Das Obduktionsassistent-Gehalt beziehungsweise der Verdienst einer Obduktionsassistentin hängt von einigen Faktoren ab. Neben der Berufserfahrung spielt unter anderem der Arbeitsort eine Rolle, wenn es um die Einkommenshöhe geht. Zu den Aufgaben im Beruf gehört die Dokumentation der Leichenöffnung sowie die Ermittlung der Todesursache und des Sterbevorganges. Im Nachbarland Deutschland nennt man den Beruf auch Sektions- und Präparationsassistent/in.
Welches Gehalt in der Ausbildung zum/-r Obduktionsassistenten/-in vorgesehen ist, mit welchem Verdienst Obduktionsassistenten/-innen im Beruf rechnen können und von welchen Einflussgrößen dieser abhängt, klärt der folgende Beitrag.
Obduktionsassistent/in – Gehalt in der Ausbildung
Während der Ausbildung zum/-r Obduktionsassistent/in wird kein Gehalt gezahlt. Zusätzlich fallen je nach Ausbildungsstätte auch Schulgeld oder andere Ausbildungskosten an. Darüber hinaus müssen auch der Lebensunterhalt und die Unterbringungskosten in der Ausbildungszeit in der Regel aus der eigenen Tasche bestritten werden. Die Lehre kann bis zu mehreren tausend Euro kosten.
Die Ausbildung zum/-r Obduktionsassistenten/-in kann in Lehrgangsform oder alternativ schulisch, über eine berufsbildende mittlere Schule, absolviert werden. Der Beruf gehört zur Gruppe “medizinische Assistenzberufe”, wie etwa auch die Ordinationsassistenz oder Laborassistenz.
Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit folgen Obduktionsassistenten/-innen den Anweisungen der verantwortlichen Ärzte/-innen und arbeiten eng mit anderen medizinischen Berufsgruppen zusammen. Im Alltag analysiert eine Obduktionsassistenz beispielsweise Organe zur Feststellung der Todesursache.
Obduktionsassistent/in – Gehalt zum Berufseinstieg
Wer die Ausbildung zum/-r Obduktionsassistenten/-in erfolgreich beendet hat, kann mit einem Einstiegsgehalt von circa 1.350 Euro brutto pro Monat rechnen. Damit liegen Berufsanfänger/innen in dieser Berufsgruppe deutlich unter dem österreichischen Durchschnittsgehalt von circa 2.360 Euro monatlich. Im weiteren Werdegang im Beruf sind aber noch Gehaltssteigerungen möglich. Abgesehen davon hängt die konkrete Einkommenshöhe von weiteren Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise die Betriebsgröße, die Berufserfahrung oder die Region, in der gearbeitet wird.
Obduktionsassistent/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Gehalt, das man als Obduktionsassistent/in erhält, unterscheidet sich je nach Einrichtungsart. Es kommt dementsprechend darauf an, ob die Arbeitsstätte privat, kirchlich oder staatlich ist. Inwiefern genau sich das auf den Verdienst auswirkt, gibt es im Folgenden zu lesen.
Wer eine der Ausbildungen für medizinische Assistenzberufe absolviert hat, weiß, dass diese Berufe über das medizinische-Assistenzberufe-Gesetz (MABG) geregelt sind. In der Regel kommen für Arbeitsplätze, die nicht privat geführt werden, Kollektivverträge zum Einsatz. Tauchen darin nicht die genauen Berufsbezeichnungen für die einzelnen Berufe in der Assistenz auf, kann man sie dort meistens auch unter dem Stichwort “MAB” oder “Berufe nach dem MAB-Gesetz” finden.
Gehalt in privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen, in denen man als Obduktionsassistent/in arbeitet, können Gehälter selbst festlegen. Das bedeutet, dass die Entlohnung sich nicht an den geltenden Kollektivverträgen orientiert. Wenn man beispielsweise im Bewerbungsprozess steckt und bereits ein Bewerbungsgespräch mit der potenziellen künftigen Arbeitsstätte führen durfte, könnte im nächsten Schritt die Gehaltsverhandlung folgen.
