Mit einer Gipsassistenz-Ausbildung übt man einen Beruf als spezialisierte medizinische Fachassistenz aus. Gipsassistenten/-innen sind auf das Verarzten von Patienten/-innen mit Knochenfrakturen, Muskel- und/oder Bänderverletzungen, die einen Gips oder einen Verband benötigen, spezialisiert. Als Gipsassistenz arbeitet man an der Seite von Ärzten/-innen und ist somit häufig in Krankenhäusern tätig.
Informationen zur Gipsassistenz-Ausbildung, dem weiteren Berufsleben, Aufgaben im Arbeitsalltag und dem Gehalt fasst dieser Artikel zusammen.
Was macht ein/e Gipsassistent/in?
Ein/e Gipsassistent/in hilft einem/-r Arzt/Ärztin beim Anlegen von starren und/oder ruhigstellenden Wundverbänden sowie beim Anlegen von Gipsen bei Knochenfrakturen oder Muskel- und Bänderverletzungen. Gipsassistenzen müssen dabei verschiedene sogenannte “einfache Gipstechniken” beherrschen und arbeiten entweder unter der Aufsicht der Ärzte/-innen oder nach deren ärztlicher Anordnung.
Darüber hinaus assistiert eine Gipsassistentin oder ein Gipsassistent Ärzten/-innen zum Beispiel bei der Reposition und der Korrektur von Verbänden sowie Gipsen. Gipsassistenten/-innen sind außerdem zuständig für das Abnehmen der Wundverbände und Gipse. Als weitere Aufgabe bereiten sie den Gipsraum vor und nach, indem sie beispielsweise die zur Behandlung nötigen Materialien und Geräte vorbereiten. Auch die Reinigung dieser Geräte gehört ins Tätigkeitsfeld.
Gipsassistent/in Ausbildung – Übersicht
Bei der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in handelt es sich um eine Kurzausbildung oder auch Spezialausbildung. Sie ist nicht wie die klassische dreijährige Lehre aufgebaut, sondern ist eine Zusatzausbildung für bereits grundlegend geschultes medizinisches Personal. Deshalb kann man die Gipsassistent-Ausbildung entweder in Vollzeit in rund vier Monaten absolvieren oder im berufsbegleitenden Modell innerhalb eines Jahres.
Medizinische Assistenzberufe, wozu auch dieses Berufsbild gehört, kann man alle im Rahmen der medizinischen-Fachassistenz-Ausbildung erlernen. Was genau das bedeutet, wird im Folgenden erklärt.
Gipsassistenz-Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in um eine Spezialausbildung für bereits medizinisch geschulte Personen. Deshalb können nur Personen die Gipsassistenz-Ausbildung antreten, die nicht nur die neunjährige Schulpflicht in Österreich erfüllt haben, sondern auch bereits eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf haben. Auch mit einer abgeschlossenen Lehre als Medizinische/r Masseur/in oder im gehobenen Dienst in der Gesundheits- und Krankenpflege ist es möglich, die Gipsassistent-Ausbildung zu beginnen.
Wer die Gipsassistenz-Ausbildung als Erstausbildung auf dem Bildungsweg machen möchte, erlernt die Inhalte dafür im Rahmen der Medizinischen Fachassistenz-Ausbildung (MFA). Ohne berufliche Vorerfahrung im medizinischen Bereich gibt es dafür drei Optionen:
- mindestens drei Ausbildungen in medizinischen Assistenzberufen
- eine Ausbildung in der Pflegehilfe und eine Ausbildung in einem medizinischen Assistenzberuf
- eine Ausbildung als Medizinische/r Masseur/in und eine Ausbildung in einem medizinischen Assistenzberuf.
Das heißt: Gipsassistenten/innen sind medizinische Fachassistenzen mit Spezialgebiet.
Ein Ausnahmefall von dieser Regelung stellt die Ordinationsassistenz-Ausbildung dar. Denn sie darf als einzige der medizinischen Assistenzberufe auch eigenständig und als berufliche Erstausbildung absolviert werden.
