Als Psychologe/-in beschäftigt man sich mit der menschlichen Psyche, also mit der Gesamtheit des Erlebens, Verhaltens, Denkens und Empfindens. Diesen inneren Vorgängen geht man mithilfe wissenschaftlicher Methoden auf den Grund. Prinzipien der Psychologie finden sich in zahlreichen Aspekten des Lebens. Entsprechend viele Karrieremöglichkeiten stehen Psychologen/-innen offen. Die Nachfrage nach psychologischer Unterstützung hat nicht zuletzt durch Corona stark zugenommen.
Details zum Psychologie-Studium, zum Berufsbild und zum Gehalt enthält dieser Artikel.
Psychologe/-in, Psychiater/in, Psychotherapeut/in – Unterschied
Laien nutzen die Berufsbezeichnungen „Psychologe/-in“, „Psychiater/in“ und Psychotherapeut/in“ tendenziell synonym. Doch jeder Job ist anders und der Weg dahin ebenso. Also was ist der Unterschied zwischen den Berufsgruppen Psychologe/-in, Psychiater/in und Psychotherapeut/in? Psychologinnen und Psychologen studieren Psychologie. Im Unterschied dazu studieren Psychiater/innen Medizin, sodass sie zu den Ärzten/-innen zählen. Als Psychiater/in darf man Medikamente verschreiben und muss eine psychotherapeutische Ausbildung absolviert haben. Psychotherapeuten/-innen machen ebenfalls eine Ausbildung, häufig zusätzlich zu anderen Berufsausbildungen. Ist man Psychotherapeut/in, behandelt man psychische Krankheiten und Leiden durch therapeutische Gespräche.
Was macht ein/e Psychologe/-in?
Als Psychologin bzw. Psychologe befasst man sich mit dem menschlichen Verhalten, Handeln und Erleben. Der Fokus liegt darauf, die Vorgänge in der menschlichen Psyche zu verstehen und zu erklären, sie vorauszusagen und, falls nötig, zu verändern. Sie beraten Menschen mit psychischen Leiden, arbeiten in der Forschung und Lehre (Wissenschaft), in Wirtschaft und Werbung, Sport und Medien. Es handelt es sich also um ein vielfältiges Arbeitsfeld mit mehreren Einsatzfeldern.
Beispielsweise unterstützen Psychologen/-innen Menschen, die mit Angststörungen, Depressionen oder PTBS (posttraumatischen Belastungsstörungen) kämpfen. Jene untersuchen mithilfe spezieller wissenschaftlicher Methoden, welches Krankheitsbild vorliegt. Dann erklären Psychologen/-innen Patienten/innen ihre Ergebnisse. Die in der “Untersuchung” festgestellten Beschwerden sollen nun mit einer Behandlung bewältigt werden. Gemeinsam wird versucht, die Ursachen zu ermitteln und Geschehenes aufzuarbeiten. Auch geben Psychologen/-innen Methoden an die Hand, etwa mit möglichen Triggern umzugehen. Letztlich helfen Psychologen/-innen Menschen, trotz psychischer Leiden, den Alltag und sensible Situationen bewältigen zu können.
In der Werbepsychologie besteht das Hauptziel der Arbeit darin, bei Konsumenten/-innen eine Reaktion oder Emotion durch das Marketing auszulösen. Ein Beispiel dafür ist es, zum Kauf eines Produktes anzuregen.
Ist man als Psychologe/-in in der Lehre und Forschung tätig, ist der Arbeitsplatz etwa an Bildungseinrichtungen. Dort unterrichtet man Studenten/-innen, hält Vorträge, besucht Veranstaltungen. Auch das Publizieren von wissenschaftlichen Ergebnissen oder Kommentieren von vorhandener Forschung kann dann Teil des Joballtags sein.
