Als Medizinische Fachassistenz (MFA) unterstützt man die Mediziner/-innen bei ihrer täglichen Arbeit, untersucht, behandelt, betreut und berät Patienten/-innen und kümmert sich um die Organisation und Verwaltung der Praxis. Doch wie steht es um den Verdienst der Medizinischen Fachassistenz zum Berufseinstieg und in welchen Bundesländern lässt sich das höchste Gehalt erzielen?
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Gehalt in der Ausbildung
Gemäß des Medizinischen-Assistenzberufe-Gesetzes zählt die Ausbildung zur Medizinischen Fachassistenz zu den acht Medizinischen Assistenz-Ausbildungen. Dazu gehören außerdem:
- Desinfektionsassistenz
- Gipsassistenz
- Laborassistenz
- Obduktionsassistenz
- Operationsassistenz
- Röntgenassistenz
- Ordinationsassistenz
MFA können im ersten Lehrjahr mit einem Gehalt von ca. 750 Euro brutto monatlich rechnen. Im zweiten Jahr erhöht sich die Ausbildungsvergütung auf rund 800 Euro und im dritten Lehrjahr können die Auszubildenen mit einem monatlichen Verdienst von rund 850 Euro rechnen.
Die Medizinische Fachassistenz durchläuft eine duale Ausbildung, die etwa 2.500 Unterrichtseinheiten umfasst. Mehr Informationen über die Inhalte der Ausbildung und Zusammensetzung von Theorie- und Praxisstunden werden im Berufsbild der Medizinischen Fachassistenz erklärt.
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
In der Regel liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt in der Medizinischen Fachassistenz bei 1.790 Euro brutto monatlich. Das Einstiegsgehalt ist vor allem davon abhängig, in welcher Einrichtung sie/er ihren/seinen Beruf ausübt und in welcher Region jeweilige Arbeitgeber/-innen ansässig sind.
Während öffentliche Einrichtungen in der Regel nach Tarifverträgen vergüten und somit ein recht hohes Einstiegsgehalt zahlen, kann die Vergütung bei privaten Einrichtungen deutlich geringer ausfallen. Bei tariflich geregelten Gehältern ist die Vergütung nicht nur zum Berufseinstieg höher, sondern das Gehalt steigt außerdem mit den Jahren automatisch an, ohne, dass man eine Gehaltserhöhung verhandeln muss.
Als Medizinische Fachassistenz kann man in Krankenhäusern, Gruppenpraxen niedergelassener Ärzte/-innen sowie in Kur- und Rehabilitationszentren, Pflegeheimen, Ambulatorien und Laboren Anstellung finden. Das Arbeiten in Gesundheitsämtern und Sanitätsbehörden sowie in medizinischen Forschungseinrichtungen ist auch möglich.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachassistenz
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Gehalt nach Art der Einrichtung
Wer als Medizinische Fachassistenz arbeitet, findet meist in Krankenhäusern, Praxen oder auch Pflegeheimen Anstellung. Sie sind dann beispielsweise dafür zuständig, Patienten/-innen zu empfangen oder Ärzten/-innen zu assistieren. Das Gehalt einer/-s Medizinischen Fachassistenten/-in ist zum Großteil von der Einrichtungsart abhängig. Denn die Höhe des Gehalts hängt davon ab, ob das Arbeitsverhältnis mit einer privaten, kirchlichen oder öffentlichen Einrichtung besteht:
Ist der/die Arbeitnehmer/-in bei einer öffentlichen Einrichtung tätig, wird in der Regel nach dem Kollektivvertrag (KV) vergütet. Der Verdienst ist demnach staatlich festgelegt und richtet sich sowohl nach der Qualifikation, als auch nach entsprechender Berufserfahrung und dem Bundesland, in dem man tätig ist.