Des Weiteren gehört zu den Voraussetzungen, dass angehende Gipsassistentinnen und Gipsassistenten zum Beginn des praktischen Teils der Ausbildung bereits mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Der theoretische Teil bzw. das Basismodul kann jedoch im Alter von 17 Jahren absolviert werden, wenn nötig. Denn das Basismodul ist in den meisten Fällen bereits Bestandteil einer medizinischen Erstausbildung gewesen und muss bei der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in nicht nochmal wiederholt werden. Für Berufe, die zu den medizinischen Assistenzberufen zählen, besuchen alle angehenden Assistenzen im ersten Schritt dieses Basismodul und erlernen darin grundlegendes Wissen in Theorie wie Praxis.
Außerdem wird von den angehenden Gipsassistenten/-innen vor Antritt der Ausbildung ein ärztliches Attest verlangt, als Nachweis, um die körperliche und geistige Eignung zu prüfen sowie ein Strafregisterauszug für die Vertrauenswürdigkeit.
Beispiele für Aufnahmeverfahren für Gipsassistenten/-innen
Erfüllt der oder die angehende Gipsassistent/in alle Zugangsvoraussetzungen für den Start der Ausbildung, so wird sie oder er von den meisten Anbietern/-innen der Gipsassistenz-Ausbildung schriftlich eingeladen zu einem Aufnahmetest mit anschließendem Aufnahmegespräch. Man muss beides im Bewerbungsprozess meistern, um am Ende zur Gipsassistenz-Ausbildung zugelassen zu werden. Über die endgültige Aufnahme des/-r Bewerber/in entscheidet eine Aufnahmekommission, die am Tag des Aufnahmetests und des Aufnahmegesprächs anwesend ist. Das Ergebnis wird dem/-r Anwärter/in im Anschluss an den Bewerbungszeitraum dann schriftlich mitgeteilt.
Gipsassistent/in Ausbildung – Aufbau und Inhalt
Die Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in beinhaltet sowohl Theorie als auch Praxis. Es handelt sich also dabei um eine duale Ausbildung. Man bewirbt sich dafür an einer Berufsschule, die Kooperationen mit Betrieben hat. Von den 650 zu absolvierenden Ausbildungsstunden werden 325 Stunden praktisch an einem Arbeitsort für Gipsassistenten/-innen in Form von Praktika absolviert. 120 Stunden der Ausbildung sind für den theoretischen Teil vorgesehen – für das Basismodul. Die übrigen 127 Lehrstunden werden mit dem berufsspezifischen Aufbaumodul gefüllt.
Aufbau der Gipsassistenz-Ausbildung
Das Basismodul ist Bestandteil der meisten medizinischen Ausbildungen und muss nur absolviert werden, wenn der/-ie angehende Gipsassistent/in dieses Modul noch nicht im Rahmen der beruflichen Erstausbildung abgeschlossen hat. Inhalt und Aufbau davon setzen sich so zusammen:
Inhalt | Mindeststunden |
Erste Hilfe und Verbandslehre | 30 |
Einführung in das Gesundheitswesen einschließlich Gesundheitsberufe | 15 |
Ethische Aspekte der Gesundheitsversorgung | 10 |
Einführung in die allgemeine Hygiene | 10 |
Angewandte Ergonomie, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung | 15 |
Kommunikation und Teamarbeit | 20 |
Medizinische Terminologie und Dokumentation | 20 |
Gesamt | 120 |
Im Anschluss an das Basismodul besucht man das aufbauende Modul, das sogenannte “Aufbaumodul”. Worum es dabei geht, wer welche Leistungen beurteilt sowie wie viele Stunden welches Thema einnimmt, schlüsselt die nachfolgende Tabelle auf:
Inhalt | Mindeststunden | Beurteilung durch |
Anatomie und (Patho-)Physiologie: Skelettomuskuläres System | 40 | Lehrkraft |
Grundlagen der Infektionslehre und Hygiene einschließlich Desinfektion und Sterilisation | 30 | Lehrkraft |
Berufsspezifische Rechtsgrundlagen | 7 | Lehrkraft |
Gipstechnik (einschließlich Lagerung und Betreuung von Patienten/-innen) | 50 | Prüfungskommission |
Gesamt | 127 |
Praxisteil
Die praktische Ausbildung findet in Krankenanstalten im Fachbereich Gipszimmer statt. Dieser Praxispart dauert dabei mindestens 325 Stunden lang.
