Ein/e klinische/r Psychologe/-in erhält Einblicke in die unterschiedlichsten Psychen, Verhaltens- und Erlebensweisen. Laut einer repräsentativen Untersuchung der österreichischen Sozialversicherung im Jahr 2021 und anderen Studien nach der Corona-Pandemie, betrachten Experten/-innen die Zahlen von psychischen Erkrankungen und Störungen als alarmierend. Umso wichtiger ist es, dass ausreichend klinische Psychologen/-innen hier ansetzen und wesentliche Grundsteine für mehr psychische Stabilität der Bevölkerung legen.
Wer neugierig auf diesen verantwortungsvollen sowie abwechslungsreichen Beruf geworden ist und Näheres psychischer Gesundheit beitragen möchte, bekommt hier alle Infos zur Ausbildung zum/-r klinischen Psychologen/-in, dem Berufsbild und den Verdienstmöglichkeiten.
Was macht ein/e klinische/r Psychologe/-in?
Eine klinische Psychologin oder ein klinischer Psychologe befasst sich mit psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen, die Auswirkungen auf die Psyche haben. Dazu zählen unter anderen:
- psychische sowie akute oder chronische neurologische Erkrankungen
- familiäre und partnerschaftliche Probleme
- psychische Belastungsstörungen (beispielsweise durch Stress oder Traumata)
- Entwicklungsstörungen in der Kindheit oder Jugendzeit
Der Fokus von klinischen Psychologinnen und klinischen Psychologen liegt auf der Diagnosestellung und Behandlungen nach vorheriger Erstellung von entsprechenden Therapie– sowie Behandlungsplänen. Dazu zählen auch psychologische Gesprächstherapien, um Patienten/-innen zu einer verbesserten Bewältigung von Krisen, Problemen, Konflikten und anderen Leidensursachen zu verhelfen.
Weiters können klinische Psychologen/-innen als Gutachter/innen agieren und klinisch-psychologische Befunde erstellen sowie fachgerechte Einschätzungen für zum Beispiel Krankenkassen, Psychiatrien oder Gerichte vornehmen. Das Berufsbild ist durch wechselnde praktische sowie patientenbezogene Aufgaben und administrative Tätigkeiten vielseitig.
Zählt man als klinische/r Psychologe/-in zu den Freiberuflern?
In Österreich werden Erwerbstätige als Freiberufler bezeichnet, wenn sie selbstständig sowie in eigener Verantwortung tätig und damit in keiner fachlichen Abhängigkeit stehen. Für klinische Psychologen/-innen trifft dies folglich nur zu, wenn sie einer “freien” Selbstständigkeit nachgehen.
Darunter ist zu verstehen, dass die freie Entscheidung gegeben ist, wann der/die Freiberufler/in welche Aufträge und Projekte annimmt oder ablehnt und auch selbstbestimmt beispielsweise Arbeits- und Urlaubszeiten für sich regeln kann. Sie diagnostizieren, unterstützen und behandeln Patienten/-innen eigenständig nach ihren eigenen Erkenntnissen ohne verpflichtende Vorgaben anderer. Zu vergleichen ist dies mit Berufen wie beispielsweise selbstständigen Anwälten/-innen und Notaren/-innen mit eigener Kanzlei, Zahnärzten/-innen mit eigener Zahnarztpraxis oder Künstler/innen.
Klinische/r Psychologe/in – Ausbildung im Überblick
Die Ausbildung zum/-r klinischen/-r Psychologen/-in erfolgt in Österreich nach dem Psychologengesetz von 2013 ausschließlich über ein Studium. Dieses kann an einer staatlichen oder privaten Universität, städtischen Hochschule oder anerkannten Fachakademie absolviert werden.
An staatlichen sowie städtischen Lehreinrichtungen ist die Antragsstellung eines Studienabschluss-Stipendiums durch den Bund kurz vor dem Studienabschluss möglich. Auch sind Förderungen durch Stipendien von Stiftungen, Unternehmen sowie Privatpersonen unter bestimmten Bedingungen für spezielle Studenten/-innen vorhanden.
