Der Ausbildungsberuf “operationstechnische/r Assistent/in” (OTA) wurde 2022 neu in Österreich entworfen. Alles zur Ausbildung, dem Beruf und Infos zum Gehalt gibt es im Folgenden zu lesen.
Was macht ein/e operationstechnische/r Assistent/in (OTA)?
Mit einer Berufsausbildung zum/-r operationstechnischen Assistent/in (OTA) betreut und versorgt man Patienten/-innen vor und nach der OP, bereitet Operationseinheiten vor und assistiert bei Eingriffen im OP-Saal. Dazu zählt zum Beispiel, eine/n Patienten/-in in die korrekte Position zu bringen, mit einem sterilen Tuch abzudecken und vor Krankheitserregern zu schützen. OTA ist ein nichtärztlicher Fachberuf für den OP-Bereich.
Ein Operationstechnischer Assistent arbeitet jedoch bei den Eingriffen an der Seite der Ärztinnen und Ärzte, um sie während und nach den Operationen zu unterstützen. In den Tätigkeitsbereich fällt das Vorbereiten und Bereitstellen notwendiger medizinischer Geräte und Instrumente sowie sonstiger Materialien.
Die Absicht, hinter der Einführung dieser Vollzeitausbildung ist, Personalspitzen im OP durch Fachpersonal abzudecken. Die Unterstützung erfolgt darum auch durch eine Springertätigkeit.
Operationstechnische/r Assistent/in – Ausbildung
Die Ausbildung zur operationstechnischen Assistenz ist Teil der Assistenzberufe. Lehrlinge absolvieren sie an einer Berufsschule und lernen dort die Theorie. Die Ausbildungszeit spicken jedoch regelmäßige Praktika in Kliniken, wo man das Wissen an Patientinnen und Patienten umsetzen kann.
Operationstechnische/r Assistent/in Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Die Berufsausbildung zum/-r operationstechnischen Assistenten/-in ist in Österreich gesetzlich geregelt. Das Mindestalter beträgt 17 Jahre. Die Voraussetzung ist der mittlere Bildungsabschluss oder Absolvierung der achten Schulstufe (Pflichtschulabschluss) mit erfolgreich abgeschlossener, zweijähriger Berufsbildung. Alternativ genügt für die OTA–Ausbildung eine einjährige Ausbildung im Bereich der Kranken- oder Altenpflege. Die genauen Voraussetzungen können je nach Bildungsanbieter/in variieren.
Zu den nützlichen Soft Skills für die Arbeit in einer Operationseinheit:
- medizinisch-technisches Interesse
- Verantwortungsbewusstsein
- Organisationstalent
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Einfühlungsvermögen
- soziale Kompetenz
- psychische Stabilität
- Konzentrationsfähigkeit
- Vertrauenswürdigkeit (Auszug aus Strafregister)
Gute Noten in Bio und Chemie sowie Deutsch auf B2 Niveau sind außerdem relevant. In manchen Bundesländern wird zudem ein ärztliches Attest für die gesundheitliche Eignung gefordert. Einige fordern einen Impfnachweis für bestimmte Erkrankungen.
Aufnahmeverfahren für operationstechnische/r Assistenten/-innen
Sobald die Bewerbung eingereicht wurde, erhält man von der Schule genaue Informationen zum elektronischen Aufnahmetest. Neben dem Aufnahmeverfahren kommt zusätzlich ein standardisiertes Assessmentverfahren zum Einsatz. Es umfasst eine Einstiegsprüfung bezüglich fehlender Ausbildungsinhalte des ersten Ausbildungsjahres der OTA–Ausbildung.
Operationstechnische/r Assistent/in – Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Wer einen OTA-Ausbildungsplatz hat, wechselt regelmäßig zwischen der Berufsfachschule und den praktischen Phasen im Ausbildungsbetrieb. Während der Ausbildung zum/-r operationstechnischen Assistent/in werden fachliche, methodische, sozial-kommunikative und patientenorientierte Kompetenzen vermittelt. Auch die Förderung der eigenen Gesundheit ist Bestandteil in Bezug auf die operationstechnische-Assistentin-Ausbildung.
Berufsbegleitende Ausbildung – Operationstechnische/r Assistent/in
Entscheidet man sich für dazu, die Ausbildung in berufsbegleitender Form zu absolvieren, so beträgt die Ausbildungszeit fünf Jahre.