Diplomierte medizinische Fachassistenten/-innen werden im „Kollektivvertrag für die Angestellten bei Ärzten/-innen, ärztlichen Gruppenpraxen sowie Primärversorgungseinheiten in Niederösterreich“ in Berufsgruppe 3 eingeordnet, gemeinsam mit anderen Angestellten des medizinisch-technischen Fachdienstes gemäß MTF-SHD-G (z.B. Laborassistenten/-innen und Röntgenassistenten/-innen gem. MAB-G). Demnach gliedert sich deren Gehalt wie folgt:
Berufsjahr | Basisgehalt |
im 1. BJ | 1.645,00 € |
im 4. BJ | 1.724,00 € |
im 7. BJ | 1.794,00 € |
im 11. BJ | 1.873,00 € |
MFA, die in privaten Einrichtungen wie Praxen niedergelassener Ärzte tätig sind, werden in der Regel außertariflich bezahlt, denn private Einrichtungen legen ihre Gehälter meist selbst fest. Dabei hängt das individuelle Gehalt der vor allem von Größe, Lage und Wirtschaftlichkeit der Einrichtung ab. Denn während kleine Betriebe oftmals nicht so umfangreiche Gehälter wie öffentliche Einrichtungen auszahlen können, lässt sich, mit etwas Verhandlungsgeschick, in größeren Unternehmen möglicherweise sogar ein höheres Gehalt erzielen. Jedoch ist es oftmals in privaten Einrichtungen deutlich schwerer, eine Lohnerhöhung zu erhalten, denn die Arbeitsverträge werden meist ohne künftig vorgesehene Lohnerhöhungen ausgehandelt. Das Gehalt kann somit oft jahrelang stagnieren und erhöht sich in manchen Fällen nur durch eine deutliche Steigerung der Arbeitsqualität und -intensität.
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Gehalt nach Bundesländern
Neben der Einrichtungsart ist vor allem der Sitz des Arbeitgebers ausschlaggebend für das Gehalt als Medizinische Fachassistenz. Denn noch immer weicht das Einkommen in den verschiedenen Bundesländern Österreichs stark voneinander ab. Im Bundesland Vorarlberg dürfen Vollzeitangestellte demnach mit dem höchsten Gehaltsniveau rechnen, in Tirol wiederum mit dem niedrigsten. Wien befindet sich im Mittelfeld. Im Burgenland sowie in Tirol bekommen Arbeitnehmer/innen am Monatsende durchschnittlich weniger.
In diesen Städten verdient man besonders gut
Doch nicht nur zwischen den Bundesländern wird das Gehaltsgefälle deutlich. Auch zwischen den einzelnen Städten und Kreisen Österreichs zeigen sich noch immer starke Unterschiede. Vergleicht man Städte wie Wien, Graz, Linz und Salzburg mit ländlicheren Gebieten, ist noch immer eine deutliche Gehaltlücke zu sehen. So können Medizinische Fachassistent/innen in den Großstädten Österreichs deutlich mehr verdienen als im ländlichen Raum. Während die MFA in Wien mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 36.100 Euro am meisten verdienen, erhalten Arbeitnehmer/innen in Kapfenberg mit 33.600 Euro durchschnittlichem Jahreseinkommen am wenigsten. Auch in Villach (33.900 Euro Bruttojahresgehalt), oder Klagenfurt (33.700 Euro Bruttojahresgehalt), verdienen Medizinische Fachassistenzen unterdurchschnittlich. In österreichischen Städten wie Innsbruck (35.300 Euro Bruttojahresgehalt) oder der Gemeinde Hard (35.900 Euro Bruttojahresgehalt) können die Medizinischen Fachangestellten/-innen hingegen ein umfangreicheres Gehalt erwirtschaften.