Psychologie – Fachrichtungen
Die Psychologie gliedert sich in viele unterschiedliche Fachbereiche. Mögliche Tätigkeitsfelder der Berufsgruppe dabei sind etwa:
- Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie: befasst sich mit der Analyse und Veränderung von Organisationsabläufen in der Wirtschaft
- Biologische oder Neuropsychologie: untersucht die Wechselwirkung psychischer und körperlicher Prozesse
- Entwicklungspsychologie: befasst sich mit der alters- und lebensabschnittsabhängigen Entwicklung
- Forensische und Rechtspsychologie: befasst sich mit den geistigen, sozialen und psychischen Ursachen von Verbrechen
- Gender Psychologie: betrachtet das Geschlecht als Variable für menschliches Erleben und Verhalten
- Gerontopsychologie: befasst sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen im Alter
- Gesundheitspsychologie: analysiert personale, soziale und strukturelle Einflüsse auf die menschliche Gesundheit
- Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie: bietet pädagogische Beratung und Betreuung junger Menschen oder Familien
- Klinische Psychologie: untersucht die Grundlagen psychischer Störungen
- Persönlichkeitspsychologie: erforscht und beschreibt individuelle Unterschiede in menschlichen Eigenschaften
- Sozialpsychologie: untersucht Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen
- Verkehrspsychologie: analysiert das Verhalten und Erleben von Verkehrsteilnehmern
Zählt man als Psychologe/-in zu den Freiberuflern?
Zu den freien Berufen gehören in Österreich Tätigkeiten, die eigenverantwortlich und fachlich unabhängig ausgeübt werden, jedoch nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Freiberuflich tätig sind beispielsweise Künstler/-innen, Steuerberater/-innen, Wirtschaftstreuhänder/-innen, Journalist/-innen und auch Ärzte/-innen sowie Angehörige anderer Gesundheitsberufe.
Psychologinnen und Psychologen, die sich mit eigener Ordination selbstständig machen, fallen ebenfalls unter die Freiberufler. Klinische und Gesundheitspsychologen/-innen, die freiberuflich arbeiten möchten, müssen sich zunächst in die Liste ihres Berufsstands eintragen lassen.
Psychologe/-in – Studium
Für die Berufsausübung schreibt das österreichische Psychologengesetz ein Psychologie-Studium mit einem Gesamtumfang von mindestens 300 ECTS (Punkte für besuchte Module an der Uni) vor. Der Punktzahl zufolge entspricht das dem Masterabschluss. Der Bachelor qualifiziert zur Berufsausübung ausschließlich unter fachlicher Anleitung.
Bei der Studienfinanzierung helfen die staatliche Studienbeihilfe und Stipendien. Studienbeihilfe erhalten Studierende, sofern sie zum Beispiel aufgrund eines geringen Einkommens als sozial förderwürdig eingestuft werden. Darüber hinaus müssen sie regelmäßig ihren Studienerfolg nachweisen. Wenn man vor dem Studium mindestens vier Jahre berufstätig war und Einkünfte von wenigstens 8.580 Euro brutto im Jahr erwirtschaftet hat, dann hat man Anspruch auf das staatliche Selbsterhaltungsstipendium.
Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen, können das ebenfalls vom Bund vergebene Studienabschluss-Stipendium beantragen. Darüber hinaus vergeben auch Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen Stipendien an ausgewählte Studierende. Die meisten österreichischen Stipendien sind in der Grants-Datenbank zusammengefasst.
Zugangsvoraussetzungen
Zugangsvoraussetzung für das Psychologie-Studium ist das Reifezeugnis (Matura, Abitur oder vergleichbarer ausländischer Schulabschluss). Alternativ berechtigen auch die Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung zum Hochschulzugang. An staatlichen Universitäten müssen Studienanwärter/-innen zudem eine zentrale Aufnahmeprüfung bestehen. Private Hochschulen führen häufig eigene Aufnahmetests und/oder ein Aufnahmegespräch durch. Weitere Voraussetzung sind gute Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1 sowie Latein- und Englischkenntnisse.
Darüber hinaus sollte man auch bestimmte persönliche Eigenschaften mitbringen. Psychologen/-innen müssen auf die unterschiedlichsten Menschen, deren Denk- und Verhaltensweisen sowie deren Probleme eingehen. Entsprechend benötigen sie ein hohes Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen. Kommunikationstalent ist ebenso wichtig wie analytische Fähigkeiten und Spaß am Umgang mit Zahlen und Statistiken. Weiterhin setzt die Berufsausübung Belastbarkeit voraus.