Studenten/-innen können zudem staatliche Studienbeihilfe beantragen. Diese ist für Personen gedacht, die eine soziale Förderungswürdigkeit nachweisen können. Darunter fällt beispielsweise ein geringes Einkommen der Studenten/-innen.
Die klinische Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie und alle Tätigkeiten im Bereich klinisch-psychologische Diagnostik führen die Absolventen/-innen eigenständig durch. Wer es zur Berufsausübung geschafft hat, muss sich in die Liste der klinischen Psychologinnen und klinischen Psychologen eintragen.
Klinische/r Psychologe/-in Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Wer klinische/r Psychologe/-in werden möchte, benötigt für das Studium an einer österreichischen Universität das Reifezeugnis in Form der Matura, eines Abiturs oder eines anderen vergleichbaren Auslandsabschlusses. An Hochschulen und Privat-Akademien berechtigen auch Studienberechtigungs– und Berufsreifeprüfungen (für Studienanwärter/innen mit abgeschlossener Erstausbildung) zum Zugang, die gelegentlich auch an Universitäten zur Zulassung führen.
Persönliche Voraussetzungen
Neben den schulischen und Prüfungsvoraussetzungen sollten Studienanwärter auch über verschiedene persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, die förderlich für die Studiumsabsolvierung und die spätere, langfristige Berufsausübung sind. Dazu zählen folgende:
- hohe psychische Belastungs- und Konzentrationsfähigkeiten
- Kontaktfreudigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- logisches, analytisches Denken
- Konflikt- und Problemlösungsfähigkeiten
- Empathie
- hohes Verantwortungsbewusstsein
- Interesse an und gute Kenntnisse in Biologie, Latein und Englisch
- Grundvoraussetzung für ausländische Studieninteressierte: gute Deutschkenntnisse auf C1-Niveau
Psychologiestudium – Aufnahmeverfahren
In der Regel zählt zu den Zugangsvoraussetzungen des Studiums der Psychologie die erfolgreiche Teilnahme an einer Aufnahmeprüfung. Während diese an staatlichen Universitäten und Hochschulen standardmäßig vorgegeben ist, finden in Privatinstitutionen eigene Aufnahmeverfahren statt. Diese können zwischen schriftlichen und/oder mündlichen Prüfungen variieren.
Eine bestandene Aufnahmeprüfung berechtigt aber nicht automatisch zum Erhalt eines Studienplatzes. Sind mehr Studienanwärter/innen als Studienplätze vorhanden, entscheiden in der Regel die besten Prüfungsergebnisse aus den Aufnahmeverfahren über die Studienplatzvergabe.
Beispiele für Aufnahmeverfahren für klinische Psychologen/-innen
An den Universitäten in Wien, Innsbruck, Graz und Salzburg dauert der Aufnahmetest rund zweieinhalb Stunden. Die Uni Klagenfurt führt einen Aufnahmetest nur durch, wenn die Zahl der Studienanwärter/innen die der verfügbaren Studienplätze überschreitet. Die Anmeldung erfolgt an allen Universitäten online, während eines festgesetzten Zeitraums. Die Prüfungen bestehen ausschließlich aus einem schriftlichen Test, der nach Einladung an der jeweiligen Uni zu absolvieren ist.
Die Testfragen beziehen sich hauptsächlich auf folgende Bereiche:
- studienspezifisches Wissen in Biologie, Englisch, Latein
- Textverständnis von fachbezogenen Texten auf Englisch und Deutsch
- allgemeine kognitive Kompetenzen, wie beispielsweise die Aneignung fachrelevanten Wissens und logisches, analytisches Denkvermögen
Die Inhalte der Aufnahmeprüfungen von privaten Lehrinstituten basieren ebenfalls auf fachbezogenen Fähigkeiten/Kenntnissen, können aber im Detail variieren. Grundsätzlich geht es dabei aber auch darum, die Kompetenz für das Studium mit Hinblick auf einen erfolgreichen Abschluss zu prüfen. Ein Unterschied zu den Aufnahmeverfahren staatlicher Einrichtungen ist, dass private Anbieter nicht ausschließlich auf schriftliche Aufnahmeverfahren setzen, sondern auch nur eine mündliche Begutachtung oder beide Prüfungsweisen nutzen.
