Das Zahnarzt-Gehalt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und ändert sich im Laufe der Karriere. Die Berufsgruppe befasst sich im Alltag mit der Diagnose und der Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Man kann im Beruf selbstständig oder im Angestelltenverhältnis arbeiten. Doch wie viel verdienen die Fachärzte/-innen eigentlich während ihrer Ausbildung und mit zunehmender Berufserfahrung?
Zahnarzt/-ärztin: Gehalt während der Ausbildung
Ein Zahnarzt-Gehalt in der Ausbildungszeit gibt es regulär nicht. Denn Personen, die Zahnärztinnen oder Zahnärzte in Österreich werden möchten, müssen das Studium der Zahnmedizin erfolgreich absolvieren. Dieses beinhaltet ein Praktikum, das manchmal allerdings manchmal ein kleines Einkommen mit sich bringt.
Oftmals kommen sogar noch zusätzliche Kosten wie Semester-, Aufnahme-, sowie Prüfungsgebühren auf die angehenden Zahnärzte/-innen zu. An privaten Universitäten können die Semestergebühren für das Diplomstudium der Zahnmedizin bis zu 10.000 Euro pro Semester betragen.
Zahnarzt/-ärztin: Gehalt als Berufseinsteiger/in
Wie hoch das Zahnarzt-Gehalt zum Berufseinstieg ist, hängt primär davon ab, ob der Beruf von den Zahnmedizinern/-innen im Angestelltenverhältnis oder in der Selbstständigkeit ausgeübt wird. Auch der Standort und die Größe der Praxis, sowie die Berufserfahrung und das Alter der Zahnärztin oder des Zahnarztes wirken sich auf die monatliche Vergütung aus. Denn während größere Zahnkliniken in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt zahlen können, kann die Vergütung in kleineren Praxen möglicherweise etwas geringer ausfallen. Das Einstiegsgehalt von diplomierten Zahnärzten/-innen in Österreich liegt durchschnittlich zwischen 3.620 Euro und 5.010 Euro brutto monatlich.
Zahnarzt/-ärztin: Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Gehalt von Zahnärzten/-innen ist stark von Kriterien wie dem Sitz der Klinik bzw. Praxis, der Größe sowie der Berufserfahrung abhängig. Allerdings ist es auch entscheidend, ob eine Zahnärztin oder ein Zahnarzt in Österreich selbstständig ist. Während es für viele Zahnärzte/-innen bis vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, nach dem Studium eine eigene Praxis zu eröffnen oder zu übernehmen, bevorzugen viele Junge heute die Sicherheit, welche ein Anstellungsverhältnis mit sich bringt, so eine Studie. Für das Gehalt angestellter Zahnärzte/-innen ist es jedoch vor allem entscheidend, ob diese in einem Arbeitsverhältnis zu einer öffentlichen oder privaten Einrichtung stehen.
Gehalt im Anstellungsverhältnis
Bereiche in denen man beispielsweise in einem Anstellungsverhältnis arbeiten kann, sind unter anderem ein Spital oder eine Zahnklinik. Die Verdienstmöglichkeiten sind dort vor allem davon abhängig, ob ein Arbeitsverhältnis mit einer öffentlichen oder privaten Einrichtung besteht. Denn während Arbeitnehmer/-innen privater Einrichtungen außertariflich vergütet werden, richtet sich die Höhe von Gehältern bei Jobs mit öffentlicher Trägerschaft nach dem geltenden Kollektivvertrag (KV). Im Kollektivvertrag werden nicht nur geltende Arbeitszeiten, sondern auch Ferien, Kündigungsfrist und Mindestlöhne festgelegt. Aktuell gibt es jedoch keinen Kollektivvertrag für den Beruf der Zahnärzte/-innen. Die Gehälter von Zahnärzten/-innen im Anstellungsverhältnis können recht unterschiedlich ausfallen. Während Assistenzzahnärzte/-innen zum Berufseinstieg mit knapp 4.500 Euro brutto monatlich rechnen kann, kommen stellvertretende Chefärzte/-innen in Zahnkliniken auf rund 8.650 Euro brutto pro Monat.
