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Venenbeschwerden in den Beinen betreffen viele Menschen und können vielfältige Ursachen haben. Häufig äußern sie sich durch Schweregefühl, Schwellungen und Schmerzen. Aber auch kosmetische Veränderungen weisen auf eine Venenschwäche oder eine chronische Venenerkrankung hin. Während früher meist Ältere von Venenleiden betroffen waren, haben heute auch schon viele 30-Jährige mit Besenreisern und beginnenden Krampfadern zu kämpfen.
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Was sind Venenbeschwerden?
Venenerkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheiten – Etwa jeder zweite bis dritte Erwachsene in Österreich ist davon betroffen. Der Begriff „Venenerkrankung“ beschreibt dabei zwei verschiedene Arten von Beschwerdebildern: Die akuten Formen (dazu zählen Venenentzündung und Thrombose) und die chronischen Formen (dazu zählen Krampfadern / Besenreiser und die chronische Veneninsuffizienz). Am häufigsten treten Besenreiser (betrifft 80 Prozent der Betroffenen) und Krampfadern (betrifft 50 Prozent der Betroffenen) bzw. eine Kombination beider Krankheitsbilder auf. Venenbeschwerden in den Beinen machen sich unter Anderem durch Schwellungen, Schmerzen, Spannungsgefühle, Schweregefühl und Hautreizungen bemerkbar.
Wie kommt es zu Venenbeschwerden?
Die Venen unseres Körpers sind mit Venenklappen ausgestattet, die wie Ventile funktionieren und dafür sorgen, dass das Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herz fließt. Zu Venenbeschwerden in den Beinen kann es dann kommen, wenn:
- Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren (zum Beispiel weil sie beschädigt sind und nicht mehr richtig schließen)
- Die Wadenmuskelpumpe zu schwach arbeitet
- Eine Gefäßwandschwäche vorliegt oder die Elastizität der Gefäßwände abnimmt
In der Folge sind die Venen nicht mehr in der Lage, das sauerstoffarme Blut von den Füßen zurück zum Herz zu befördern. Das Blut staut sich in den Beinen, die Gefäßwände überdehnen sich und sacken aus.
Risikofaktoren
Die Frage, wer Venenleiden entwickelt und wer nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Wesentlich sind neben dem Alter vor Allem die genetische Veranlagung und Übergewicht. Aber auch weibliche Hormone, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Verletzungen und bereits stattgefundene Operationen am Bein erhöhen das Risiko. Frauen erkranken häufiger als Männer, da sie meist ein weicheres Bindegewebe haben und somit eher von einer Venenwandschwäche betroffen sind.
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Was kann man selbst tun, um Venenbeschwerden zu behandeln?
Venenleiden machen sich langsam bemerkbar. Erste Anzeichen sind beispielsweise müde Beine nach längerem Sitzen oder Stehen, eine Schwellung der Fußknöchel, vermehrte Wadenkrämpfe oder sogar Juckreiz im Bereich der Waden und Füße. Schreitet die Erkrankung fort, kommen auch Hautveränderungen und –verfärbungen dazu. Glücklicherweise gibt es viele Hausmittel, mit denen eine Venenschwäche auch ohne große medizinische Maßnahmen behandelt werden kann. Unabdingbar ist dabei immer das konsequente Tragen von Stützstrümpfen, um von außen Druck auf die Venen auszuüben und so die Arbeit der Venenklappen zu unterstützen.
Beinhaltung
Wer an Venenbeschwerden leidet, sollte seine Beine mehrmals am Tag über Herzhöhe hochlagern, denn so kann das Blut leichter zum Herzen zurückfließen und die Venenpumpe muss nicht so viel Arbeit leisten. Dies schont die Venenklappen und beugt der Entwicklung einer chronischen Veneninsuffizienz vor. Beim Sitzen sollten zudem die Beine nicht überkreuzt werden, denn das kann den Blutfluss in den Beinen behindern.
