Das Pflegedienstleitung-Gehalt ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität dieses Berufs. Denn als Führungskraft in der Pflegebranche organisieren und führen sie pflegerische Leistungen durch, was mit großer Verantwortung einhergeht.
Wie in allen Branchen ist das Gehalt von Pflegedienstleitungen von diversen Kriterien abhängig wie z.B. Berufserfahrung, Alter, Bundesland und, ob ein Kollektivvertrag greift. Das Gehallt eines/-r Pflegedienstleiters/-in in Vollzeit liegt zwischen 3.364 Euro und 4.700 Euro brutto.
Pflegedienstleitung – Gehalt in der Ausbildung
Eine Pflegedienstleitung muss in Österreich eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf und mehrere Jahre Berufserfahrung in der Pflege haben, um die Position ausüben und damit ein Gehalt erwirtschaften zu können. Es gibt daher keine Ausbildung zur Pflegedienstleitung im herkömmlichen Sinn, sondern es handelt sich um eine Position, die man im Laufe der Berufserfahrung erreicht.
Während der Ausbildung in einem Pflegeberuf wie z.B. Diplomkrankenpfleger/in, Diplom-Sozialbetreuer/in oder einer vergleichbaren Ausbildung verdient man in der Regel ein Gehalt, das je nach Bundesland und Einrichtung variiert. Die Gehälter können auch je nach Ausbildungsjahr unterschiedlich ausfallen. Derzeit liegt das Brutto-Einstiegsgehalt für Auszubildende in der Krankenpflege im ersten Jahr zwischen 1.735 Euro und 1.859 Euro im Monat, je nach Bundesland und Einrichtung.
Pflegedienstleitung – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt als Pflegedienstleitung (PDL) liegt zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat. Schwankungen richten sich, neben den bereits genannten Faktoren, außerdem danach, wie komplex der Arbeitsbereich ist und wie viel Verantwortung man dort trägt. Es ist weiters möglich, dass zusätzliche Vergütungen wie z.B. Weihnachtsgeld oder eine betriebliche Altersvorsorge angeboten werden. Das ist im Arbeitsvertrag und / oder Kollektivvertrag genau definiert.
Pflegedienstleitung – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Gehalt einer Pflegedienstleitung variiert je nach Einrichtungsart, bei der man angestellt ist. Denn für kirchliche Einrichtungen oder für Kuranstalten gibt es separate Kollektivvertrage, die zur Anwendung kommen können und das Einkommen definieren.
Gehalt bei staatlichen Einrichtungen
Im Kollektivvertrag für Angestellte im Gesundheits- und Sozialbereich (SWÖ-KV) werden Pflegedienstleitungen je nach Schwerpunkt in die Verwendungsgruppe 7 oder 8 eingeteilt. Hierbei kommt es auf den Berufsabschluss, die Art der üblicherweise überwiegenden Tätigkeit (pflegerisch oder organisatorisch) und eventuell übernommene Spezialaufgaben an.
Die Lohn- und Gehaltstabelle des Kollektivvertrags für Angestellte im Gesundheits- und Sozialbereich sieht wie folgt aus:
Gehaltsstufe | Jahre | Verwendungsgruppe 7 | Verwendungsgruppe 8 |
1 | 1–2 | 2.638,80 € | 2.874,10 € |
2 | 3–4 | 2.693,10 € | 2.958,70 € |
3 | 5–6 | 2.773,00 € | 3.075,00 € |
4 | 7–8 | 2.877,20 € | 3.218,20 € |
5 | 9–10 | 2.956,00 € | 3.363,10 € |
6 | 11–12 | 3.037,10 € | 3.476,10 € |
7 | 13–14 | 3.115,60 € | 3.563,90 € |
8 | 15–16 | 3.194,20 € | 3.650,10 € |
9 | 17–18 | 3.272,50 € | 3.732,70 € |
10 | 19–20 | 3.350,90 € | 3.820,40 € |
11 | 21–22 | 3.403,90 € | 3.879,30 € |
12 | 23–24 | 3.456,50 € | 3.935,20 € |
13 | 25–26 | 3.509,60 € | 3.992,40 € |
14 | 27–28 | 3.562,50 € | 4.049,90 € |
15 | 29–30 | 3.615,20 € | 4.107,20 € |
16 | 31–32 | 3.666,40 € | 4.164,60 € |
17 | 33–34 | 3.719,50 € | 4.222,00 € |
18 | 35–36 | 3.773,50 € | 4.279,30 € |
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Im Kollektivvertrag Privatkrankenanstalten Österreichs werden Pflegedienstleitungen in die Verwendungsgruppe 1 unter der Einstufung A 2 eingeteilt. Die Lohn- und Gehaltstabelle dieses Kollektivvertrags sieht für diese Verwendungsgruppe wie folgt aus:
Stufe | Dienstjahre | Verwendungsgruppe 1, A 2 |
1 | 1-2 | 2.271,86 € |
2 | 3-4 | 2.383,17 € |
3 | 5-6 | 2.440,80 € |
4 | 7-8 | 2.499,36 € |
5 | 9-10 | 2.554,98 € |
6 | 11-12 | 2.612,58 € |
7 | 13-14 | 2.669,19 € |
8 | 15-16 | 2.726,79 € |
9 | 17-18 | 2.781,44 € |
10 | 19-20 | 2.840,20 € |
11 | 21-22 | 2.895,99 € |
12 | 23-24 | 2.955,71 € |
13 | 25-26 | 3.013,34 € |
14 | 27-28 | 3.073,56 € |
15 | 29-30 | 3.132,21 € |
16 | 31-32 | 3.190,80 € |
17 | 33-34 | 3.248,46 € |
18 | 35 | 3.307,03 € |
Demzufolge verdient eine Pflegedienstleitung im nach 15 Jahren im Beruf rund 2.700 Euro monatlich und am Ende ihrer Karriere nochmal etwa 600 Euro mehr.
