Das Physiotherapeut-Gehalt verändert sich im Laufe der Karriere. Antworten auf die Frage, wie genau die Gehaltsangaben unter welchen Bedingungen ausfallen, gibt es unter anderen in diesem Artikel. In ihren Jobs befassen sich Physiotherapeuten/-innen mit Bewegung, körperlichen Funktionsstörungen oder Schmerzen und behandeln Menschen jeden Alters mit akuten oder chronischen Krankheiten, Behinderungen, nach Unfällen oder zur Prävention.
Physiotherapeut/in – Gehalt in der Ausbildung
Um in einer Position als Physiotherapeut/in Gehalt zu verdienen, ist es vorab nötig, Erfahrung im Laufe eines Bachelorstudiums dafür zu sammeln. Da es sich demzufolge bei der Ausbildung um ein Studium an einer Fachhochschule handelt, erhalten Personen, die diesen Beruf erlernen, währenddessen kein Gehalt.
Physiotherapeut/in – Gehalt zum Berufseinstieg
Wie hoch das Gehalt eines/-r Physiotherapeuten/-in zum Berufseinstieg in diesem Bereich ist, hängt vor allem von der Einrichtung und Region ab, in der Berufseinsteiger/innen tätig sind. Physiotherapeuten/-innen arbeiten in erster Linie in Rehabilitationszentren, Krankenanstalten, Praxen, Kureinrichtungen, Fitnessstudios oder Sportvereinen. Zudem haben sie die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen.
Während größere Kliniken oder Sportvereine in der Regel ein recht hohes Einstiegsgehalt zahlen können, kann die Vergütung in kleineren Einrichtungen möglicherweise etwas geringer ausfallen. Das Einstiegsgehalt von ausgebildeten Physiotherapeuten/-innen liegt im Durchschnitt bei 2.320 Euro brutto pro Monat.
Physiotherapeut/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Bruttogehalt eines/-r Physiotherapeuten/-in hängt von einer großen Anzahl an Faktoren ab. Darunter etwa der Standort der Arbeitsstätte, der Größe des Betriebs sowie der persönlichen Berufserfahrung in der Branche. Allerdings ist es auch entscheidend, ob Physiotherapeuten/-innen in einem Arbeitsverhältnis mit einer öffentlichen oder privaten Einrichtung stehen. Während in privaten Einrichtungen eine außertarifliche Bezahlung erfolgt und die Gehälter selbst festgelegt werden können, werden Mitarbeiter/innen in öffentlichen Einrichtungen in Österreich nach geltenden Kollektivverträgen vergütet.
Gehalt nach Kollektivvertrag
Für Physiotherapeuten/-innen gilt der WKO-Kollektivvertrag der Ambulatorien für Physikalische Therapie. Dort sind sie der Berufsgruppe 3 zugeordnet. Diese Angaben zur Entlohnung gelten nicht nur für eine Physiotherapeutin beziehungsweise einen Physiotherapeuten, sondern auch für andere Zugehörige der Berufsgruppe des medizinisch-technischen Dienstes. In diesen Rahmen fallen etwa auch Ergotherapeuten/-innen sowie Sport-Wissenschaftler/-innen. Die Berufsgruppe erhält nach dem Kollektivvertrag ein Gehalt von 2.276,85 € brutto monatlich bei einer Anstellung in Vollzeit.
