Der Beruf des Tierarztes ist von großer Bedeutung, da er nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren sicherstellt, sondern auch eine wichtige Rolle in der Lebensmittelproduktion spielt. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Ausbildung zum Tierarzt, die Tätigkeiten im Berufsalltag, sowie die Gehaltsaussichten und beruflichen Perspektiven.
Was macht man als Tierarzt?
Tierärzte sind Experten für die Gesundheit von Tieren. Ihre Aufgaben reichen von der Diagnose und Behandlung von Krankheiten, über Impfungen, bis hin zur chirurgischen Versorgung. Sie spielen auch eine zentrale Rolle in der Lebensmittelüberwachung, indem sie die Gesundheit von Nutztieren überwachen und sicherstellen, dass tierische Produkte den hohen Qualitätsstandards entsprechen.
Wie läuft die Ausbildung zum Tierarzt ab?
Bei der Ausbildung zum Tierarzt handelt es sich um ein Studium, das mehrere Praxisphasen anschließt. Mit erfolgreichem Abschluss des Tiermedizinstudiums in Österreich erlangt man den akademischen Grad „Doktor der Veterinärmedizin“ (Dr. med. vet.). Dieser Abschluss qualifiziert Absolventen, den Beruf des Tierarztes auszuüben.
Voraussetzungen für das Studium
Um ein Studium im Bereich der Tiermedizin in Österreich aufnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die grundlegende Voraussetzung ist der Besitz einer Hochschulzugangsberechtigung, die in Österreich durch die Matura oder ein äquivalentes ausländisches Zeugnis nachgewiesen wird. Da das Studium der Tiermedizin einen starken naturwissenschaftlichen Fokus hat, werden gute Kenntnisse in Biologie, Chemie und Physik erwartet. Es ist von Vorteil, wenn Bewerber bereits über praktische Erfahrungen im Umgang mit Tieren durch Praktika in Tierarztpraxen, Tierheimen oder landwirtschaftlichen Betrieben verfügen.
Dauer und Ausbildungsorte
Das Studium dauert in der Regel sechs Jahre. Zu den renommiertesten Hochschulen der Tiermedizin gehören beispielsweise die Veterinärmedizinische Universität Wien und die Veterinärmedizinische Universität Graz. Die Studiendauer des Diplomstudiums Veterinärmedizin beträgt zwölf Semester, was 360 ECTS-Punkten entspricht. Der Studienplan ist so konzipiert, dass die verpflichtenden Lehrveranstaltungen innerhalb der Lehr- und Vertiefungsmodule zeitlich aufeinander abgestimmt sind. Das Curriculum ist bis zum neunten Semester nach Lehrmodulen strukturiert, die sich nach interdisziplinären Organ- oder Funktionsgruppen richten.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Das Studium ist in drei Studienabschnitte aufgebaut. Der erste Studienabschnitt umfasst dabei die ersten vier Semester. Hier werden insbesondere die Grundlagen der Veterinärmedizin, die Anwendung grundlegender diagnostischer und analytischer Verfahren, Zoologie, Zellkunde, Labordiagnostik, Haustierkunde und der Umgang mit Tieren, sowie deren anatomischer Aufbau behandelt,
Der zweite Abschnitt umfasst die Semester fünf bis neun. Hier stehen vor allem die Themen Tierschutz, Propädeutik, Klinische Demonstrationen, sowie ein Überblick der Krankheiten von Atmungsorganen, Herz, Kreislauf, Lymphorganen, Harn- und Verdauungsorganen und Stoffwechsel-Krankheiten auf dem Lehrplan. Auch auf Seuchenbekämpfung und erste Praxiserfahrungen wird hier Wert gelegt.
Der letzte Abschnitt erstreckt sich vom zehnten bis ins zwölfte Semester. Er behandelt zwei Vertiefungsmodule, fortgeschrittene Wahlfachmodule und die Themen Ökonomie, Kommunikation, Epidemiologie, sowie juristische Themen. Er schließt mit einem zehnwöchigen Praktikum und der Erstellung der Diplomarbeit. In nachfolgender Tabelle ist die Verteilung der ECTS-Punkte je nach Studienabschnitt dargestellt. Sie bietet somit eine grobe Orientierung, welchen Umfang Pflichtfächer, Wahlfächer und Praktika in dem veterinärmedizinischen Studium einnehmen.
Studienabschnitt | ECTS Pflichtfächer | ECTS Wahlfächer | ECTS Praktika und Diplomarbeit | ECTS Gesamt |
1. (1. bis 4. Semester) | 112,5 | 3,5 | 4 | 120 |
2. (5. bis 9. Semester) | 136 | 0 | 14 | 150 |
3. (10. bis 12. Semester) | 45 | 4 | 41 | 90 |
Total | 293,5 | 7,5 | 59 | 360 |
Passt das Studium als Tierarzt zu mir?