Klinische/r Psychologe/-in Ausbildung – Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Das Psychologie-Studium, das zum/-r klinischen Psychologen/-in berechtigt, kann per Psychologengesetz als Präsenzstudium und Fernstudium erfolgen. Beim Präsenzstudium besuchen die angehenden Psychologinnen und Psychologen die Lehreinrichtung in Vollzeit. An staatlichen Unis und Hochschulen gilt in Österreich stets das Präsenzstudium.
Eine Alternative bietet das Fernstudium. Je nach Anbieter nehmen Fernstudenten/-innen online per Konferenzsystem an Vorlesungen teil. Sie erhalten ihre Aufgaben und Projekte über das Internet und stehen auch für Rückfragen online mit Dozenten/-innen und bei Gemeinschaftsprojekten mit Kommilitonen/-innen in Verbindung.
Das Studium baut sich nach dem Psychologengesetz aus Theorie-Unterricht und praktischen Teilen zusammen. Spätestens während des praktischen Studienteils ist die Anwesenheit der Studenten/-innen Pflicht. Auch Prüfungen sind in der Regel vor Ort abzulegen.
Berufsbegleitende Ausbildung – Klinische/r Psychologe/-in
Ein berufsbegleitendes Studium zum/-r klinischen Psychologen/-in wird in Österreich an manchen (Fach-) Hochschulen und Akademien angeboten. Zur Auswahl stehen verschiedene Varianten zur Wahl:
Beim Wochenendstudium findet der Unterricht ausschließlich an den Wochenenden statt. Hausaufgaben, Lernen und Projekterstellungen sind aber innerhalb der Woche zu integrieren. Aufgrund der geringen Wochen-Studienzeit verzögert sich der Abschluss im Vergleich zum Vollzeitstudium deutlich.
Das Studium mit Blockunterricht umfasst einen festen Präsenzunterricht an mehreren aufeinanderfolgenden Werktagen. In der Regel finden ein oder zwei Lehrblocks mit Lehrveranstaltungen und Präsenzpflicht pro Monat statt. Für diesen Zeitraum müssen sich Arbeitnehmer/innen freistellen lassen.
Das Abendstudium bevorzugt ein/e angehende/r klinische/r Psychologe/-in, wenn tagsüber einer Arbeit nachgegangen wird und in den Abendstunden die Zeit zum Studieren gegeben ist. Überwiegend beginnt das Abendstudium ab 19 Uhr und erstreckt sich als Vollzeitstudium über fünf Werktage.
Bei einem Teilzeit-Studium wird der Inhalt auf zwei oder drei Tage in der Woche aufgeteilt. Das hat eine deutlich längere Studienzeit zur Folge. Angeboten werden Teilzeit-Studiengänge ausschließlich von einigen Privatanbietern als Präsenz- oder Fernstudium.
Bei allen berufsbegleitenden Studienformen ist zu berücksichtigen, dass der praktische Ausbildungsteil einiges an Zeit in Anspruch nimmt und eine Präsenzpflicht gegeben ist. Ein berufsbegleitendes Studium sollte deshalb im Vorfeld stets mit dem Arbeitgeber besprochen werden, damit eine Freistellung für die Anwesenheitspflicht sichergestellt ist.