Die zentrale Aufnahmeprüfung an den staatlichen Hochschulen findet in der Regel im August statt. Interessenten/-innen sollten sich daher möglichst frühzeitig an der Hochschule ihrer Wahl registrieren, um zugelassen zu werden. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen Test. Abgefragt werden dabei das Verständnis von fachbezogenen Texten in deutscher und englischer Sprache, die Fähigkeit zum formal-analytischen Denken und die Kompetenz, sich aus der Literatur fachrelevantes Wissen aneignen zu können. Zur Prüfung mitzubringen sind das Einladungsschreiben und ein Ausweisdokument.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Das Psychologie-Studium gliedert sich in einen Bachelor- und Masterstudiengang. Zunächst macht man das Bachelorstudium (B.Sc.). Es umfasst 180 ECTS. Der erfolgreiche Abschluss ermöglicht den Übergang ins anschließende Masterstudium (M.Sc.), das 120 ECTS umfasst und in der Regel längere Praxisphasen integriert.
An den staatlichen Universitäten findet das Studium in Präsenzveranstaltungen statt und ist in Vollzeit zu absolvieren. Die Johannes Kepler Universität Linz bietet in Kooperation mit der Fernuniversität Hagen auch ein Fernstudium in Psychologie an.
Berufsbegleitendes, duales Studium – Psychologie
An verschiedenen privaten Hochschulen ist ebenfalls ein berufsbegleitendes Fernstudium in Psychologie möglich. Einige Schulen fokussieren sich dabei auf eine bestimmte psychologische Fachrichtung, zum Beispiel angewandte oder Wirtschafts-Psychologie. Zu beachten ist, dass nicht alle Fernstudiengänge die gesetzlich geforderten 300 ECTS umfassen. Dann qualifizieren sie nicht zur selbstständigen Berufsausübung als Psychologe oder Psychologin.
Psychologie – Inhalte des Studiums
Während des Studiums erlernen angehende Psychologen/-innen diagnostische Grundlagen, Forschungsmethoden und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens. Einen wichtigen Bestandteil nimmt dabei der Umgang mit Statistiken ein.
Weitere Inhalte umfassen:
- Einführung in die psychologischen Fachbereiche (z. B. Kognitions- und Emotionspsychologie, biologische Psychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie, Gender Psychologie, klinische und Gesundheitspsychologie)
- methodische und diagnostische Grundlagen
- Theorien und Methoden des psychologischen Messens und Beobachtens
- psychologische Diagnose und Gesprächsführung
- angewandte Psychologie
Im Masterstudium schärfen Studierende ihr fachliches Profil im gewählten Schwerpunkt. Dabei können sie entscheiden, ob sie eher empirisch-naturwissenschaftlich oder psychosozial und anwendungsorientiert arbeiten möchten.
Psychologie – Dauer des Studiums
Das Psychologie-Bachelorstudium umfasst sechs bis acht Semester, also drei bis vier Jahre. Das Masterstudium dauert vier bis sechs Semester. Das entspricht einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Alle Angaben beziehen sich auf ein Vollzeitstudium.
Ausbildungsorte
Den Studiengang Psychologie bieten die staatlichen Universitäten in Wien, Innsbruck, Graz, Salzburg und Klagenfurt an. Darüber hinaus lassen sich der Bachelor- und der Masterstudiengang an verschiedenen privaten Hochschulen in ganz Österreich absolvieren. Anders als staatliche Universitäten ermöglichen viele private Hochschulen auch das berufsbegleitende duale Studium.
Psychologie – Abschluss des Studiums
Das Bachelorstudium in Psychologie schließt mit einer schriftlichen Bachelorarbeit ab. Der geforderte Umfang richtet sich entsprechend nach der Hochschule und ist daher den jeweiligen Studienordnungen zu entnehmen. Zum Abschluss des Masterstudiengangs müssen Studierende erstens ein Masterseminar belegen, zweitens eine schriftliche Masterarbeit vorlegen und drittens eine mündliche Prüfung bestehen. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt in beiden Fällen zum Führen der Berufsbezeichnung “Psychologe” oder “Psychologin”. Erst nach dem Master darf man den Beruf selbstständig ausüben.