Nach dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich gelten ab 1. Jänner 2023 folgende Löhne für Physiotherapeuten/-innen:
Gehaltsstufen | Jahre | Verwendungsgruppe 8 |
1 | 1 – 2 | 2.874,10 € |
2 | 3 – 4 | 2.958,70 € |
3 | 5 – 6 | 3.075,00 € |
4 | 7 – 8 | 3.218, 20 € |
5 | 9 – 10 | 3.363,10 € |
6 | 11 – 12 | 3.476,10 € |
7 | 13 – 14 | 3.563,90 € |
9 | 17 – 18 | 3.732,70 € |
10 | 19 – 20 | 3.820,40 € |
11 | 21 – 22 | 3.879,30 € |
12 | 23 – 24 | 3.935,20 € |
13 | 25 – 26 | 3.992,40 € |
14 | 27 – 28 | 4.049,90 € |
15 | 29 – 30 | 4.107,20 € |
16 | 31 – 32 | 4.164,60 € |
17 | 33 – 34 | 4.222,00 € |
18 | 35 – 36 | 4279,30 € |
Demzufolge gehören Physiotherapeuten/-innen der Verwendungsgruppe acht an, da sie einen gehobenen medizinischen Dienst (MTD) ausüben. Das gleiche Einkommen verdienen auch Fachkräfte in der Offenen Jugendarbeit mit sozialarbeiterischer Tätigkeit oder Musiktherapeuten/-innen, aber auch Logopäden/-innen.
Gehalt bei privaten Einrichtungen
In privaten Einrichtungen werden Physiotherapeuten/-innen in der Regel außertariflich bezahlt, da private Einrichtungen ihre Gehälter meist selbst festlegen. Somit ist vor allem die Größe, Lage und Wirtschaftlichkeit der Einrichtung entscheiden dafür, wie viel Physiotherapeuten/-innen schlussendlich am Monatsende verdienen. Es gibt auch keine Gewähr für eine kontinuierliche Gehaltsentwicklung nach oben mit zunehmender Berufserfahrung, wie das für eine Bezahlung nach Kollektivvertrag der Fall ist. Das gilt es bei der Suche nach einem Job bei den Gehältern zu berücksichtigen.
Als Physiotherapeut/in in einer Festanstellung verdient man ein Durchschnittsgehalt zwischen 2.000 Euro und rund 3.000 Euro brutto im Monat. Diese Daten hängen davon ab, in welchem Bundesland man tätig ist, wie viel Berufserfahrung man mitbringt und wie groß das Unternehmen ist.
Physiotherapeut/in – Gehalt nach Bundesland
Wie hoch das Bruttojahresgehalt bzw. monatliche Einkommen vom Physiotherapeut oder der Physiotherapeutin ausfällt, wird auch durch das Bundesland, in dem man arbeitet, beeinflusst. So liegen zwischen dem geringsten und höchsten Gehalt der jeweiligen Bundesländer knapp 1.570 Euro. Am meisten verdienen Physiotherapeuten/-innen in Niederösterreich, mit einem monatlichen Einkommen von 3.766 Euro. Das Schlusslicht bildet hingegen Wien mit einem Durchschnittsverdienst von 2.199 Euro monatlichem Bruttolohn. Bei einer Anstellung in Teilzeit verändert sich das Einkommen entsprechend prozentual.
Physiotherapeut/in – In diesen Städten verdient man überdurchschnittlich
Doch nicht nur zwischen den einzelnen Bundesländern Österreichs lassen sich beim Physiotherapeut-Gehalt Unterschiede erkennen. Denn auch in den verschiedenen Städten und Kreisen des Landes zeigen sich starke Differenzen des Gehalts.
Vergleicht man die Städte Österreichs wie Graz, Wien oder Salzburg mit ländlicheren Gebieten, ist eine Gehaltslücke festzustellen: So wird in den Großstädten Österreichs häufig mehr verdient als im ländlichen Raum. Während Physiotherapeuten/-innen in Bregenz und Salzburg mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 34.900 Euro bzw. 34.600 Euro brutto am höchsten verdienen, erhalten Physiotherapeuten/-innen in Kapfenberg jährlich 33.100 Euro. Auch in Klagenfurt (33.300 Euro brutto jährlich) oder Kufstein (33.400 Euro brutto jährlich), erwirtschaftet ein/e Physiotherapeut/in im Durchschnitt etwas niedrigere Beträge.