Klinische/r Psychologe/-in Ausbildung – Inhalte
Die Inhalte der Ausbildung, um klinische/r Psychologe/-in zu werden, umfassen theoretische und praktische Bereiche. Im Studium lernt man zum Beispiel vieles über diese Themen:
- Sozial- und Entwicklungspsychologie
- klinische und Wirtschaftspsychologie
- Notfallpsychologie
- Genderforschung
- Therapie-Techniken
- Interventionsstrategien
- Beratung
- Behandlungsstrategien
- Diagnostik
- Patientenmanagement
- Psychopharmakologie
- Psychopathologie
- praktische Fachkompetenz unter Anleitung und Supervision sowie durch Selbsterfahrung
Psychopathologie - was ist das?
Die Psychopathologie ist ein Teilbereich der klinischen Psychologie, die sich mit psychischen Leiden auseinandersetzt, die krankhafte Veränderungen verursacht haben. Psychosen sind zum Beispiel Untersuchungsgegenstand dieser wissenschaftlichen Methodenlehre.
Klinische/r Psychologe/-in Ausbildung – Dauer
Ein/e klinische/r Psychologe/-in studiert insgesamt mindestens zehn Semester, also fünf Jahre. Von den zehn Semestern verbringt man drei Jahre (sechs Semester) mit dem Bachelor oder Erststudium. Die restlichen vier Semester fallen auf das anschließende Masterstudium zurück, das dementsprechend zwei Jahre nochmal dauert. Demzufolge benötigen klinische/r Psychologen/-innen mindestens ein Masterstudium zur Berufsausübung.
Klinische/r Psychologe/-in – Ausbildungsorte
Das Theoriewissen für den beruf lernt ein/e angehende/r klinische/r Psychologe/-in an der Universität oder einer ähnlichen Ausbildungseinrichtung. Für den praktischen Ausbildungsteil muss man sich einen Praktikumsplatz suchen. Hier ist darauf zu achten, dass es sich um einen zugelassenen Ausbildungsbetrieb handelt. Der/die Praktikant/in muss von einem/-r klinischen Fachpsychologen/-in angewiesen und überwacht werden. Als Orte für die Ausübung des Praktikums kommen folglich diese Einrichtungen in Frage:
- Rehabilitationszentren
- Suchteinrichtungen
- Kliniken
- psychologische Praxen
- Behörden mit psychologischen Abteilungen wie beispielsweise Jugendämter, Schulministerien und Polizei
- sozial-psychologische Hilfsdienste wie beispielsweise Weisser Ring
- betreute Wohneinrichtungen für Personen mit psychischen und/oder geistigen Störungen/Erkrankungen
Klinische/r Psychologe/-in – Ausbildungsabschluss
Das Bachelorstudium, das den ersten Zwischenschritt darstellt, um ein/e klinische/r Psychologe/-in werden zu können, endet regulär nach sechs Semestern. Studierende sind für die Abschlussprüfung qualifiziert, wenn sie alle Grundmodul-Prüfungen (Klausuren, Vorträge etc.) im gesamten Studium erfolgreich abgelegt haben. Die Abschlussprüfung besteht aus einer schriftlichen Bachelorarbeit und danach einer mündlichen Abschlussprüfung.
Wer den Bachelor bestanden hat, kann den zweiten Schritt auf der Karriereleiter zum/-r klinischen Psychologen/-innen gehen und zwar mit einem Masterstudium. Am Ende des Masters steht eine Master- und/oder Diplomarbeit an, die schriftlich formuliert wird. Auch darauf folgt wieder eine mündliche Abschlussprüfung.
Die mündlichen Abschlussprüfungen im Bachelor bzw. Master beinhalten Themen aus einem Grundmodul und einem weiteren, wählbaren Modul aus dem Studium. Die Prüfung dauert maximal zwei Stunden.
Klinische/r Psychologe/-in – Gehalt während der Ausbildung
Ein/e angehende/r klinische/r Psychologe/-in erhält in den Theoriephasen im Studium kein Gehalt. Während des Praktikums kann sich das ändern, denn manche bezahlen die Studenten/-innen für ihre geleistete Arbeit. Allerdings darf der Arbeitgeber hier nach freiem Ermessen die Höhe der Vergütung entscheiden und es steht ihm auch frei, ob es überhaupt eine Entlohnung für das Praktikum gibt.