Psychologe/-in – Gehalt während der Ausbildung
Das Hochschulstudium der Psychologie wird nicht vergütet. Stattdessen fallen Studiengebühren an. An staatlichen Hochschulen betragen diese rund 360 Euro pro Semester. Darauf kommen noch etwa 20 Euro für den Beitrag zur Österreichischen Hochschülerschaft. Das ist die gesetzliche Vertretung der Studierenden auf allen Ebenen. Die Kosten an privaten Hochschulen können mehrere 1.000 Euro pro Semester betragen.
Psychologie – Perspektiven nach dem Studium
Ob im klinischen Bereich, in der Wirtschaft, Bildung oder Medien: Psychologen/-innen sind gefragt. Studienabsolventen/-innen stehen vielfältige, interessante Tätigkeitsfelder offen. Karrieremöglichkeiten bieten sich zum Beispiel in folgenden Bereichen:
- Psychologische Gesundheitsberatung
- Unternehmensberatung
- Markt- und Meinungsforschung
- Forschung und Lehre
- Betreuung von Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen
- Coaching von Führungskräften
Psychologe/-in – Gehalt
Das Gehalt eines/r Psychologe/-in richtet sich stark nach der im/nach dem Studium gewählten Fachrichtung und der jeweiligen Branche. So ist man als Forensische/r Psychologe/-in zum Beispiel für die Polizei tätig. Zu den Aufgaben dabei gehört etwa das Erstellen von Täterinnenprofilen bzw. Täterprofilen. Das Einstiegsgehalt liegt hierbei zwischen 2.850 Euro und 3.130 Euro brutto monatlich. Als Schulpsychologe/-in verdient man durchschnittlich 2.650 Euro brutto im Monat. Dabei unterstützt man etwa Schüler/-innen auch pädagogisch.
Weitere Einflussfaktoren für das Gehalt von Psychologen/-innen sind die Arbeitsform, also ob man freiberuflich oder angestellt tätig ist, die Berufserfahrung und die Region. Hat man eine eigene Praxis, liegt die Vergütung monatlich bei circa. 4.010 Euro brutto im Durchschnitt. In der Klinischen Psychologie beträgt das Bruttomonatsgehalt im Unterschied dazu durchschnittlich 2.870 Euro. Mit einem Jahresgehalt von 38.000 Euro steigt man in den Beruf ein und nach über 20 Jahren Erfahrung ist es möglich, durchschnittlich rund 46.000 Euro pro Jahr zu erwirtschaften.
Wer/Wann/Wo | Bruttomonatsgehalt |
Schulpsychologe/-in | 2.650 € |
In staatlichen Einrichtungen | 2.820 € |
Klinische/r Psychologe/-in | 2.870 € |
Forensische/r Psychologe/-in | 2.990 € |
In Kur- und Rehaeinrichtungen | 3.022 € |
Einstiegsgehalt | 3.167 € |
Über 20 Jahre Berufserfahrung | 3.833 € |
Psychologe/-in mit eigener Praxis | 4.010 € |
Das Durchschnittseinkommen für Psychologen/-innen beträgt in Österreich etwa 2.930 Euro brutto im Monat. Die Gehaltsspanne erstreckt sich von 2.664 Euro bis 5.120 Euro brutto im Monat. Die höchsten Einkommen lassen sich in der Regel mit Psychologie-Jobs in der freien Wirtschaft erzielen. Angestellte Psychologen/-innen in staatlichen Einrichtungen werden entsprechend nach Kollektivvertrag bezahlt. Hierbei liegt das Bruttomonatsgehalt zwischen 2.740 Euro und 2.900 Euro im Monat.
Für angestellte Psychologen/-innen in privaten Kur- und Rehabilitationseinrichtungen wurde 2019 eine eigene Verwendungsgruppe 6 eingeführt. Abhängig von der Anzahl der Dienstjahre beträgt das Bruttomonatsgehalt zwischen 2.709 Euro und 3.334 Euro.