Physiotherapeut/in Stellenangebote
Physiotherapeut/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Neben Faktoren wie Standort und Größe des Unternehmens, kann auch das Alter und Geschlecht eines/-r Physiotherapeuten/-in Einfluss auf das Gehalt nehmen. So liegt die Verdienstlücke zwischen Mann und Frau über dem EU-Schnitt. So verdienen die Damen des Landes laut Eurostat noch immer rund 18,9 Prozent weniger als Männer in Österreich.
Dies trifft jedoch in umgekehrter Weise auf das durchschnittliche Gehalt von Physiotherapeuten/-innen zu. Denn während die männlichen Kollegen über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 27.700 Euro brutto monatlich verfügen, erhalten Physiotherapeutinnen in gleicher Beschäftigung mit 30.000 Euro brutto jährlich. Das entspricht also knapp 2.000 Euro mehr Lohn.
Weiters hat das das Alter der Physiotherapeuten/-innen und damit einhergehend die Berufserfahrung Einfluss auf den Verdienst. Demnach erhalten Physiotherapeuten/-innen im Beruf mit unter 30 Jahren ein Bruttojahresgehalt von 28.280 Euro. Ein/e Physiotherapeut/in, der/die über 40 Jahre alt ist, bekommt dagegen 30.000 Euro im Jahr. Ist man über fünfzig, beträgt der Verdienst letztlich 31.200 Euro brutto.
Alter Physiotherapeuten/-innen | Gehalt |
bis 29 | 28.280 € |
bis 39 | 30.000 € |
Ü 50 | 31.200 € |
Physiotherapeut/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Während das Physiotherapeut-Gehalt hierzulande durchschnittliche monatlich bei rund 2.560 Euro liegt, erzielt man in anderen Berufen aus dem Medizin- und Gesundheitswesen mehr bzw. weniger Gehalt. So verdient eine medizinische Fachassistenz durchschnittlich 2.000 Euro monatlich und das Medizinischer-Masseur-Einkommen beträgt 1.900 Euro. Diese Beträge befinden sich unter dem Physiotherapeut-Durchschnittsgehalt. Dagegen liegt die Vergütung einer/-s Psychologen/-in mit 2.900 Euro darüber. Der Operationsassistenz-Verdienst ist mit rund 2.500 Euro monatlich etwa identisch mit dem in der Physiotherapie.
Physiotherapeut/in – Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Wer in seiner Laufbahn höher hinaus will, hat als Physiotherapeut/in zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Für Physiotherapeuten/-innen besteht eine Weiterbildungspflicht, die im Bundesgesetz über die gehobenen medizinisch-technischen Dienste, MTD-Gesetz § 11d, verankert ist: Demnach müssen innerhalb von fünf Jahren Fortbildungen im Umfang von mindestens 60 Stunden absolviert werden. Das kann dann z.B. in Form von Seminaren, Lehrgängen oder Kongressen passieren.
Hierbei können sich Physiotherapeuten/-innen beispielsweise auf den Gebieten fortbilden:
- myofasziale Triggerpunkte
- muskuloskelettale Physiotherapie
- Neurophysiotherapie
- kardiorespiratorische Physiotherapie
- Telerehabilitation
- Befunderstellung bei Kindern
- motorisches Training bei Demenz
Mit diesen Spezialqualifikationen sind dann in der Regel höhere Gehälter verbunden.
Passende Stellenangebote finden
Medi-Karriere ist eine Online-Stellenbörse für Berufe im Gesundheitswesen. Daher gibt es hier auf der Webseite zahlreiche Inserate mit offenen Jobangeboten. Darunter finden sich zum Beispiel Physiotherapeut-Stellenangebote, Ergotherapeut-Stellen und Stellen in der Therapie.
1. WKO Lohn-/ Gehaltsordnung Ambulatorien für Physikalische Therapie, Angestellte / Arbeiter/innen: https://www.wko.at/... (Abrufdatum: 10.01.2023).
2. Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ-KV), Stand 1. Jänner 2023 (Abrufdatum: 10.01.2023).