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Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in viele Bereiche des Lebens, auch in die Pflege. Angesichts von Fachkräftemangel, steigendem Kostendruck und wachsenden Anforderungen kann KI die Pflege sinnvoll unterstützen. Dabei geht es nicht darum, menschliche Pflege zu ersetzen, sondern Pflegekräfte im Alltag zu entlasten und die Qualität der Betreuung zu verbessern. Dieser Artikel zeigt, was KI-Anwendungen im Pflegekontext leisten können, wo sie bereits eingesetzt werden und welche Chancen damit verbunden sind.
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Was ist KI im Pflegekontext?
KI ist ein Sammelbegriff für Computerprogramme, die Aufgaben übernehmen, die bislang menschliche Intelligenz erforderten. Im Pflegebereich bedeutet das, dass Computer mit Hilfe vieler medizinischer Daten lernen und sich an die Bedürfnisse der einzelnen Patienten anpassen. Diese Programme entwickeln sich dabei ständig weiter und können immer besser unterstützen. In Verbindung mit Robotern entstehen so Geräte, die sich bewegen und sogar mit den Pflegebedürftigen sprechen können. Dieses Zusammenspiel aus Robotertechnik, KI und Pflege nennt man Geratronik. Das Ziel solcher Technologien ist es, die Arbeit der Pflegekräfte einfacher und schneller zu machen. Dadurch bleibt mehr Zeit für persönliche Betreuung und menschliche Nähe.
Warum sind KI-Anwendungen in der Pflege sinnvoll?
In der Pflege arbeiten heute schon viele Fachkräfte am Limit. Es gibt zu wenig Personal, die Arbeitsbelastung ist hoch und die Kosten im Gesundheitswesen steigen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Qualität der Pflege ständig weiterzuentwickeln. Hier kann KI helfen. Sie ist ein nützliches Werkzeug, um die Pflege moderner und effizienter zu machen. Zum Beispiel können KI-Anwendungen Pflegebedürftige dabei unterstützen, selbstständiger zu leben. Wichtig dabei ist, dass KI die Pflegekräfte nicht ersetzen, sondern sie in ihrem Alltag unterstützen soll.
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Wo können KI-Anwendungen in der Pflege genutzt werden?
KI-Anwendungen können an vielen Stellen in der Pflege unterstützen. Besonders bei organisatorischen Aufgaben helfen sie, Zeit zu sparen. Auch zeitaufwändige Abläufe, wie die Erfassung von Gesundheitsdaten, lassen sich durch KI-Anwendungen deutlich beschleunigen. Dadurch bleibt für Pflegefachkräfte mehr Zeit für die direkte und persönliche Interaktion mit den Patienten.
Chancen und Risiken von KI in der Pflege diskutieren wir hier.
Unterstützung bei Dokumentation und Verwaltung
KI-Anwendungen können Pflegekräfte besonders gut bei der Dokumentation und Verwaltung unterstützen. So helfen sie zum Beispiel dabei, Pflegematerial und andere wichtige Dinge rechtzeitig zu bestellen. KI-Anwendungen erkennen, wann Vorräte zu Neige gehen und schlagen automatisch Bestellungen vor. Digitale Terminvereinbarungen per Chatbot erleichtern die Organisation von Arztbesuchen oder Pflegegesprächen. Außerdem können KI-Anwendungen Arztbriefe verfassen und bei der Planung des Personaleinsatzes helfen. Auch die Dokumentation von Patientendaten wird einfacher. Werte wie der Blutzucker bei Diabetes können automatisch erfasst und übersichtlich in Tabellen oder Grafiken dargestellt werden.
Frühzeitige Erkennung von Risiken
KI-Anwendungen helfen dabei, Risiken für die Gesundheit frühzeitig zu erkennen. So gibt es zum Beispiel Apps, mit denen Patienten ihre Symptome selbst besser dokumentieren und im Blick behalten können. Bei der Wundversorgung wird KI ebenfalls genutzt. Die Systeme lernen anhand von tausenden Fotos, Wunden nach Größe, Farbe und möglichen Anzeichen für Infektionen zu beurteilen. Die Ergebnisse werden in einer App angezeigt und automatisch in der Patientenakte gespeichert. Außerdem können KI-Anwendungen Pflegekräften bei schwierigen Entscheidungen helfen, etwa in ethisch herausfordernden Situationen. Dadurch bieten sie auch psychische und mentale Unterstützung im oft belastenden Pflegealltag.
Optimierung von Arbeitsprozessen
Assistenzsysteme wie smarte Lautsprecher oder mobile Pflegeroboter mit Sprachausgabe können die Pflegekräfte im Alltag unterstützen. Sie helfen zum Beispiel, indem sie Patienten an wichtige Aufgaben erinnern oder ihnen erklären, warum sie bestimmte Medikamente einnehmen müssen. KI-Anwendungen ermöglichen auch die Kommunikation in verschiedenen Sprachen, was gerade bei internationalen Patientengruppen sehr hilfreich ist. Auf Basis von Patientendaten geben KI-Systeme außerdem konkrete Handlungsvorschläge und unterstützen so die Therapieplanung. Bei Patienten mit hohem Pflegebedarf können KI-Anwendungen die Überwachung von Vitalfunktionen übernehmen und so zur Sicherheit beitragen.
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Welche KI-Anwendungen gibt es in der Pflege bereits?
Schon heute gibt es viele KI-Anwendungen in der Pflege. In Oberösterreich wird zum Beispiel im Projekt LICA eine App für pflegende Angehörige und Pflegekräfte entwickelt. Diese webbasierte Plattform hilft dabei, Pflege- und Betreuungsleistungen einfach zu erfassen und zu dokumentieren. Außerdem gibt sie täglich hilfreiche Tipps und konkrete Handlungsvorschläge.
Auch bei der Pflege von Menschen mit Alzheimer oder Demenz kommt KI zum Einsatz. Die Software AIRAmed erkennt frühzeitig Anzeichen von Alzheimer, indem sie MRT-Bilder des Gehirns auswertet und kleinste Veränderungen sichtbar macht. Zusätzlich wird der Pflegeroboter Paro genutzt. Dieser sieht aus wie ein Kuscheltier und kann echte Interaktionen simulieren. Dadurch fühlen sich demenzkranke Menschen beruhigt und weniger einsam.
Im Bereich der Robotik gibt es KI-gesteuerte Roboterarme, zum Beispiel von RIKEN oder Kinova Robotics. Diese wurden speziell für den Einsatz im Gesundheitswesen entwickelt. Sie unterstützen Pflegebedürftige bei Aufgaben wie Aufstehen, Nahrungsaufnahme, Medikamenteneinnahme oder bei der Wundversorgung.
Passende Jobs im Gesundheitswesen
Passende Jobs im Gesundheitswesen gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als DGKP, Stellenangebote als Pflegeassistent und Pflegefachkraft-Jobs.
Bures, D., Hosters, B., Reibel, T. et al. Die transformative Wirkung von künstlicher Intelligenz im Krankenhaus. Innere Medizin 64, 1025–1032 (2023).
Pflegenetz.at