Die Arbeit als Tierarzt erfordert nicht nur fachliches Know-how, sondern auch bestimmte persönliche Voraussetzungen und Eigenschaften, um erfolgreich im Umgang mit Tieren und Tierhaltern agieren zu können. Ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ist zum Beispiel entscheidend, um die Bedürfnisse und Emotionen von Tieren und deren Haltern zu verstehen. Auch Stressresistenz, Teamfähigkeit, der Wille, Verantwortung zu übernehmen und das Treffen schwieriger Entscheidungen (Stichwort: Einschläfern von kranken Tieren) gehören zum Beruf dazu.
Tierarzt/ärztin Stellenangebote
Tierarzt – Gehalt im Studium
Während des Studiums verdienen angehende Tierärzte kein Gehalt. Die Semestergebühren betragen an öffentlichen Hochschulen 363,36 Euro pro Semester. Zusätzlich fallen Kosten für Fachschaftsbeitrag, Prüfungen und Lehrmaterialien an.
Tierarzt – Gehalt im Berufsleben
Im Berufsleben kann das Gehalt eines Tierarztes stark variieren und hängt von Faktoren wie Erfahrung, Spezialisierung und Arbeitsort ab. Das Durchschnittsgehalt der Fachkräfte liegt in etwa bei 3.200 Euro brutto pro Monat.
Wie sieht der Berufsalltag als Tierarzt aus?
Der Berufsalltag als Tierarzt ist vielfältig, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Hierbei stehen nicht nur die medizinische Versorgung von Tieren im Vordergrund, sondern auch die Interaktion mit Tierhaltern, die Überwachung der Lebensmittelproduktion und die stetige Bereitschaft, auf verschiedene Situationen zu reagieren.
Aufgaben als Tierarzt
Ein wesentlicher Teil des Berufsalltags besteht darin, Krankheiten bei Tieren zu diagnostizieren und entsprechende Behandlungspläne zu erstellen. Dies erfordert fundiertes medizinisches Wissen und die Fähigkeit, sich auf verschiedene Tierarten einzustellen. Viele Tierärzte führen chirurgische Eingriffe durch, sei es die Kastration von Haustieren oder komplexere Operationen bei Nutztieren.
Die Impfung von Tieren vor allem in der Nutztierhaltung ist ein wichtiger Bestandteil der Tiergesundheitsvorsorge. Tierärzte entwickeln Impfpläne und setzen diese um. Nicht zuletzt überwachen Tierärzte in der Lebensmittelproduktion die Gesundheit von Nutztieren, um sicherzustellen, dass tierische Produkte den hohen Qualitätsstandards entsprechen. Hierbei arbeiten sie eng mit Landwirten und Lebensmittelkontrollbehörden zusammen.
Wo kann man als Tierarzt arbeiten?
Viele Tierärzte betreiben eigene Praxen und bieten dort Dienstleistungen für Haustiere an. In größeren Tierkliniken gewährleisten Tierärzte komplexere medizinische Versorgung, einschließlich Notfallmedizin und Spezialgebiete, wie Chirurgie oder Radiologie. In der Forschung tragen sie zur Entwicklung neuer Therapieansätze oder zur Untersuchung von Krankheiten bei Tieren bei.
Arbeitszeiten als Tierarzt
Die Arbeitszeiten variieren je nach Arbeitsplatz, finden meist jedoch an Werktagen statt. In klinischen Praxen sind aber auch Nacht- und Wochenenddienste üblich. Die Bereitschaft zu Notfalleinsätzen kann jedoch jederzeit erforderlich sein.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Tierarzt?
Als Tierarzt stehen vielfältige Berufsperspektiven offen, die von der Spezialisierung, über die Übernahme leitender Positionen, bis hin zu verschiedenen Forschungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten reichen. Die Nachfrage nach qualifizierten Tierärzten ist konstant hoch, da sie in verschiedenen Bereichen der Tiergesundheit und Lebensmittelproduktion unverzichtbar sind.
Weiterbildung und Fortbildung
Tierärzte haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Fachgebieten zu spezialisieren. Dies kann die Chirurgie, Innere Medizin, Dermatologie, Zahnmedizin oder Exotenmedizin für Wildtiere umfassen. Neben einer Promotion als Schlüssel für eine Tätigkeit in der wissenschaftlichen Forschung, ist auch die Leitung einer eigenen Praxis, eines eigenen Labors oder sogar einer Tierklinik denkbar.
Passende Jobs als Tierarzt
Passende Arzt-Jobs findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Tierarzt, Jobs als Tiermedizinische Fachangestellte (TMFA) und Stellen als Ordinationsassistent.