Klinische/r Psychologe/-in – Gehalt im Beruf
Wie viel verdient ein/e klinische/r Psychologe/-in nach Erwerb des Studienabschluss? Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, weil Verdienste grundsätzlich von einigen Faktoren abhängen. Dazu zählen vor allem Berufserfahrungen, Tätigkeits- und Verantwortungsgebiete, eventuelle Fort- und Weiterbildungen sowie die Art des Arbeitgebers beziehungsweise der Branche. In der Selbstständigkeit hängt das Einkommen von den Tätigkeiten und deren Umfang ab.
Das Durchschnittsgehalt eines/-r klinischen Psychologen/-in liegt bei 46.300 Euro brutto pro Jahr, bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche. Die Gehaltsspanne beginnt bei rund 31.800 Euro brutto und endet bei 70.800 Euro brutto. Die höchsten Gehälter sind in den Großbezirken von Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck zu erwarten sowie für Psychologinnen/-en mit Doktortiteln und in führenden Positionen möglich.
Anstellungsart / Qualifikation | Gehaltsspanne |
eigene Praxis | 80 € bis 100 € pro Patient/in und Stunde |
öffentlicher Dienst (Ärztetarif) | 3.000 € bis 5.000 € monatlich |
Arbeitspsychologen/-innen in Anstellung in der Privatwirtschaft | 2.500 € Bruttomonatsgehalt (Durchschnittsverdienst) |
mit Doktortitel | 5.000 € und mehr Bruttomonatsgehalt |
Klinische/r Psychologe/-in Stellenangebote
Klinische/r Psychologe/-in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Es gibt sehr viele verschiedene Schwerpunkte in der Psychologie, eine davon ist die klinische Psychologie. Klinische Psychologie umfasst einige Aufgaben, die eine Gesundheitspsychologin oder ein Gesundheitspsychologe auch wahrnimmt, andere unterscheiden sich aber. Im Folgenden sind Beispielaufgaben aus dem Arbeitsalltag zusammengefasst.
Diagnostik, Behandlung und Unterstützung
Klinische Psychologinnen und Psychologen untersuchen und analysieren Erkenntnisse, di zum Beispiel die Seelen- und Erlebniswelt einer bestimmten Person betreffen. Das Fachpersonal entwickelt aus der Evaluation dann angepasste Methoden zur Behandlung und unterstützt Menschen mit psychischen Störungen und Erkrankungen im Umgang mit diesen.
Dokumentationen
Ein/e klinische/r Psychologe/-in erstellt Befunde und Gutachten sowie Gesundheitszeugnisse. Zur Reflexion über die gewählten Methoden und Wege zur Behandlung zur Gesundheitsförderung ist die Dokumentation von Behandlungsplänen eine wichtige Aufgabe.
Trauma- und Krisenbewältigung
Ein/e klinische/r Psychologe/-in arbeitet auch mit Gruppen oder Personen zusammen, die ein Trauma erlebt haben oder aufgrund von Krisen psychologische Hilfe benötigen. Zur Rehabilitation wählen die Experten/-innen bestimmte Methoden und geben den Patienten/-innen Informationen an die Hand, wie sie mit dem Erlebten umgehen und Ängste überwinden können.
Psychologische Profilerstellungen
Anhand von Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensformen erstellen klinische Psychologen/-innen Profile von Patienten/-innen, um mehr über die Personen zu erfahren, als diese bekanntgeben oder zu verdrängen/verbergen versuchen.
Weitere Aufgaben
Zum Arbeitsalltag der/-s klinischen Psychologen/-in gehören auch Coaching- und Beratungstätigkeiten. Das spielt insbesondere in Zusammenarbeit mit Unternehmen eine Rolle, denen die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden und Führungspersonal am Herzen liegt. Strategisch stecken etwa die Verbesserung von Strukturen und der Mitarbeiterzufriedenheit dahinter.