Weitere Inhalte der Lehre
Die Inhalte der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in umfassen, neben den oben genannten Themen, weitere Bereiche. Angehende Gipsassistentinnen und Gipsassistenten lernen außerdem noch Wissenswertes aus den Bereichen:
- Gips- und Verbandherstellung
- medizinische Grundkenntnisse
- medizinische Instrumenten- und Gerätekunde
- Qualitätssicherung
- Qualitätskontrolle
Gipsassistent/in Ausbildung – Dauer und Ausbildungsorte
Da es sich bei der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in um eine Kurzausbildung handelt, umfasst sie 650 Stunden und lässt sich bei einem Modell der Vollzeit in nur 14 Wochen absolvieren. Es kann je nach Gestaltung der Ausbildung aber auch ca. 20 Wochen dauern, bis die Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in abgeschlossen ist.
Wer das Basismodul bereits im Rahmen einer verwandten Erstausbildung im Bereich der medizinischen Assistenz absolviert hat, dessen/deren Ausbildungsdauer verkürzt sich dementsprechend auf 530 Stunden.
In Österreich ist die Gipsassistent-Ausbildung an fünf Schulen an verschiedenen Standorten möglich: In Wien, Salzburg, Vorarlberg, Oberösterreich und Tirol. Eine berufsbildende mittlere Schule beziehungsweise eine Schule für medizinische Assistenzberufe ist dabei der Ort, an dem der Lehrgang stattfindet.
Je nach Anbieter/in der Ausbildung können die Kosten sowie die Regelungen für die Sozialversicherung variieren. Auch der Aufbau selbst kann sich leicht unterscheiden: Manche Schulen bieten die Kurzausbildung in einem Vollzeit-Modell an, bei anderen lässt sie sich berufsbegleitend gestalten. Jedoch sind die Inhalte und die Mindestdauer der Ausbildung über das Medizinische-Assistenzberufe-Gesetz (MABG) bindend geregelt.
Gipsassistent/in Ausbildung – Abschluss
Am Ende der Ausbildung zum/-r Gipsassistent/in steht eine kommissionelle Abschlussprüfung. Die Prüfungsgebühren hierfür betragen 50 Euro. Beim Bestehen kann sich der/-ie Absolvent/in anschließend offiziell Gipsassistentin oder Gipsassistent nennen.
Inhaltlich geht es in der Prüfung um das Unterrichtsfach Gipstechnik, einschließlich dessen, wie man Patienten/-innen “lagert” und betreut.
Gipsassistenz – Gehalt während der Ausbildung
Während der Spezialausbildung zum/-r Gipsassistent/in erhält man kein Gehalt. Es fallen dafür Kosten an, die sich je nach Anbieter/in bzw. Schule unterscheiden. Bei den Tirol Kliniken kostet das theoretische Basismodul beispielsweise 200 Euro; das praktische Aufbaumodul kostet 1.300 Euro. Zusätzlich gibt es noch eine Inskriptionsgebühr von 50 Euro zu bezahlen.
Hat der/-ie Bewerber/in das Basismodul noch nicht im Rahmen einer Erstausbildung absolviert, muss sie/er also mit Ausbildungskosten von insgesamt 1.550 Euro rechnen. Wer sich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz begibt, muss mindestens 800 Euro für die Ausbildungskosten einberechnen.
Gipsassistenz – Gehalt im weiteren Berufsleben
Frisch gebackene Gipsassistenten/-innen können mit der Berufsausübung loslegen. Ein Einstiegsgehalt zwischen 1.350 Euro und 1.470 Euro ist in diesem Berufsbild typisch. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 16.200 Euro bis 17.640 Euro brutto. Mit steigender Berufserfahrung steigt auch der Lohn von Gipsassistent/innen. Außerdem sind für Gipsassistent/innen ein 13. sowie ein 14. Gehalt vorgesehen.