Jedoch gibt es davon Ausnahmen: So wird man nach einem Kollektivvertrag der Gewerkschaft vida entlohnt, wenn man in einer Privatkrankenanstalt in Österreich arbeitet. Als Obduktionsasssitent/in gehört man dabei in die Gehaltsgruppe EII und verdient Folgendes:
Gehaltsstufe | Gehalt |
1 | 2.007,56 € |
2 | 2.049,83 € |
3 | 2.092,10 € |
4 | 2.134,37 € |
5 | 2.176,63 € |
6 | 2.218,89 € |
7 | 2.261,17 € |
8 | 2.303,43 € |
9 | 2.345,70 € |
10 | 2.387,97 € |
11 | 2.430,23 € |
12 | 2.472,52 € |
13 | 2.514,78 € |
14 | 2.557,04 € |
15 | 2.599,30 € |
16 | 2.641,73 € |
17 | 2.684,68 € |
18 | 2.727,61 € |
Die Gehaltsstufe entspricht dem jeweiligen Arbeitsjahr. Das heißt, dass ein/e Obduktionsassistent/in nach acht Jahren Berufserfahrung 2.303,43 Euro monatlich verdient. Es zeigt sich, dass mit wachsender Berufserfahrung auch das Gehalt steigt.
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Wer als Obduktionsassistenz in einem der Ordensspitäler in Oberösterreich arbeitet, wird nach dem Kollektivvertrag der Gewerkschaften OGB und vida entlohnt. Er gilt sein Jänner 2022 und ordnet diesen Beruf in die Lohngruppe 22 ein. Hierein fallen beispielsweise auch die Gipsassistenz und die Ordinationsassistenz.
Gehaltsstufe | Gehalt |
1 | 2.007,60 € |
2 | 2.046,30 € |
3 | 2.085,50 € |
4 | 2.124,40 € |
5 | 2.163,10 € |
6 | 2.201,90 € |
7 | 2.241,80 € |
8 | 2.281,60 € |
9 | 2.321,30 € |
10 | 2.361,10 € |
11 | 2.401,30 € |
12 | 2.441,90 € |
13 | 2.481,80 € |
14 | 2.522,10 € |
15 | 2.562,40 € |
Im Laufe des Berufslebens als Assistent/in im Bereich Obduktion geht man mehrere Schritte in der dargestellten Gehaltstabelle nach unten. Denn jedes Jahr steigt man eine Spalte weiter runter. Demzufolge entspricht die Gehaltsstufe den Jahren an Berufserfahrung. Im fünfzehnten Berufsjahr erhält man mit 2.562,40 Euro 554,80 Euro mehr, als im ersten Berufsjahr.
Obduktionsassistent/in – Gehalt nach Bundesländern
Der Verdienst einer Obduktionsassistentin bzw. das Obduktionsassistent-Gehalt unterscheidet sich pro Bundesland, in dem man tätig ist. Nach dem “Kollektivvertrag für die Angestellten bei Ärzten und in ärztlichen Gruppenpraxen in Tirol”, der seit dem 1. Jänner 2022 greift, fallen Obduktionsassistenzen in die Berufsgruppe 2. Danach werden beispielsweise auch alle anderen medizinischen Assistenzberufe, etwa eine Gipsassistenz oder eine Röntgenassistenz, vergütet. Auch das Gehalt von Medizinischen Masseuren/-innen und Pflegeassistenzen definiert diese Berufsgruppe 2. Die Entlohnung ist demnach:
Berufsjahr | Gehalt |
1 | 1.616 € |
2 | 1.631 € |
3 | 1.649 € |
4 | 1.659 € |
5 | 1.675 € |
6 | 1.688 € |
7 | 1.702 € |
8 | 1.717 € |
9 | 1.732 € |
10 | 1.747 € |
11 | 1.760 € |
12 | 1.773 € |
13 | 1.789 € |
14 | 1.802 € |
15 | 1.818 € |
16 | 1.833 € |
17 | 1.848 € |
18 | 1.863 € |
19 | 1.877 € |
20 | 1.893 € |
21 | 1.910 € |
22 | 1.926 € |
23 | 1.944 € |
24 | 1.962 € |
25 | 1.980 € |
So verdient eine Obduktionsassistenz, die in Tirol in einer ärztlichen Gruppenpraxis arbeitet oder bei einem/-r Arzt/Ärztin, im zehnten Berufsjahr 1.747 Euro brutto im Monat. Pro Jahr im Job rückt man automatisch eine Gehaltsstufe nach vorn, also eine Zeile in der Gehaltstabelle nach unten.