Klinische Psychologen/-innen sind vor allem mit psychisch Erkrankten tätig, die sie betreuen und bei der Erledigung von Alltagsaufgaben unterstützen. Zudem sind sie in der Forschung und Wissenschaft gefragt und leiten Studien sowie Umfragen, um neue Erkenntnisse zu erlangen und zeitgemäße Behandlungsoptionen entwickeln zu können.
Klinische Psychologie – Fachrichtungen
Auf welche Fachrichtungen kann sich ein/e klinische/r Psychologe/-in spezialisieren? Einige Beispiele enthält diese Liste:
- Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie (Grundmodul im Studium)
- Psychotherapie
- Pathologische Psychologie
- Notfallpsychologie
- Kognitive Psychologie
- Neurowissenschaftliche Psychologie
- Persönlichkeitspsychologie
- Differentielle Psychologie
- Diagnostische Psychologie
- Sozialpsychologie
Weiterbildungsmöglichkeiten für klinische Psychologen/-innen
Ein/e klinische/r Psychologe/-in kann nach dem Masterstudium einen Doktortitel anstreben. Darüber hinaus gibt es den ein oder anderen Lehrgang, den man als Fort- und Weiterbildung absolvieren kann, wie:
- Rechtspsychologie
- Gerontopsychologie
- Sexualpsychologie
- Sportpsychologie
- Transkulturelle Psychologie
- Kinder- und Jugendpsychologie
Passende Stellenangebote finden
Medi-Karriere ist ein Info- und Karriereportal für medizinische Berufe. Deshalb findet man auf dieser Webseite auch zahlreiche Vakanzen für Gesundheitsjobs, wie klinischer-Psychologe-Jobs, Psychologe-Stellen sowie Therapie-Stellen.
Häufige Fragen
- Was macht ein/e klinische/r Psychologe/-in?
- Wie werde ich klinische/r Psychologe/-in?
- Wie lange dauert eine Ausbildung zur/-m klinischen Psychologen/-in?
- Was verdient man als klinische/r Psychologe/-in?
Das Arbeitsfeld eines/-r klinischen Psychologen/-in ist vielseitig und hängt davon ab, in welchem Bereich gearbeitet wird. In der Forschung und Wissenschaft sammeln sie beispielsweise Erkenntnisse, um Methoden zur effektiveren Behandlung und/oder zur Prävention psychischer Erkrankungen und Störungen zu entwickeln. In der Therapie geht es meist um Diagnostik, Behandlung und Unterstützung von psychisch sowie geistig erkrankten Personen. Im “Lehramt” steht die Ausbildung im Vordergrund, während es beispielsweise beim Jugendamt um den gesundheitlichen Schutz und die störungsfreie Entwicklungen von Kindern geht.
Ein/e klinische/r Psychologe/-in können Personen werden, welche die Zugangsvoraussetzungen erfüllen und eine Aufnahme an einer Universität, Hochschule oder Fachakademie erfolgreich absolvieren. Wer ein Master-Studium anschließt, kann sich nach erfolgtem Abschluss selbstständig machen. Dafür ist eine zusätzlich eine Eintragung in die Liste approbierender Psychologen/Ärzte erforderlich.
Die Ausbildung dauert im ersten Grundstudium drei Jahre und das anschließende Masterstudium nochmal zwei Jahre. Die praktische Ausbildung ist darin inbegriffen. Wer ein Teilzeit-, Wochenend-, Abend- oder berufsbegleitendes Studium wählt, muss mit einer deutlich längeren Ausbildungsdauer rechnen.
Das Gehalt eines/-r klinischen Psychologen/-in befindet sich zwischen 30.000 Euro und 60.000 Euro brutto jährlich. Die große Spanne kommt daher, da man mit einer Promotion wesentlich mehr verdienen kann, als nach einem Bachelorabschluss. Auch die Selbstständigkeit kann mit höheren Einkommen einhergehen.