Im Vergleich zu ähnlichen abgeschlossenen Spezialausbildungen innerhalb des Bereichs der medizinischen Fachassistenten/-innen schneiden Gipsassistenten/-innen in ihrem Gehalt durchschnittlich ab. Desinfektionsassistenten/-innen beispielsweise haben ein ähnliches Einstiegsgehalt und auch ein ähnliches Durchschnittsgehalt. Röntgenassistenzen, deren Spezialausbildung ungefähr doppelt so viel Zeit in Anspruch nimmt, verdienen durchschnittlich rund 3.100 Euro und damit mehr als ein/e Gipsassistent/in:
Das medizinische-Fachassistenz-Gehalt liegt bei durchschnittlich 2.000 Euro. Als Gipsassistenz hat man die Berechtigung, auch in diesem Beruf zu arbeiten.
Gipsassistent/in Stellenangebote
Gipsassistent/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Die Aufgaben einer Gipsassistenz drehen sich rund um die Behandlung von Patienten/-innen, die einen Gips-, Kunstharz- oder thermoplastischen Verband brauchen. Das kann beispielsweise aufgrund von Knochenfrakturen, Muskel- oder Bänderverletzungen der Fall sein. Häufig assistieren sie einem/-r Arzt/Ärztin direkt dabei oder arbeiten auf deren Anweisung hin.
Herstellung von Gipsen
Als Grundlage für die Arbeit gilt es, Gipse herzustellen. Zu diesem Prozess zählt beispielsweise die Suche nach geeigneten Materialien. Bei der Fertigung ist es wichtig, im Kopf zu behalten, aus welchen Gründen Patienten/-innen diesen speziellen Gips benötigen, um ideal darauf einzugehen. Gipsassistent/innen sind maßgeblich an diesem Prozess beteiligt.
Anlegen von Gipsen und Verbänden
Zu den Tätigkeiten der Gipsassistenten/-innen gehört es hauptsächlich, Ärzten/-innen assistierend zur Seite zu stehen. Man hilft Ärzten/-innen, beim Anlegen von Gips und Verbänden und korrigiert gegebenenfalls dabei etwas. Hierbei setzt der/-ie Gipsassistent/in die verschiedenen, in der Lehre erlernten Gipstechniken ein.
Gipse und Verbände abnehmen
Auch die Abnahme von Gipsen und Verbänden nach erfolgreicher Heilung des/-r Patienten/-innen fällt in den Aufgabenbereich des/-r Gipsassistenten/-in. Hierbei kann man das Wissen anwenden, dass man über den Kontakt mit Patienten/-innen gelernt hat. Außerdem gibt die Gipsassistenz eine Einordnung, ob die verarzteten Stellen noch zusätzliche Pflege benötigen.
Weitere Aufgaben
Letztlich ist es auch die Aufgabe des/-r Gipsassistenten/-in, den Gipsraum und die verwendeten Gerätschaften zu reinigen und ordnungsgemäß zurückzulassen. Darüber hinaus verwaltet man in diesem Beruf auch die benutzten und die zur Verfügung stehenden, benötigten Materialien für die Gipse und Verbände.
Gipsassistenz – Fachrichtungen und Weiterbildungsmöglichkeiten
Der Beruf der Gipsassistenz ist einer der medizinischen Assistenzberufe. Sie alle stellen Fachrichtungen für Medizinische Fachassistenzen dar. Es besteht die Möglichkeit, andere solche Assistenzberufe zu erlernen, wenn man auf der Suche nach einer beruflichen Weiterbildungsmöglichkeit oder Veränderung ist. Zu diesen Jobs gehören:
- Desinfektionsassistenz
- Laborassistenz
- Obduktionsassistenz
- Operationsassistenz
- Ordinationsassistenz
- Röntgenassistenz
Gipsassistent/in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines/-r Gipsassistenten/-in sind von der Einrichtung, für die man tätig ist, abhängig. Da sie häufig in Spitälern oder anderen Pflegeeinrichtungen arbeiten, sollte man sich dort direkt nach dem Berufseinstieg bereits schon auf Nachtschichten und Wochenenddienste einstellen.
Gipsassistenz – Wo kann gearbeitet werden?