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) – Ausbildungsinhalte
Ein/e angehende/r operationstechnische/r Assistent/in eignet sich in folgenden Bereichen theoriebasiertes Wissen an:
- Grundsätze operationstechnische Assistenz
- Hygienevorschriften, Infektionslehre und Sterilgutversorgung
- Anatomie
- Arzneimittellehre und Anästhesie
- Patientenbetreuung und -versorgung sowie Arbeitsprozesse und Aufgaben im OP-Saal und in der Endoskopie
- Operationstechniken
- Verbandslehre
- Instrumenten-, Material- und Gerätekunde
- Strahlenschutz
- Endoskopie, beispielsweise Magenspiegelung oder Lungenuntersuchung
- Notfall-, Akut-, Qualitäts- und Risikomanagement
Um einer Ärztin oder einem Arzt im Operationssaal optimal assistieren zu können, umfasst der Praxisteil der Lehre diese Aspekte:
- viszerale Chirurgie
- Orthopädie
- Traumatologie
- Gynäkologie
- Urologie
- Notfallambulanz
- Endoskopie
Bei der praktischen Ausbildung erwartet die Auszubildenden verschiedene Pflicht- und Wahlpflichteinsätze. Schließlich können sie sich auf ein OP-Fachgebiet spezialisieren und ihre Expertise in einem der verschiedenen Fachrichtungen vertiefen.
Ausbildungsplätze als Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) – Ausbildungsdauer
Die Ausbildung, um operationstechnische Assistenz (OTA) zu werden, dauert insgesamt drei Jahre (Vollzeit). Sie umfasst 4.600 Stunden: Davon entfallen 1.600 Stunden auf den theoretischen Teil und 3.000 Stunden auf den praktischen. Je nach Bildungsgang lässt sich die Ausbildungszeit verkürzen, indem zum Beispiel eine andere passende Ausbildung angerechnet wird.
In der Ausbildungsdauer zeigt sich ein Unterschied zum in Österreich bereits länger existierenden Assistenzberuf der Operationsassistenz: Hier beläuft sich die Gesamtausbildungsdauer auf 1.100 Stunden. Da es sich hierbei um eine Kurz/-Spezialausbildung bzw. einen Lehrgang handelt, erlernt man bei der OTA-Ausbildung die Inhalte tiefergehender. Der OTA-Job selbst gehört nicht zu den Assistenzberufen, sondern zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege. Er ist eine Spezialisierung auf den Operationsbereich.
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) – Ausbildungsorte
Der theoretische Teil der Ausbildung zum/-r operationstechnischen Assistenten/-in findet an einer berufsbildenden Schule statt. Die Durchführung der in der Theorie läuft meist in einem Spital ab.
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) – Ausbildungsabschluss
Am Ende der dreijährigen Ausbildung zum/-r operationstechnischen Assistent/in folgt eine Abschlussprüfung. Sie besteht aus dem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Die Prüfungen finden vor einer Kommission statt.
Operationstechnische/r Assistent/in (OTA) Stellenangebote
Operationstechnische/r Assistent/in – Gehalt während der Ausbildung und Arbeitsorte
In den praktischen Phasen bekommt man in der OTA-Ausbildung ein Gehalt, in der Regel ab dem zweiten Ausbildungsjahr. Denn dann kann man ein Dienstverhältnis beginnen.
Da es sich bei der OTA um einen medizinisch-pflegerischen Beruf handelt, sind Absolventen/-innen bei der Berufsausübung vorwiegend im Bereich Pflege und Betreuung tätig und arbeiten vorwiegend im OP-Saal. Mögliche Arbeitsorte und Einsatzbereiche sind:
- Krankenhäuser und Kliniken
- Arztpraxen
- Endoskopieabteilungen
- Notfallambulanzen
- Zentralsterilisation
- Ambulante Operationszentren
- Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte
Operationstechnische/r Assistent/in – Gehalt
Da der Beruf Operationstechnische Assistenz erst Ende des Jahres 2022 in Österreich eingeführt wurde, gibt es noch keine ausgebildeten Mitarbeiter/innen, für die exakte Daten in Bezug auf das Gehalt während der Berufsausübung vorliegen. Orientiert man sich am Medizinische Assistenzberufe Gesetz, in dem der Beruf exklusiv aufgeführt ist, und orientiert sich an der Vergütung anderer im Gesetz verankerter Berufe, erhält man diese Einstiegsgehaltsspanne: 2.200 Euro bis 2.900 Euro betragen.
Operationstechnische/r Assistent/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Operationstechnische Assistenten/-innen erfüllen im Arbeitsalltag vielfältige Aufgaben. Welche das zum Beispiel genau sind, wird nachfolgend erklärt.
Operation vorbereiten
Damit eine Operation effizient und strukturiert verläuft, bereitet ein/e operationstechnische/r Assistent/in die dafür notwendigen Apparate, Instrumente und Materialien vor. Während der OP reicht er/sie diese ggf. dem/-r Arzt/Ärztin an.
Darüber hinaus bespricht ein/e OTA vor der OP auch mit dem Team, welche Eingriffe heute anstehen und erstellt entsprechende Pläne in Vorbereitung.