Pflegedienstleitung – Gehalt nach Bundesländern
Je nach Bundesland schwankt das Gehalt von Pflegedienstleitungen. So verdient man z.B. in Wien ein jährliches Bruttoentgelt von durchschnittlich 59.500 Euro. In der Steiermark gibt es hingegen durchschnittlich 56.400 Euro brutto im Jahr. Im Gegensatz dazu verdient man in Vorarlberg ein jährliches Bruttoentgelt von 59.700 Euro.
Bundesland | Durchschnittliches Jahresgehalt | Möglicher Gehaltsrahmen |
Wien | 59.500 € | 49.300 – 68.600 € |
Niederösterreich | 56.800 € | 47.300 – 66.100 € |
Oberösterreich | 58.100 € | 48.000 – 67.100 € |
Salzburg | 59.900 € | 49.400 – 68.700 € |
Steiermark | 56.400 € | 47.000 – 65.800 € |
Burgenland | 56.300 € | 46.800 – 65.600 € |
Kärnten | 56.500 € | 46.800 – 65.600 € |
Tirol | 58.200 € | 48.100 – 67.100 € |
Vorarlberg | 59.700 € | 49.200 – 68.500 € |
Pflegedienstleitung – Gehalt nach Städten
Auch je nach Stadt fällt das Gehalt einer Pflegedienstleitung unterschiedlich aus. Während man durchschnittlich in Salzburg knappe 60.000 Euro jährlich erhält, erhalten PDL in Klagenfurt etwa 4.000 Euro weniger. Bei den Einkommensunterschieden kommt es jedoch auch darauf an, wie hoch die Lebenshaltungskosten in der jeweiligen Stadt sind: Was kostet eine Wohnung? Wie viel muss man im Monat für Lebensmittel ausgeben? Diese und ähnliche Faktoren wirken sich am Ende alle auf den Reallohn aus und relativieren die Gehaltsunterschiede etwas.
Stadt | Durchschnittliches Jahresgehalt | Möglicher Gehaltsrahmen |
Salzburg | 59.900 € | 49.400 – 68.700 € |
Bregenz | 59.700 € | 49.200 – 68.500 € |
Hard | 59.700 € | 49.200 – 68.500 € |
Dornbirn | 59.700 € | 49.200 – 68.500 € |
Feldkirch | 59.700 € | 49.200 – 68.500 € |
Wien | 59.500 € | 49.300 – 68.600 € |
Innsbruck | 58.200 € | 48.100 – 67.100 € |
Kufstein | 58.100 € | 48.000 – 67.100 € |
St. Pölten | 56.800 € | 47.300 – 66.100 € |
Amstetten | 56.800 € | 47.300 – 66.100 € |
Baden | 56.800 € | 47.300 – 66.100 € |
Schwechat | 56.800 € | 47.300 – 66.100 € |
Villach | 56.500 € | 46.800 – 65.600 € |
Kapfenberg | 56.400 € | 47.000 – 65.800 € |
Graz | 56.300 € | 46.800 – 65.600 € |
Klagenfurt | 56.000 € | 46.300 – 65.000 € |
Pflegedienstleitung – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Wie in allen Berufen gilt auch für den Beruf der Pflegedienstleitung, dass mit dem Alter auch die berufliche Erfahrung sowie Verantwortung zunehmen und damit entsprechend das Gehalt steigt. Neu in den Beruf eingestiegene Pflegedienstleiter/innen bis 25 Jahre verdienen durchschnittlich ca. 3.600 Euro brutto im Monat. Zwischen 25 und 54 Jahren bekommt man durchschnittlich 4.200 Euro Monatsbrutto. Und im späteren Berufsleben ab 55 Jahren liegt das Gehalt bei durchschnittlich ca. 4.700 Euro brutto im Monat.