Psychologe/-in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Je nachdem, welcher Schwerpunkt im/nach dem Psychologie-Studium gewählt wurde und in welcher Branche man tätig ist, gestaltet sich die Arbeit von Psychologen/-innen recht unterschiedlich: Im klinischen Bereich begutachtet und behandelt man zum Beispiel psychische Auffälligkeiten und Leiden. Als psychologischer Coach berät man Klienten/-innen bei ihrer Lebensführung. In der Markt- und Meinungsforschung analysiert man das Verhalten von Zielgruppen, um Werbung und Marketing optimal auf deren Bedürfnisse abzustimmen.
Trotz dieser vielen unterschiedlichen Einsatzfelder gibt es jedoch einige grundlegende Aufgaben, die Psychologen/-innen während ihrer Tätigkeit wahrnehmen. Dazu gehören die im folgenden vorgestellten Tätigkeiten.
Analyse von psychischen Strukturen und Prozessen
Als Psychologe/-in analysiert man menschliche Verhaltens- und Denkweisen und versucht, die zugrunde liegenden Strukturen und Prozesse zu erkennen. Die Basis dafür bilden statistische Beobachtungen, die man auf bestimmte Muster hin untersucht.
Theoretische Erkenntnisse einordnen
Die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden in einen größeren Zusammenhang eingeordnet. Was sagt es zum Beispiel aus, wenn sich bestimmte Verhaltensweisen in bestimmten Situationen zeigen? Welche Vorhersagen lassen sich aus den theoretischen Erkenntnissen ableiten?
Verhaltensänderung bewirken
Schließlich versuchen Psychologen/-innen, unerwünschte Verhaltensweisen und Denkmuster zu verändern und erwünschte Verhaltensweisen herbeizuführen. So zeigen sie beispielsweise Menschen mit Angststörung auf, wie diese mit ihren Ängsten umgehen können. In Unternehmen tätige Psychologen/-innen beraten beispielsweise bei der Umgestaltung des Arbeitsplatzes, damit Beschäftigte motivierter arbeiten. Auch in der Werbung bringen Psychologen/-innen ihr Wissen zum Einsatz, um die Zielgruppe vom Kauf eines Produktes zu überzeugen.
Psychologe/ Psychologin Stellenangebote
Weitere Aufgaben
Abhängig vom jeweiligen Schwerpunkt und Arbeitsbereich gehören zum Beispiel die folgenden Aufgaben zum Tätigkeitsbereich eines/-r Psychologen/-in:
- Psychologische Beratung von Einzelpersonen oder Gruppen
- Prävention und Rehabilitation psychischer Leiden
- Erstellung von Zeugnissen, Gutachten und Prognosen
- Organisationsberatung und Supervision
- Schulungen für bestimmte Zielgruppen (Führungskräfte, Jugendliche, Gesundheitsschulungen)
- Durchführung psychologischer Forschungsprojekte
- Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in psychologischer Fachliteratur
- Vorlesungen und Seminare abhalten
Weiterbildungsmöglichkeiten für Psychologen/-innen
Im Anschluss an das Bachelorstudium in Psychologie kann man einen Master im gleichen Fach machen. Dieser dauert dann zwei bis drei Jahre und man spezialisiert sich auf einen oder mehrere Fachbereiche. Am Ende hat man einen Master of Science und darf eigenständig als Psychologe/in arbeiten.
Nach dem Psychologie-Studium kann man zu einem bestimmten Schwerpunkt eine Weiterbildung besuchen, zum Beispiel in der Gesundheitskommunikation, in Mediation und Konfliktmanagement oder in der Bildungs- und Berufsberatung. Die Spezialisierung sichert nach dem Abschluss bessere Karrierechancen und in vielen Fällen auch höhere Verdienstmöglichkeiten.
Möchte man als Gesundheitspsychologe/-in oder klinische/-r Psychologe/-in arbeiten, ist die postgraduelle Ausbildung verpflichtend. Die Ausbildung dauert mindestens zwei Jahre und umfasst 340 Stunden fachtheoretischen Unterricht sowie 2.098 Stunden berufspraktische Einheiten in der klinischen bzw. 1.553 Stunden Berufspraxis in der Gesundheitspsychologie. Hinzu kommen regelmäßige Supervisions- und Selbsterfahrungseinheiten. Die Ausbildung schließt mit einer kommissionellen, mündlichen Prüfung ab. Anschließend können die Absolventen/-innen den Eintrag in die Berufsliste Klinische bzw. Gesundheitspsychologie beantragen.