Assistieren und Patientenbetreuung
Im Fokus der Berufsausübung steht die Assistenz bei den Operationen. Ein/e operationstechnische/r Assistent/in positioniert und lagert die Patienten/-innen dabei operationsspezifisch, überwacht die Vitalfunktionen, wie Herztöne und Atmung.
Desinfizieren und Hygiene
Es ist oberstes Gebot, dass die OP-Säle hygienisch sauber sind und auch nach einer Operation dafür gesorgt wird. Aufräumen und Desinfizieren sind demzufolge wichtige Bestandteile des Arbeitsalltags eines/-r operationstechnischen Assistenten/-in
Dokumentation
Auch Verwaltungsaufgaben zählen zum Berufsalltag als operationstechnische Assistenz. Als Letztes wird die Operation nämlich am Computer dokumentiert, inklusive eventueller Komplikationen.
Weitere Aufgaben
Viele weitere Aufgaben fallen während der Berufsausübung an, zum Beispiel die Einstellung von OP-Lampen, Absaugung verschiedener Flüssigkeiten, wie Blut, aus dem OP-Gebiet oder die Bestellung von neuem Operationsmaterial. In Notfällen hat die operationstechnische Assistenz einen erweiterten Kompetenzbereich, der es zum Beispiel ermöglicht, eigenverantwortlich lebensrettenden Sofortmaßnahmen durchzuführen, auch wenn ärztliches Personal nicht anwesend ist.
Weiterbildungsmöglichkeiten für operationstechnische Assistenzen
Nach Abschluss der Ausbildung hat man zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten als operationstechnische/r Assistent/in, beispielsweise die Weiterbildung zum/-r Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen oder im Bereich Pflege im Operationsbereich.
Darüber hinaus stehen folgende Studiengänge als Weiterbildungsoptionen zur Verfügung:
- Betriebswirtschaft
- Gesundheitsmanagement oder -ökonomie
- Humanmedizin
Mit einer Fortbildungsmaßnahme kann man als operationstechnische/r Assistent/in das Gehalt verbessern. Es ist möglich, die kaufmännischen Kenntnisse auszubauen und sich für eine Tätigkeit im Management zu qualifizieren. Praxisanleiter/innen, eine weitere Perspektive, begleiten Auszubildende auf ihrem Weg.
Operationstechnische/r Assistent/in – Fachrichtungen
Ein Operationstechnischer Assistent kann sich in verschiedenen Fachrichtungen spezialisieren, beispielsweise:
- viszerale Chirurgie
- Orthopädie
- Traumatologie
- Notfallambulanz
- Endoskopie
Operationstechnische/r Assistent/in – Passende Stellenangebote finden
Auf Medi-Karriere gibt es eine Stellenbörse für medizinische Berufe, wo man zum Beispiel Operationsassistenz-Jobs, Ordinationsassistenz-Stellen sowie Stellenangebote in der Verwaltung findet.
Häufige Fragen
- Was verdient ein/e operationstechnische/r Assistent/in?
- Welchen Abschluss braucht man, um OTA werden zu können?
- Wie lange dauert eine Ausbildung zur/-m operationstechnischen Assistenten/-in?
- Was macht ein/e operationstechnische/r Assistent/in?
Je nach Unternehmen und Bundesland verdient ein/e operationstechnische/r Assistent/in im Durchschnitt zwischen 1.170 Euro und 1.350 Euro, wobei das Gehalt mit jedem Ausbildungsjahr steigt. Ist die Ausbildung beendet, hängt das Gehalt bei der Berufsausbildung vom Bundesland, von der Einrichtung, Qualifikation und Berufserfahrung ab. Auch eine Rolle spielt, ob das Unternehmen nach Tarif vergütet. Auf den gesamten beruflichen Werdegang gesehen können es 2.800 Euro bis 3.500 Euro monatlich brutto sein.
Die Voraussetzung, um zur Ausbildung zugelassen zu werden, ist der mittlere Bildungsabschluss. Alternativen sind der Pflichtschulabschluss mit abgeschlossener, zweijähriger Berufsbildung oder eine einjährige Ausbildung im Bereich der Kranken- oder Altenpflege.
Die Ausbildung zum/-r operationstechnischen Assistenten/-in dauert drei Jahre in Vollzeit, berufsbegleitend bis zu fünf Jahre in Teilzeit. Sie erfolgt sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb.
Ein operationstechnische/r Assistent/in assistiert, wie der Name bereits andeutet, einem/-r Arzt/Ärztin bei Operationen im OP-Saal. Er/sie kümmert sich um die Vorbereitungen, reicht die Instrumente und Geräte, übernimmt die Desinfektion und betreut Patienten/-innen. Man arbeitet hauptsächlich in Kliniken, Krankenhäusern und ambulanten Operationszentren.