12mal jährlich) | 4.746 | 4.680 | 4.575 | 4.485 | 4.416 | 4.383 | 4.311 | 4.191 | 4.071 | 3.927 |
I. Gehaltsstufe | 2.877 | 2.823 | 2.757 | 2.697 | 2.661 | 2.661 | 2.619 | 2.535 | 2.457 | 2.364 |
XVIII. Gehaltsstufe | 5.358 | 5.256 | 5.136 | 5.022 | 4.959 | 4.959 | 4.881 | 4.788 | 4.662 | 4.551 |
Außerdem geht aus der Tabelle auch ein Gehaltswachstum von Apothekern in der 18. Gehaltsstufe hervor: Denn ihr Bruttomonatslohn hat im dargestellten Zeitraum um 807 Euro zugelegt.
Apotheken und Aspiranten – Entwicklung
Nicht nur das Gehalt ist im Zeitraum von 2011 bis 2020 angestiegen: Das gleiche gilt erstens für die Anzahl der Apotheker und zweitens für die Menge an Aspiranten, wie in der Tabelle aufgezeigt wird:
Apotheker | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
Anzahl Apotheker | 6.515 | 6.478 | 6.346 | 6.244 | 6.194 | 6.104 | 5.997 | 5.918 | 5.823 | 5.699 |
Anzahl Aspiranten | 298 | 293 | 264 | 264 | 259 | 258 | 243 | 210 | 239 | 203 |
Gesamtzahl Apotheken | 1.434 | 1.417 | 1.406 | 1.399 | 1.390 | 1.380 | 1.369 | 1.358 | 1.344 | 1.333 |
Die zunehmende Anzahl an Apothekern und Apotheken lässt vermuten, dass auch die Zahl der Bewerbungen auf diesen Job steigt.
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Mögliche Zulagen zum Apotheker-Gehalt
Zum Grundgehalt können außerdem noch zahlreiche Zulagen hinzukommen. Unter Zulagen versteht man Entgelte, die für Sonderleistungen oder spezielle Arbeitsbelastungen ausgezahlt werden. Also orientieren sie sich an den Aufgaben in der Apotheke, den Arbeitszeiten, den Dienstleistungen sowie den privaten Umständen. Hier eine Liste der Apothekerkammer mit den häufigsten Zuschlägen, bezogen auf in Vollzeit angestellte Apotheker und Apothekerinnen:
Generelle Zulagen:
- Ausgleichszulage: 1.399 Euro (auch “Mindestpension”; erhalten im Inland ansässige Pensionäre, um ihr Mindesteinkommen zu sichern)
- Leiterzulage: 1.309 Euro
- Zulage ab viertägiger stellvertretender Leitung täglich: 26,20 Euro
- Große Belastungszulage: 1.553,50 Euro (auch “Gefahrenzulage”, “Erschwerniszulage” oder “Schmutzzulage”; wird etwa bei extremen körperlichen Belastungen bei der Arbeit ausgezahlt)
- Kleine Belastungszulage: 1.086 Euro
- Grundstunde: 33 Euro
- Grundstunde mit 50% Zuschlag: 49,50 Euro
Nachtzulagen bei Arbeitsbereitschaft während der Nacht (Art. VI (6)c Kollektivvertrag) ab Turnus I:
- Grundlohn: 107,80 Euro
- Nachtarbeitszuschlag: 94,30 Euro
Verdienst – Spätzulagen bei Arbeitsbereitschaft am Abend (Art. VI (6)a) Kollektivvertrag) nach Uhrzeit:
- 18 Uhr bis 19 Uhr: Grundlohn 21,60 Euro, Zuschlag 10,80 Euro
- 18 Uhr bis 20 Uhr: Grundlohn 37,80 Euro, Zuschlag 27 Euro
- 18 Uhr bis 21 Uhr: Grundlohn 54 Euro, Zuschlag 43,20 Euro
- 18 Uhr bis 22 Uhr: Grundlohn 70,30 Euro, Zuschlag 59,50 Euro
Familienzulagen gemäß § 26 GKG 2002:
- Kinderzulage: 111 Euro
- Haushaltszulage: 33 Euro
Verdienst von Apothekern im Vergleich mit anderen Berufen
Angestellte Apotheker verdienen im Vergleich anderen medizinisch-pharmazeutischen Berufsgruppen, wie etwa dem Gehalt von Medizinischen Fachassistenzen oder Desinfektionsassistenzen, mehr (Durchschnittsgehalt: 3.825 Euro). Jedoch gibt es auch zwei Berufsbilder, die sie, auf den Lohn bezogen, überholen: Pharmazeuten (Median: 3.900 Euro) und Pharmareferenten (Median: 3.870 Euro).
Berufsbild | Gehaltsspanne | Median |
Pharmazeut | 2.520 – 4.670 € | 3.900 € |
Pharmareferent | 2.610 – 5.110 € | 3.870 € |
Apotheker | 2.877 – 4.371 € | 3.825 € |
Chemiker | 2.340 – 3.980 € | 3.170 € |
Biomedizinischer Analytiker | 1.570 – 3.960 € | 2.745 € |
Pharmaz. kaufm. Angestellter (PKA) | 1.782 – 2.600 € | 2.450 € |
Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Für Apotheker sind Fortbildungen im Job vorgeschrieben, damit sie immer auf dem aktuellen Stand der medizinischen Pharmaforschung bleiben. Diese Fortbildungen wirken sich insofern nur indirekt gehaltssteigernd aus. Denn sie werden von den regulären im Gehaltstarifvertrag geregelten Gehaltserhöhungen miterfasst.
Wer sich als Apotheker jedoch durch Weiterbildungen beruflich weiter qualifiziert, erhält mehr Geld. Wer höhere Verdienstmöglichkeiten möchte, kann etwa bei der Österreichischen Apothekerkammer eine postgraduelle Weiterbildung zum „Fachapotheker für Krankenhauspharmazie (aHPh)“ absolvieren. In diesem Beruf liegt das Einstiegsgehalt bei 3.900 Euro.
Passende Stellenangebote finden
Wer auf der Suche nach einer Arbeitsstelle ist, findet in der Jobbörse von Medi-Karriere zahlreiche Angebote: Beispielsweise Stellenangebote für Apotheker, Jobs als Pharmakant oder offene Stellen in der Verwaltung.
1. Kollektivvertrag pharmazeutische Fachkräfte, www.apothekerkammer.at (Abrufdatum: 05.07.2022).
2. Gehaltstabelle Fachkräfte 2022, www.apothekerkammer.at (Abrufdatum: 05.07.2022).