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Neben Faktoren wie Standort und Größe des Unternehmens, sind auch Alter und Geschlecht der Medizinischen Fachassistenten/-innen ausschlaggebend für das Gehalt. So ist die Verdienstlücke zwischen Mann und Frau nach wie vor in nur wenigen europäischen Ländern so groß wie in Österreich. Die sogenannte Gender Pay Gap lag in Österreich laut Eurostat 2020 bei 18,9 Prozent- Damit lag sie deutlich über dem EU-Schnitt (EU-27) von 13,0 Prozent. Doch auch das Alter der Arbeitnehmer/innen und somit deren Berufserfahrung trägt maßgeblich dazu bei, wie hoch ist Vergütung ausfällt. Denn während eine Medizinische Fachassistenz mit einer Berufserfahrung von fünf Jahren am Monatsende über rund 2.046 Euro verfügen, dürfen sich die Kollegen/-innen mit einer Berufserfahrung von neun Jahren über 100 Euro mehr freuen. Mit einer Berufserfahrung von rund 17 Jahren verfügen Medizinische Fachassistenzen in Österreich über rund 2.475 Euro brutto im Monat.
Medizinische Fachassistenz Stellenangebote
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Verglichen mit anderen Berufen aus dem Medizin- und Gesundheitswesen verdient die Medizinische Fachassistenz verhältnismäßig gering. Denn während MFA durchschnittlich über ein monatliches Bruttoeinkommen von rund 2.030 Euro verfügen, liegt das durchschnittliche Monatseinkommen in Österreich bei rund 2.360 Euro brutto. MFA erhalten somit 330 Euro weniger als Österreicher/innen im Durchschnitt. Doch Berufsgruppen wie Röntgen- oder Desinfektionsassistent/-innen werden noch geringer vergütet. Dagegen liegt das Gehalt von Ärzten/-innen sowie Physiotherapeuten/-innen deutlich über dem von Medizinischen Fachassistenten/-innen. Das Gehalt von Altenpfleger/innen liegt etwas höher, als das von MFA.
Beruf | Bruttomonatsgehalt |
Altenpfleger/in | 2.130 € |
Arzt/Ärztin | 3.450 € |
Desinfektionsassistent/in | 1.310 € |
Hebamme | 2.570 € |
Medizinische Fachassistenz | 2.030 € |
Physiotherapeut/in | 2.560 € |
Röntgenassistent/in | 1.300 € |
Medizinische Fachassistenz (MFA) – Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer in seiner/ihrer Laufbahn höher hinaus will, hat als Medizinische Fachassistenz viele Karrierechancen. Das Fachgebiet der Medizin entwickelt sich stetig weiter, neue Kenntnisse werden im Berufsalltag erforderlich und müssen umgesetzt werden. Deshalb ist es für die Medizinischen Fachassistenten/-innen unabdingbar, sich stetig und regelmäßig weiterzubilden. Eine Weiterbildung wertet in der Regel nicht nur das monatliche Einkommen auf, es erweitert auch das Tätigkeitsfeld der Medizinischen Fachassistenten/-innen, verschafft mehr Verantwortung im Berufsalltag oder kann die Aufgabenschwerpunkte verlegen und somit den Arbeitsalltag grundlegend verändern.
Je nach Weiterbildungsziel gibt es verschiedene Möglichkeiten und Bereiche, in denen eine Fortbildung möglich ist. Zudem können sich Weiterbildungen das Gehalt vergrößern. Bilden sich MFA in Bereichen wie Medizintechnik, Medizininformatik, medizinische Verwaltung, Krankenhausmanagement, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement oder Physiotherapie und Ergotherapie weiter, lässt sich ein Bruttomonatsgehalt von bis zu 3400 Euro erzielen.
Medizinische Assistenz – Stellenangebote
Wer noch auf der Suche nach einer Stelle im Bereich Krankenpflege ist, findet auf Medi-Karriere zahlreiche Angebote, zum Beispiel Jobs als Medizinische/r Fachassistent/in oder einen Job als Pflegefachassistenz.
1. Medizinische/r Fachassistent/in werden, www.whatchado.com (Abrufdatum: 04.07.2022)