Gehalt mit eigener Praxis
Zahnärzte/-innen können ihren Beruf nach erfolgreichem Abschluss des Studiums der Zahnmedizin und der Eintragung in die Zahnärzteliste der Österreichischen Zahnärztekammer selbstständig ausüben. Obwohl die Selbstständigkeit auch gewisse Risiken mit sich bringt, schneiden Zahnärzte/-innen im direkten Gehaltsvergleich am höchsten ab. Die Gründung einer eigenen Praxis ist jedoch zunächst mit vielen Ausgaben verbunden. Nicht nur die speziell benötigte Technik schlägt zu Buche, auch Personalkosten und andere Aufwendungen müssen abgedeckt werden.
Zusätzlich hängt die Höhe des monatlichen Praxisüberschusses vor allem davon ab, wo die Praxis ihren Sitz hat und welche zusätzlichen Ausgaben für Altersversorgung, Tilgungen für Praxisübernahme etc. zudem noch fällig sind. Abgesehen davon trägt ein/e selbstständige/r Zahnarzt/-ärztin auch sämtliche unternehmerischen Risiken selbst.
Durchschnittlich 142.000 Euro netto erwirtschaften niedergelassene, selbständige Zahnärzte/-innen mit ihrer Arbeit jährlich. Davon müssen Mitarbeiter/innen bezahlt werden und alles für den Besuch von Patienten/-innen stets ordentlich sowie hygienisch sein.
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Zahnarzt/-ärztin: Gehalt nach Alter und Geschlecht
Neben Faktoren wie Standort und Größe der Praxis, kann auch das Alter und Geschlecht von Zahnärzten/-innen einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt nehmen. Laut aktuellen Studien zählen Zahnärzte/-innen zu den Spitzenverdienern/-innen Österreichs. Die folgenden Angaben beziehen sich auf Erhebungen von Statistik Austria.
Allerdings fällt auf, dass die Schere zwischen Männern und Frauen beachtlich ist. Obwohl in den letzten Jahren Verbesserungen umgesetzt und dadurch die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede verringert werden konnten, zählt Österreich nach wie vor zu den EU-Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern. So lag die Gender Pay Gap in Österreich auch im Jahre 2021 bei 18,8 Prozent und damit deutlich über dem EU Durchschnitt von 12,7 Prozent. Ähnliches trifft auch auf das Gehalt von Zahnärzten/-innen zu. Denn während Zahnärzte laut auf ein Bruttojahresgehalt von 118.818 Euro kommen und damit Platz zwei der Top-Verdiener Österreichs belegen, kommen Zahnärztinnen in Österreich auf ein Jahresbruttogehalt von 77.600 Euro.
Doch auch das Alter der Zahnärzte/-innen und damit einhergehend die Berufserfahrung, trägt maßgeblich dazu bei, wie hoch diese vergütet werden. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Zahnärzten/-innen beträgt ungefähr 5.000 Euro brutto pro Monat. Mit vier bis neun Jahren Erfahrung steigt der Bruttolohn für Zahnärzte/-innen auf etwa 6.400 Euro brutto an, während ein/e Zahnarzt/-ärztin mit mehr als zehn Jahren Berufspraxis einen durchschnittlichen Verdienst von ungefähr 8.500 Euro brutto erwarten kann. Das Durchschnittsgehalt für Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Karrierespitze, mit über 20 Jahren Berufserfahrung liegt bei über 9.000 Euro brutto.
Berufserfahrung | Gehalt |
0-3 Jahre | 5.000 € |
4-9 Jahre | 6.400 € |
10-20 Jahre | 8.500 € |
über 20 Jahre | 9.000 € |
Zahnarzt/-ärztin: Einkommen in Teilzeit
Ganz gleich ob man mehr Zeit für die Erziehung der Kinder benötigt, um sich neben dem Studium etwas Geld zu verdienen oder aber, weil gerade keine passende Vollzeitstelle verfügbar ist: die Gründe in Teilzeit zu arbeiten sind vielfältig. Mit einem Teilzeit-Anteil von 28,7 Prozent im Jahre 2021 liegt Österreich über dem EU-Schnitt von 18,7 Prozent. Den häufigsten Grund für eine Teilzeittätigkeit stellen familiäre Verpflichtungen dar.