Hautpflege und Ernährung
Eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und pflanzlichen Ölen kann die Entstehung von Venenleiden günstig beeinflussen. Dabei ist es vor Allem wichtig, genügend mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen. Diese wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern sie tragen auch dazu bei, das „böse Cholesterin“ (das LDL-Cholesterin) im Körper zu senken. So verhindern sie die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßen und fördern die Venengesundheit.
Auch das Eincremen der Beine mit Heilkräuterextrakten (wie Rosskastanie, Eichenrinde, Weinlaub, Goldrute und Zinnkraut) wirkt heilend auf die Beingefäße. Um eine langfristige Stärkung der Venenwände zu erreichen, sind auch regelmäßige Kneipp-Kuren (wie Wassertreten, kalte Beingüsse oder Lymphdrainagen) empfehlenswert.
Bewegung
Bewegung ist ein wesentlicher Faktor, um Venen gesund zu halten. Dabei sind Sportarten, die die Muskelpumpe der Beine aktivieren, zu bevorzugen: Wassergymnastik, Wandern, Nordic Walking, Radfahren, Tanzen und Schwimmen im kühlen Wasser wirken sich alle günstig auf die Venengesundheit aus.
Übungen für zuhause
Zusätzlich gibt es Übungen speziell zur Stärkung der Venen-Muskelpumpe:
- Zehenstand: Abheben der Ferse vom Boden und Stehen auf dem Fußballen
- Fußkreisen und Auf- und Abwippen mit den Zehenspitzen in der Luft
- Auf den Rücken legen und in der Luft Radfahren
Die Übungen sollten mehrfach wiederholt werden.
Was kann der Arzt machen?
Bei Venenerkrankungen gilt: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso leichter lassen sich Komplikationen vermeiden. Die richtige Behandlung hängt dabei von den Ursachen ab. Meist genügt eine Basistherapie aus körperlicher Bewegung, Kompressionsverbänden und –strümpfen und Hochlagern der Beine. Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, kann der Arzt Krampfadern auch operativ behandeln: Entweder durch Verödung der betroffenen Gefäße, oder durch die chirurgische Entfernung der ganzen Vene (das sogenannte „Stripping“). Auch Lasertherapie ist eine Möglichkeit zur Behandlung von Krampfadern, allerdings werden die Kosten für diese Methode oft nicht von den Krankenkassen übernommen.
Wann ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig?
Unbehandelt können medizinisch bedeutsame Varizen zu schweren Komplikationen führen. Dazu zählen Ödeme, Hautveränderungen und auch Geschwüre an Unterschenkeln oder Knöcheln. Zudem erhöht sich auch das Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln. Wenn Betroffene Schwellungen am Bein, Hautverfärbungen und Schmerzen beim Auftreten feststellen, sollte dringend eine weitere Abklärung der Beschwerden im Krankenhaus erfolgen. Dort wird vor Allem eine Lungenembolie als potentiell tödliche Komplikation einer Bein- und Beckenthrombose ausgeschlossen.
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Prognose und Prävention bei Venenbeschwerden
Die Prognose bei Venenbeschwerden ist je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Krampfadern stellen in der Regel kein gravierendes Gesundheitsproblem dar und verursachen nur selten Schmerzen. Zudem sind sie gut behandelbar, so dass die Prognose dieser leichten Venenerkrankung gut ist. Kommt es hingegen zu einer chronischen Veneninsuffizienz oder gar einer Thrombose, ist die Prognose deutlich schlechter. Um der Entstehung solcher Probleme vorzubeugen, ist es daher sinnvoll, Maßnahmen zur Entlastung der Venen zu ergreifen:
- Übergewicht vermeiden: Übergewicht übt starken Druck auf die Beinvenen aus und begünstigt eine Erschlaffung der Venenklappen
- Regelmäßige Bewegung: Bewegungsmangel sowie stehende und sitzende Tätigkeiten erhöhen das Risiko, Krampfadern und andere Venenleiden zu entwickeln
- Regelmäßige Wechselduschen tonisieren und kräftigen die Venen
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