Ein/e Radiologietechnologe/-in führt auf Anweisung eines/-r Arztes / Ärztin radiologische Untersuchungen durch. Diese Fachkräfte kümmern sich um die Durchführung, Dokumentation und Nachbereitung von Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, Computertomografien, Mammografien und weiterer bildgebender Verfahren. Wer als Radiologietechnologe/-in arbeiten möchte, muss vorab ein Bachelorstudium absolvieren. Dieser Artikel gibt einen Einblick in diese spannende Tätigkeit. Neben allen Informationen zum Studium wird auch auf das spätere Berufsleben, Perspektiven und Gehälter eingegangen.
Was macht man als Radiologietechnologe/-in?
Radiologietechnologen/-innen arbeiten in Kliniken und Spitälern, sowie in Ordinationen und Rehabilitationseinrichtungen. Dort unterstützen sie Ärzte/-innen bei der Diagnostik und Therapie, indem sie im Rahmen der Strahlentherapie bildgebende Verfahren anwenden und auswerten. Sie sind auch für die Optimierung und Planung der Strahlentherapie verantwortlich und passen sich jeweils an die individuellen Bedürfnisse des/-r Patienten/-in an.
Wie läuft das Studium zum/-r Radiologietechnologen/-in ab?
Die Ausbildung zum/-r Radiologietechnologen/-in findet an Fachhochschulen im Rahmen eines Bachelorstudiums statt. Es dauert in der Regel drei Jahre (sechs Semester) und beinhaltet neben der Vermittlung von theoretischem Wissen auch das Ablegen mehrerer Berufspraktika. Nach dem erfolgreichen Studium tragen die Absolventen/-innen den Titel Bachelor of Science in Health Studies (B. Sc.).
Voraussetzungen für das Studium
Die zentrale Voraussetzung für das Studium ist die Hochschulreife. Diese wird in Form einer erfolgreich abgeschlossenen Matura, einer Berufsreifeprüfung oder einer Studienberechtigungsprüfung erlangt. An den meisten Instituten ist der Zugang zum Studium auch mit einschlägiger berufliche Qualifikation in Kombination mit dem erfolgreichen Absolvieren von Zusatzprüfungen möglich.
Ausbildungsorte
Das Studium zum/-r Radiologietechnologen/-in wird in Österreich beispielsweise an der Fachhochschule Kärnten in Klagenfurt, an der FH Wiener Neustadt, an der FH Salzburg, an der FH Joanneum in Graz oder an der FH Campus Wien angeboten. Aber auch die Fachhochschule Gesundheitsberufe Oberösterreich in Linz und Steyr, sowie die FH Gesundheit – Zentrum für Gesundheitsberufe in Innsbruck bieten entsprechende Studiengänge an.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Das Studium umfasst insgesamt 12 Handlungskompetenzgebiete. Während zum Einstieg vor allem die Themen Berufsfeldkompetenzen, Medizinische Grundlagen, Medizinphysik, Projektionsradiographie und Computertomographie behandelt werden, kommen im weiteren Verlauf noch die Gebiete Magnetresonanztomographie, Daten- und Bilddatenmanagement, Strahlenschutz und Nuklearmedizin hinzu. Ein Einblick in Radioonkologie, Angiographie, sowie Ethik und Recht rundet das Studium ab. Welche Inhalte im Studium genau behandelt werden, zeigt folgende Tabelle am Beispiel des Studiengangs Radiologietechnologie (B. Sc.) an der Fachhochschule Campus Wien.
Semester | Module |
1. Semester | – Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Patientenmanagement – Wissenschaftliches Arbeiten – Allgemeine Anatomie und Physiologie – Allgemeine Pathologie und Hygiene – Grundlagen der Klinischen Chemie und Pharmakologie – Digitale Detektortechnologien in radiologischer Bildgebung – Medizinphysik und Gerätetechnik – Patient Care, allgemeine Aufnahmetechnik und Bildanalyse – Technische Qualitätskontrolle |
2. Semester | – Wissenschaftliche Literatur in der Radiologietechnologie – Computertomographie: Grundlagen, Untersuchungen, Bildanalyse und Fallbesprechung – Bilddatenentstehung, -verarbeitung und Rekonstruktion – Schnittbildanatomie – Strahlenschutzausbildung: Grundbildung, rechtliche Grundlagen – Diagnostische Auswertung und Strahlenbiologie |
3. Semester | – Wissenschaftliche Methoden – Magnetresonanztomographie: Grundlagen, Untersuchung, Bildanalyse und Fallbesprechung – Grundlagen und Radiopharmazeutik – Strahlenschutz – offene radioaktive Stoffe und klinische Anwendungen – Praxislernphase Computertomographie und Magnetresonanztomographie – Medizinphysikalische Grundlagen und Gerätetechnik – Tumorlehre und Therapiekonzepte |
4. Semester | – Angewandte Datenverarbeitung in medizinischen Netzwerken – Digitale Datenverarbeitung in der Medizin – Brachytherapeutische Bestrahlungsplanung – Einstelltechnik und Patientenmanagement – Strahlenschutz – therapeutische Anwendungen – Teletherapeutische Bestrahlungsplanung – Sonographie: Technische und physikalische Grundlagen, Untersuchungen |
5. Semester | – Bachelorprojekt: Planung und Methodik – Gesundheitsmanagement: Organisation, Projektleitung, Qualitätssicherung – Praxislernphase Angiographie, Interventionelle Radiologie und kardiologische Angiographie – Praxislernphase Nuklearmedizin und Strahlentherapie |
6. Semester | – Bachelorprojekt: Bachelorarbeit und Bachelorprüfung – Berufs- und Medizinethik, sowie Recht für Gesundheitsberufe – Notfallmaßnahmen, Patientensicherheit und Risikomanagement – Praxislernphase Wahlbereich |
Passt das Studium als Radiologietechnologe/-in zu mir?