Obduktionsassistent/in Stellenangebote
Obduktionsassistent/in – Gehalt nach Alter
Erfahrene Obduktionsassistenten/-innen verdienen durchschnittlich ein Gehalt von 1.320 Euro brutto pro Monat. Zusätzlich zum regelmäßigen Monatseinkommen werden in der Regel auch noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt. Dadurch erhöht sich umgerechnet das durchschnittliche Bruttogehalt auf circa 1.504 Euro monatlich. So zeigen auch die obigen Kollektivverträge, dass das Gehalt mit den Jahren der Berufserfahrung kontinuierlich steigt.
Obduktionsassistent/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Das Gehalt von Obduktionsassistenten/-innen liegt mit durchschnittlich 1.320 Euro monatlich unter dem österreichischen Durchschnittseinkommen in Höhe von 2.360 Euro. In den verschiedenen Medizinischen Assistenzberufen verdient man ein ähnliches oder identisches Gehalt. So verdienen Röntgenassistenten/-innen monatlich circa 1.300 Euro brutto. Bei Operationsassistenten/-innen sind es circa 1.310 Euro monatlich. Für Gehaltssteigerungen ist darum häufig die berufliche Weiterqualifikation erforderlich.
Als Medizinische Fachassistenz (MFA) verdient man dagegen ein Durchschnittsgehalt von 2.000 Euro monatlich. Voraussetzung für diese Ausbildung ist unter anderen die Obduktionsassistent/in-Lehre. Menschen, die als Pflegeassistenz arbeiten, können im Monat mit etwa 100 Euro mehr, also 2.100 Euro, rechnen. Die Laborassistenz bildet die Ausnahme unter den Assistenzberufen: Denn dort liegt das Bruttogehalt mit 2.800 Euro durchschnittlich höher, als in anderen Berufen mit ähnlichem Bildungsweg.
Obduktionsassistent/in – Mehr Gehalt durch Weiterbildung
Wer sein Gehalt noch steigern will, kann dies häufig durch Fort- und Weiterbildungen erreichen. Im medizinischen Bereich gibt es vielfältige Angebote von Möglichkeiten zur beruflichen Weiterqualifikation. Da die Gesundheitsbranche sich wachsenden Anforderungen gegenüber sieht, sind eine Schulung oder eine Spezialausbildung eine Option, sich an neue Inhalte heranzutrauen.
Zu den Möglichkeiten zählen beispielsweise ein Studium zum/-r Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger/-in (DGKP) oder eine Ausbildung im medizintechnischen Bereich. Als DGKP verdient man zum Beispiel durchschnittlich circa 40.000 Euro im Jahr. Außerhalb des Gesundheitssektors könnte für Obduktionsassistenten/-innen auch eine Beschäftigung bei Bestattungsunternehmen in Frage kommen.
Stellenangebote
Wer noch auf der Suche nach einer Anstellung in der Medizin- und Gesundheits-Branche ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl. Hier gibt es Jobs als Obduktionsassistent/in, Jobs als Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in (DGKP) und Berufe in der Verwaltung.
1. www.barmherzige-brueder.at (Abrufdatum: 26.09.2022).
2. www.kollektivvertrag.at (Abrufdatum: 26.09.2022).
3. www.arztnoe.at (Abrufdatum: 26.09.2022).