Frauen verbringen in der Regel eine längere Zeit in der Teilzeitbeschäftigung. Für Männer hingegen ist Teilzeit eher eine Übergangslösung. Sie arbeiten häufig zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn in Teilzeit, zum Beispiel wenn sie parallel zur Schule und Ausbildung erste Erwerbserfahrungen sammeln, oder aber am Ende des Erwerbslebens, etwa in Form von Altersteilzeit.
Auch als Zahnarzt/-ärztin in Österreich ist eine Teilzeittätigkeit möglich. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass deutlich weniger Einkommen erwirtschaftet wird, wenn die Anzahl der Stunden stark reduziert ist. Geht man von einem durchschnittlichen Vollzeit-Jahresgehalt von 98.000 Euro brutto aus, so liegt das Gehalt von Zahnärzten/-innen mit einer 20 Stunden Woche entsprechend bei 49.000 Euro brutto jährlich.
Zahnarzt/-ärztin: Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Während Zahnärzte/-innen in Österreich über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von rund 98.000 Euro brutto verfügen (rund 8.200 Euro monatlich), erhalten andere Berufe aus dem Medizin- und Gesundheitswesen weniger Gehalt. Während Hebammen durchschnittlich 2.800 Euro brutto monatlich erhalten, verdienen Ergotherapeuten/-innen mit 3.083 Euro brutto monatlich etwas mehr. Pflegeassistenten/-innen erhalten im Durchschnitt 2.100 Euro brutto im Monat und somit circa 1.000 Euro weniger für ihre Tätigkeit als Ergotherapeuten/-innen. Ärzte/-innen verdienen monatlich rund 4.500 Euro.
Zahnarzt/-ärztin: Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Ausgebildete Zahnärzte/-innen unterliegen der Weiterbildungspflicht und müssen sich daher laufend fortbilden. Damit wird sichergestellt, dass eine/e Arzt/Ärztin den Patienten/-innen immer die beste Behandlung bieten und im besten Sinne der Wissenschaft agieren können. Kommt ein/e Zahnmediziner/-in dieser Pflicht jedoch nicht nach, kann dies unter Umständen sogar zu einer Kürzung des Gehaltes führen. Die Fortbildungen müssen demnach schriftlich festgehalten und der Zahnärztekammer gemeldet werden.
Mit einer Weiterbildung in einem relevanten Bereich kann ein/e Zahnarzt/-ärztin eine Spezialisierung erlernen und neue Aufgaben wahrnehmen. Zudem geht sie auch mit Aufstiegsmöglichkeiten in eine höhere Position einher und damit im Wesentlichen mit mehr Gehalt.
Inhaltlich stehen zum Beispiel diese Seminare zur Auswahl:
- Parodontologie (Vorbeugung und Diagnostik)
- Prothetik
- Gnathologie (Fachgebiet Kiefer)
- Implantologie
- Ästhetische Zahnheilkunde
- Konservierende Zahnheilkunde
- Orale Chirurgie
- Kinderzahnheilkunde
- Qualitätsmanagement in der Arztpraxis
Darüber hinaus kann man sich auch im Bereich Psychologie weiterbilden lassen, um Kommunikationsstrategien im Umgang mit Angst-Patienten/-innen zu lernen, die etwa aufgrund von Erkrankungen oder Schmerzen ein schlechtes Gefühl mit dem Zahnarztbesuch verbinden.
Bei einem Anstellungsverhältnis kann man den/die Vorgesetze/n per E-Mail um ein persönliches Gespräch bitten, um den Wunsch nach einer Weiterbildung und im Anschluss daran nach mehr Lohn zu besprechen.
Stellenangebote finden
Hier auf Medi-Karriere gibt es eine Stellenbörse für Berufe im Gesundheitswesen. Dort findet man zum Beispiel Jobs als Zahnarzt/-ärztin, Stellen als zahnmedizinische/r Prophylaxeassistent/in sowie Stellenangebote in der Krankenpflege.