Kurz gesagt können Gipsassistenten/-innen in allen medizinischen Einrichtungen arbeiten, in denen es ein gesondertes Gipszimmer gibt. Besonders häufig arbeitet man deshalb in Krankenhäusern. Man kann aber auch in anderen Sozial-, Gesundheits- und/oder Pflegeeinrichtungen den Beruf ergreifen. Erlernte Fähigkeiten kommen zum Beispiel genauso zum Einsatz in traumatologisch-orthopädischen Kliniken, in Ambulatorien, in Ordinationen, bei Sanitätsbehörden, in Rehabilitationszentren, in sportmedizinische Zentren und Praxen, in Ordinationen und in der Veterinärmedizin.
Stellenangebote als Gipsassistent/in finden
Wer noch am Suchen nach einem passenden Stellenangebot ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl, beispielsweise Gipsassistenz-Jobs, Stellen als Ordinationsassistent/in und Therapie-Stellen.
Häufige Fragen
- Was macht ein/e Gipsassistent/in?
- Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um Gipsassistent/in zu werden?
- Wie lange dauert die Gipsassistenz-Ausbildung?
- Was verdient man als Gipsassistent/in?
- Was verdient man als Gipsassistenz in der Ausbildung?
Gipsassistenten/-innen sind zuständig für alle Aufgaben rund um das Verarzten von Patienten/-innen, die einen Gips oder Verband benötigen. Ihre Tätigkeit fängt schon bei der Herstellung von Gipsen an. Unter der Aufsicht von Ärzten/-innen oder nach deren Anweisung assistieren Gipsassistenten/-innen dann beim Anlegen des Gipses oder des Verbandes. Auch die Korrektur oder Reposition von Gipsen und Verbänden fällt in den Aufgabenbereich. Zudem sind sie auch zuständig für das Abnehmen des Gipses oder des Verbandes, wenn die Verletzung abgeheilt ist. Zu guter Letzt reinigt ein/e Gipsassistent/in sowohl die verwendeten Geräte als auch den Gipsraum bzw. das Gipszimmer und verwalten die verwendeten Materialien.
Um Gipsassistent/in zu werden, muss man zum Einen handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, zum Anderen braucht es medizinisches Fachwissen. Deshalb müssen angehende Gipsassistenten/-innen in der Regel bereits eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung im medizinischen Bereich vorweisen, bevor sie die Spezialausbildung beginnen dürfen. Als Erstausbildung ist es nur im Rahmen der medizinischen-Fachassistenz-Lehre möglich, den Beruf zu erlernen. Darüber hinaus muss der/-ie angehende Gipsassistent/in zu Beginn des praktischen Parts der Ausbildung bereits 18 Jahre alt sein. Zudem werden ein ärztliches Attest sowie ein Strafregisterauszug vor Beginn der Ausbildung verlangt. Der Pflichtschulabschluss ist ebenfalls Voraussetzung.
Nützliche Fähigkeiten und Interessen für angehende Gipsassistenten/-innen sind außerdem eine gute Auge-Hand-Koordination, Fingerfertigkeit, Freude am Kontakt mit Menschen, gutes Sehvermögen, Interesse für Gesundheit, Sinn für genaues Arbeiten, Sinn für Sauberkeit und Hygiene und Verantwortungsbewusstsein.
Bei der Gipsassistent-Ausbildung handelt es sich um eine Kurzausbildung als Spezialisierungsmöglichkeit für medizinische Fachassistenten/-innen. Deshalb umfasst sie mit 650 Ausbildungsstunden weniger Zeit als etwa die “klassische” dreijährige Lehre. Je nach gewähltem Modell und/oder Anbieter/in der Gipsassistenz-Ausbildung kann sie daher in einem Zeitraum von 14 bis 20 Wochen in einem Vollzeit-Modell oder aber in einem Zeitraum von rund einem Jahr berufsbegleitendend absolviert werden.
Als Gipsassistent/in verdient man im Schnitt 1.410 Euro brutto im Monat. Als medizinische Fachassistenz beträgt das Durchschnittseinkommen dann 2.000 Euro.
Da es sich bei der Gipsassistent-Ausbildung um eine Spezialausbildung handelt, verdienen angehende Gipsassistenten/-innen während ihrer Ausbildung nichts. Es fallen Ausbildungskosten zwischen 800 Euro und 1.550 Euro an.