Es gibt keine genauen Informationen über den Gender Pay Gap für Pflegedienstleitungen in Österreich. Es ist jedoch bekannt, dass der Gender Pay Gap im Gesundheits- und Sozialbereich verhältnismäßig hoch ist. Laut einem Bericht des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) aus dem Jahr 2020 beträgt der Gender Pay Gap im Gesundheits- und Sozialbereich in Österreich durchschnittlich etwa 16 Prozent, was bedeutet, dass Frauen in diesem Sektor weniger verdienen als Männer. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Gender Pay Gap von verschiedenen Faktoren wie Bildung, Berufserfahrung, Berufswahl, Arbeitszeit und anderen abhängt. Es ist daher möglich, dass der Gender Pay Gap für Pflegedienstleitungen in Österreich anders ausfällt als im Durchschnitt des Gesundheits- und Sozialbereichs.
Pflegedienstleitung Stellenangebote
Pflegedienstleitung – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Durchschnittlich verdient eine Pflegedienstleitung monatlich 4.000 Euro, was etwa dem Gehalt eines/-r Apothekers/-in entspricht. Wer als Biomedizinische/r Analytiker/in arbeitet, erhält monatlich etwa 2.800 Euro und damit etwas mehr als ein/e Physiotherapeut/in und weniger als eine Pflegedienstleitung. Wie sich das Einkommen einer Pflegedienstleitung im Vergleich mit anderen medizinischen Berufen verhält, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Medizinischer Beruf | Durchschnittsgehalt |
Ärztin/Arzt | 4.500 € |
Apotheker/in | 3.800 € |
Biomedizinische/r Analytiker/in | 2.745 € |
Ergotherapeut/in | 3.083 € |
Medizinische Fachassistenz | 2.000 € |
DGKP | 3.340 € |
Physiotherapeut/in | 2.500 € |
Pflegedienstleitung | 4.000 € |
Pflegedienstleitung – Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer sich als Pflegedienstleitung durch Fort- und Weiterbildungen zusätzlich qualifiziert, erhält in der Regel entsprechend mehr Gehalt. Hier bieten sich einige Möglichkeiten:
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Für Pflegedienstleitungen gibt es in Österreich eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern und ihre Karriere voranzutreiben. Am weitesten verbreitet sind akademische Lehrgänge und Kurse, die sich auf spezialisierte Themen konzentrieren. Hierzu gehören z.B. Pflegeforschung, Palliativpflege oder Management in der Gesundheitsversorgung.
Administrative Weiterbildungen
Pflegedienstleitungen können zwei Richtungen von administrativen Weiterbildungen absolvieren:
- Die Weiterbildungen in Management und Leadership sind am weitesten verbreitet und werden am häufigsten genutzt. Es gibt hier eine Vielzahl von diversen spezialisierten Kursen und Lehrgängen, die sich auf die Führung und das Management von Einrichtungen in der Gesundheitsversorgung konzentrieren, z.B. in den Bereichen Finanzen, Personalmanagement oder Organisationsentwicklung.
- Coaching und Mentoring für Pflegedienstleitungen sind ebenfalls sehr beliebt. Individuelle Programme können Pflegedienstleitungen dabei helfen, ihre Fähigkeiten in den Bereichen Führung und Kommunikation zu verbessern.
Pflegestudium
Nicht zuletzt können Pflegedienstleitungen auch von einem weiterbildenden Pflegestudium profitieren. Hier bieten sich v.a. zwei Varianten an:
- Master in Advanced Nursing Practice ist ein Masterstudiengang, der darauf abzielt, Pflegefachkräfte und Pflegedienstleitungen auf eine erweiterte Rolle in der Patientenversorgung und im Management vorzubereiten.
- Fortbildungen in spezialisierten Pflegebereichen wie z.B. Wundmanagement, Schmerzmanagement oder Demenzpflege können Pflegedienstleitungen helfen, ihr Wissen in spezifischen Bereichen zu erweitern und ihre Dienstleistungen zu verbessern.
Stellenangebote als Pflegedienstleitung finden
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