Was macht die Pflegedienstleitung? In allen Einrichtungen, wie einem Krankenhaus, einer Pflegeeinrichtung oder einem ambulanten Pflegedienst, muss es eine Person geben, die den gesamten Bereich der Pflege koordiniert. In Österreich gibt es hierfür eben dieses Berufsbild, mit dem die komplette Organisation aller für die Pflege relevanten Themen abgedeckt werden. Dies umfasst sowohl das Personal und die Patienten/-innen, als auch die medizinischen Materialien sowie vieles mehr. Die Tätigkeit in den Pflegeeinrichtungen ist demnach ein wichtiger Baustein für deren Organisation und trägt dazu bei, dass die bestmögliche Pflegequalität gewährleistet werden kann.
Doch wer kann in Österreich überhaupt im Beruf der Pflegedienstleitung arbeiten und wie gestaltet sich der Weg zu dieser Position? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der folgende Artikel und erläutert zudem, wie sich der Berufsalltag der Pflegedienstleitung gestaltet.
Was macht eine Pflegedienstleitung?
Grundsätzlich ist die Pflegedienstleitung für den gesamten Pflegedienst in einer stationären beziehungsweise mobilen Einrichtung zuständig. Aufgrund dieser Verantwortung stellt sie die höchste Instanz für alle Themen des Pflegebereichs dar.
Konkret koordiniert man im Dienst die Personalplanung, erstellt Dienstpläne und organisiert den Pflegedienst. Darüber hinaus haben Pflegedienstleitungen sowohl die disziplinarische als auch fachliche Aufsicht über die Pflegefach- und Pflegehilfskräfte sowie über alle Praktikanten/-innen.
Auch die Qualitätssicherung oder das Entwickeln neuer Maßnahmen im Qualitätsmanagement gehört dazu. In einigen Fällen arbeitet man als Pflegedienstleiter/in zudem an der Öffentlichkeitsarbeit ihrer Einrichtung mit und steht des Weiteren in engem Kontakt mit den Patienten/-innen, deren Angehörigen und den behandelnden Ärzten/-innen oder anderen medizinischen Fachkräften.
Pflegedienstleitung – Übersicht
Der Weg zur Pflegedienstleitung erfolgt in Österreich über eine berufsbegleitende Weiterbildung. Diese vermittelt eine Kombination aus pflegefachlichem Know-how und den wirtschaftlichen sowie organisatorischen Managementkompetenzen.
Pflegedienstleitung – Zugangsvoraussetzungen
Um an der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung überhaupt teilnehmen zu können, müssen die Bewerber/innen zunächst ein paar Voraussetzungen erfüllen. So schreibt das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) beispielsweise vor, dass sie in jedem Fall eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Pflege absolviert haben und über ein entsprechendes Diplom verfügen. Besonders gerne gesehen sind hierbei akademische Abschlüsse wie der Bachelor of Science in der Gesundheits- und Krankenpflege, Nursing oder Health Studies.
Daneben müssen die Interessierten vor Beginn der Weiterbildung mindestens zwei volle Jahre im Beruf gearbeitet haben. Dies ist notwendig, da die Pflegedienstleitung eine große Verantwortung mit sich bringt und ein breites Wissen bezüglich aller pflegerelevanten Angelegenheit erfordert.
Pflegedienstleitung – Form und Aufbau
Die Weiterbildung zum/-r Pflegedienstleitung erfolgt grundsätzlich berufsbegleitend. Wie der Aufbau dabei konkret aussieht, hängt allerdings von der jeweiligen Weiterbildungseinrichtung sowie dem Lehrgang ab. Es gibt verschiedene Optionen.
Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Weiterbildung zum/-r diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegemanager/in der, welche berufsbegleitend erfolgt und insgesamt vier Semester in Anspruch nimmt. Alternativ können Interessierte in Österreich auch den Lehrgang „Management in der Gesundheits- und Krankenpflege oder „Pflegemanagement und Organisationsentwicklung“ besuchen.
Pflegedienstleitung – Inhalte der Ausbildung
Die Pflegedienstleitung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, welche eine umfassende Weiterbildung des pflegerischen Know-hows in Verbindung mit Kompetenzen der Wirtschaft und des Managements erfordert. Die folgende Auflistung nennt die wichtigsten inhaltlichen Themenbereiche der Weiterbildung:
- Pflegewissenschaftliche Grundlagen (Forschungsansätze)
- Pflegekonzepte und Pflegeprozesse (für Planung, Organisation und Entwicklung)
- Management und Organisation von Pflege- und Krankeneinrichtungen (Effizienz und Koordination)
- Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung (Modelle, Evaluation)
- Kommunikation und Konfliktmanagement (Modelle, Krisenmanagement)
- Personalleitung und Personalentwicklung (Mitarbeiterleitung, -motivation, -entwicklung)
- rechtliche und ethische Fragestellungen
Pflegedienstleitung – Abschluss
Wie der Abschluss der Weiterbildung konkret aussieht, hängt von der Wahl des Lehrganges sowie der Einrichtung ab.
Pflegedienstleitung – Dauer und Orte der Ausbildung
Insgesamt muss die berufsbegleitende Weiterbildung zur Pflegedienstleitung mindestens 460 Unterrichtsstunden umfassen und dauert in der Regel etwa zwei bis vier Semester. Die konkrete Dauer der Weiterbildung ist dabei jedoch von der jeweiligen Bildungseinrichtung abhängig.