Angeboten wird diese Ausbildung beispielsweise von der österreichischen Akademie für Psychologie (AAP). Ausbildungsstätten befinden sich etwa in Wien, Graz, Salzburg, Linz, Klagenfurt und Innsbruck. Die Ausbildungskosten betragen in Wien, Salzburg, Linz und Klagenfurt 4.890 Euro, in Graz und Innsbruck 4.700 Euro. Die praktischen Einheiten werden je nach Ausbildungsstätte entlohnt. Seit 2019 gilt für die Ausbildung klinischer Psychologen/-innen an Privatkrankenanstalten ein Kollektivvertrag. Darin ist der monatliche Bruttoverdienst dafür festgelegt. Er liegt hierfür bei 1.700 Euro.
Psychologen/-innen haben außerdem die Möglichkeit, eine rund fünf Jahre dauernde Psychotherapeut-Ausbildung zu absolvieren. Diese berechtigt dazu, eigenständig psychotherapeutische Behandlungen durchzuführen.
Stellenangebote für Psychologen/-innen
Wer noch auf der Suche nach einem Job ist, findet hier Stellenangebote für Psychologen/-innen, Stellen als Psychotherapeut/in und Jobs in der Therapie.
Häufige Fragen
- Was macht ein/e Psychologe/-in?
- Wie werde ich Psychologe/-in?
- Wie lange dauert eine Ausbildung zum/-r Psychologen/-in?
- Was verdient man als Psychologe/-in?
Psychologen/-innen befassen sich mit dem menschlichen Empfinden, Erleben und Verhalten. Sie analysieren Verhaltens- und Denkweisen. Sie versuchen, Strukturen in den Vorgängen der Psyche zu erkennen, zu erklären und gegebenenfalls zu verändern. Die Spezialisierung auf bestimmte Fachbereiche eröffnet zahlreiche unterschiedliche Karrieremöglichkeiten. Psychologen/-innen können zum Beispiel in Unternehmen arbeiten und dort Führungskräfte beraten oder sich um die psychische Gesundheit der Beschäftigten kümmern. Sie können Gesundheitsberatung bieten, Menschen mit psychischen Störungen unterstützen oder in der Werbung und Marktforschung tätig werden.
Die selbständige Berufsausübung setzt ein Bachelorstudium und ein daran anschließendes Masterstudium voraus. Das Psychologengesetz sieht einen Umfang von mindestens 300 ECTS vor. Angeboten wird das Studium sowohl von staatlichen als auch von privaten Hochschulen. An staatlichen Universitäten erfolgt es in Vollzeit, an privaten Schulen ist auch ein Fernstudium möglich. Zu den Zugangsvoraussetzungen gehören das Matura oder ein vergleichbarer Schulabschluss, gute Deutschkenntnisse, Kenntnisse in Englisch und Latein. Darüber hinaus sollten Studierende Einfühlungsvermögen und Empathie mitbringen, über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen und keine Scheu vor Statistik haben.
Das Bachelor- und Masterstudium nimmt in der Regel zehn bis 14 Semester (fünf bis sieben Jahre) in Anspruch. Wird das Studium berufsbegleitend in Teilzeit absolviert, verlängert es sich gegebenenfalls. Wer im Bereich der klinischen oder Gesundheitspsychologie tätig sein möchte, muss an den Master eine postgraduelle Ausbildung anschließen. Die Ausbildung für klinische Psychologen/-innen umfasst insgesamt 2.637 Stunden, die Ausbildung zur/-m Gesundheitspsychologen/-in 2.069 Stunden.
Wie viel Psychologen/-innen verdienen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Das Gehalt richtet sich unter anderem nach der gewählten Fachrichtung, nach der Branche, nach der Region und danach, ob man in eigener Ordination oder angestellt tätig ist. Angestellte Psychologen, die nach Kollektivvertrag bezahlt werden, erhalten je nach Berufserfahrung zwischen 2.740 Euro und 2.900 Euro brutto im Monat. In der freien Wirtschaft lassen sich weit höhere Gehälter erzielen.