Das Studium im Bereich Radiologietechnologie eignet sich vor allem für Personen, die ein ausgeprägtes Interesse für Gesundheitsthemen und Technik mitbringen. Neben technischem Verständnis sind vor allem logisch-analytisches Denkvermögen, Problemlösungsfähigkeiten und ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Serviceorientierung gefragt. Für Personen, die keine Freude am direkten Kontakt mit Menschen im Arbeitsalltag haben oder nicht körperlich wie psychisch belastbar sind, bietet sich das Studium jedoch nicht an.
Radiologietechnologe/-in Stellenangebote
Radiologietechnologe/-in – Gehalt im Studium
Das Studium der Radiologietechnologie wird nicht vergütet. Allerdings sind Studiengebühren zu entrichten. Diese liegen bei 363,36 Euro pro Semester zuzüglich eines Extrabetrages, der je nach Bundesland unterschiedlich hoch ist.
Radiologietechnologe/-in – Gehalt im Berufsleben
Ein/-e Radiologietechnologe/-in kann nach erfolgreich abgeschlossenem Studium mit einem Einstiegsgehalt von 2.150 Euro brutto im Monat rechnen. Die Fachkräfte werden oft nach Kollektivverträgen bezahlt. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt dies weiter an. Auch der Standort des/-r Arbeitgebers/-in beeinflusst die Höhe des monatlichen Gehaltes. Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Verdienst bei 2.700 Euro brutto im Monat.
Wie sieht der Berufsalltag als Radiologietechnologe/-in aus?
Der/-ie Radiologietechnologe/-in unterstützt die medizinische Diagnostik durch den Einsatz bildgebender Verfahren. Durch diverse Krankheitsbilder und verschiedene radiologische Instrumente gestaltet sich der Berufsalltag sehr abwechselnd und spannend. Im Rahmen der Strahlentherapie, zum Beispiel bei der Behandlung von Krebspatienten/-innen, sind Radiologietechnologen/-innen auch therapeutisch tätig.
Aufgaben als Radiologietechnologe/-in
Zu den Aufgaben von Radiologietechnologen/-innen gehören unter anderem die Anwendung bildgebender Verfahren zur Untersuchung von Knochen, Organen und Gewebe. Dies sind in der Regel Röntgenuntersuchungen, Magnetresonanztomografien oder Computertomografien. Neben der Bedienung der Geräte fallen auch die Beratung von Patienten/-innen und administrative Tätigkeiten in das Aufgabengebiet der Fachkräfte.
Wo kann man als Radiologietechnologe/-in arbeiten?
Radiologietechnologen/-innen arbeiten in Kliniken und Spitälern, in Ordinationen von Fachärzten/-innen für Radiologie, sowie in Kur- und Rehabilitationseinrichtungen. Wer sich als Radiologietechnologe/-in in der Forschung betätigen möchte, findet eine Anstellung an einer Hochschule oder bei einem/-r Hersteller/in für radiologietechnische Geräte und Instrumente.
Arbeitszeiten als Radiologietechnologe/-in
In der Regel arbeiten Radiologietechnologen/-innen werktags zu festgelegten Arbeitszeiten. Schichtarbeit ist je nach Arbeitgeber/in jedoch ebenso nicht auszuschließen, wie die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen. Jedoch ist insbesondere die Arbeit an Feiertagen oder in der Nacht unüblich. Eine Akutbesetzung am Wochenende kann allerdings vertraglich geregelt sein.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Radiologietechnologe/-in?
Radiologietechnologen/-innen spielen eine wichtige Rolle bei der medizinischen Diagnostik und Therapie. Sie haben komplizierte technische Geräte zu bedienen, die sich in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach noch weiter entwickeln werden. Fähige Fachleute werden in diesem Bereich also immer gefragt sein.
Weiterbildung und Fortbildung
Die regelmäßige Weiterbildung ist für Radiologietechnologen/-innen gesetzlich vorgeschrieben. Sie frischt nicht nur die Expertise der Fachkräfte stetig auf, sondern verbessert auch ihr Gehalt. Mit entsprechender Berufserfahrung und Expertise ist beispielsweise eine leitende Funktion der medizinischen Abteilung möglich, welche eine höhere Verdienstmöglichkeit mit sich bringt.
Passende Jobs
Passende Jobs im medizinisch-technischen Berufswesen findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Radiologietechnologe/-in, Jobs als Röntgenassistent/in und DGKP-Stellen.