Die Durchführung der Weiterbildung erfolgt an verschiedenen Fachhochschulen im ganzen Land. Hier kann man sich das Aufgabengebiet beibringen lassen. Die kurze Berufsbezeichnung für den Leitungsberuf lautet “PDL”
Pflegedienstleitung – Gehalt während der Weiterbildung
Die Pflegedienstleiter/innen in Weiterbildung erhalten währenddessen kein Gehalt. Da diese allerdings berufsbegleitend erfolgt, können sie mit ihrem üblichen Verdienst rechnen. Je nach Anbieter/in, ist parallel die Arbeit in Voll- oder Teilzeit möglich.
Perspektiven nach der Weiterbildung
Durch die gewonnenen Kenntnisse im Bereich der Personalführung, hat man häufig die Möglichkeit, eine höhere Position als Stationsleitung Pflege, Pflegedienstleitung oder Einrichtungsleitung zu übernehmen. Dies geht in der Regel mit einem höheren Gehalt einher und lohnt sich daher nicht nur aus beruflicher, sondern auch finanzieller Sicht.
Pflegedienstleitung – Gehalt
Grundsätzlich bestimmen diverse Faktoren, wie das Alter, die Art der Einrichtung und die fachliche Qualifikation, das Gehalt eine Pflegedienstleitung nach der Weiterbildung. Geht man von einer Beschäftigung in Vollzeit aus, kann man in diesem Beruf in Österreich im Schnitt mit rund 4.000 Euro monatlich rechnen. Die Gehaltsspanne liegt dabei zwischen etwa 3.300 Euro und 4.700 Euro. Alle Beträge beziehen sich dabei auf Bruttowerte.
In der Regel können die Pflegedienstleiter/innen zusätzlich zu ihrem Grundgehalt mit verschiedenen Zulagen und Sonderzahlungen rechnen.
Pflegedienstleitung Stellenangebote
Pflegedienstleitung – Aufgaben im Arbeitsalltag
Als höchste Instanz im Pflegebereich fällt eine ganze Reihe an Aufgaben in den Tätigkeitsbereich einer Pflegedienstleitung. So arbeiten sie nicht nur selbst eng mit den Patienten/-innen beziehungsweise Bewohnern/innen sowie den behandelnden Ärzten/-innen, Apothekern/-innen und Therapeuten/-innen (z.B. Physiotherapeut/innen) zusammen, sondern leiten gleichzeitig das gesamte Pflegepersonal. Es handelt sich also um eine Führungsposition. Dies beinhaltet daher unter anderem die Organisation der Pflegeprozesse, die Personalführung und die Qualitätssicherung sowie die Verwaltung der Finanzen und Materialien.
Organisation und Personalmanagement
Die wohl wichtigste Aufgabe der Pflegedienstleitung ist die disziplinarische und fachliche Führung des Pflegepersonals. Hierzu gehören die Leitung, Entwicklung und Schulung der Fachkräfte, um sicherzustellen, dass aller Mitarbeiter/innen ihrer Arbeit bestmöglich nachgehen können.
Auch die Planung und Organisation der Pflegeprozesse und Dienstpläne sowie das Erstellen von Pflegekonzepten, ist ein großer Bestandteil des Berufes.
Ressourcenmanagement
Neben der Leitung des Personals ist die Pflegedienstleitung jedoch auch für das Ressourcenmanagement, also die Verwaltung des Pflegebudgets und der Finanzplanung, zuständig. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die entsprechende Pflegeeinrichtung ökonomisch arbeitet, gleichzeitig jedoch die bestmögliche Versorgung der Patienten/-innen sicherstellt.
Zu diesem Tätigkeitsfeld gehört unter anderem auch die Abrechnung der Pflegesätze mit den Krankenkassen oder das Aufstellen von Haushaltsplänen sowie das Verfassen von Jahresberichten.
Betreuung der Patienten/-innen
Um die Patienten/-innen angemessen betreuen zu können, dient die Pflegedienstleitung als wichtige Ansprechpartner/in für Patienten/-innen sowie deren Angehörige und stellt ein Bindeglied zwischen Pflegepersonal und den zu betreuenden Personen dar. Hierdurch kann die Pflegedienstleitung für eine gute Kommunikation sorgen und Missverständnisse oder Konflikte vermeiden.
Weitere Aufgaben
Weiters stellt die Pflegedienstleitung sicher, dass die Pflegequalität den gesetzlichen Anforderungen und Standards entspricht und kontrolliert regelmäßig die Arbeit der Pflegekräfte. Wenn es möglich ist, kann die Pflegedienstleitung zudem an der Öffentlichkeitsarbeit ihrer Einrichtung mitwirken.
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Häufige Fragen
- Was sind die Aufgaben einer Pflegedienstleitung?
- Welche Ausbildung benötigt man, um Pflegedienstleitung zu werden?
- Was verdient eine Pflegedienstleitung in Österreich?
Die wichtigsten Aufgaben der Pflegedienstleitung umfassen: Organisation des Pflegedienstes, disziplinarische und fachliche Aufsicht und Leitung des Personals, Organisation der interdisziplinären Zusammenarbeit, Verwaltung der Finanzen und des Pflegebudgets. Auch die Qualitätssicherung und die Entwicklung neuer Pflegekonzepte gehört zum Alltag der Pflegedienstleitung.
Um in Österreich Pflegedienstleitung zu werden ist das Absolvieren einer Weiterbildung erforderlich. Um an dieser teilnehmen zu dürfen, müssen alle Bewerber/innen jedoch erfolgreich eine Ausbildung oder einen Bachelorstudiengang im Bereich der Pflege abgeschlossen haben. Zudem müssen sie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in diesem Feld nachweisen können.
Der monatliche Verdienst einer Pflegedienstleitung liegt zwischen etwa 3.300 Euro und 4.700 Euro. Im Mittel können Angehörige der Berufsgruppe in Österreich dementsprechend mit rund 4.000 Euro im Monat rechnen. Alle Beträge beziehen sich dabei auf Bruttowerte.