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Der DGKP Berufseinstieg ist eine entscheidende Phase, die über den weiteren beruflichen Weg mitentscheiden kann. Zwischen Theorie und Praxis, hoher Verantwortung und neuen Herausforderungen benötigen Berufsanfänger gezielte Unterstützung. Angesichts des Fachkräftemangels und steigender Anforderungen im Pflegealltag ist es umso wichtiger, tragfähige Konzepte für einen erfolgreichen Einstieg zu schaffen. Dieser Artikel beleuchtet, warum strukturierte Begleitung essenziell ist, welche Hürden dabei bestehen und welche Beispiele zeigen, wie der Übergang in den Pflegeberuf nachhaltig gestärkt werden kann.
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DGKP Berufseinstieg: Warum gezielte Unterstützung wichtig ist
Der Einstieg in den Beruf als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP) ist heute herausfordernder denn je. Die zunehmende Komplexität in der Akutversorgung, eine stetig steigende Zahl an pflegebedürftigen Menschen, sowie der chronische Mangel an Pflegekräften stellen Berufseinsteiger vor enorme Belastungen. Viele scheiden bereits innerhalb der ersten Jahre wieder aus dem Beruf aus, wodurch das gesamte Gesundheitssystem belastet wird.
Deshalb ist es entscheidend, über die Einarbeitung im ersten Jahr hinaus kontinuierliche klinische, soziale und emotionale Unterstützung zu gewährleisten. Gerade die frühe und aktive Eingliederung in das Pflegeteam fördert das Zugehörigkeitsgefühl, stärkt die Resilienz und beugt Stress vor. Nur durch gezielte Maßnahmen wie Mentoring-Programme, strukturiertes Onboarding und wertschätzende Teamkultur lässt sich eine nachhaltige Bindung junger Pflegekräfte erreichen.
So gelingt der DGKP Berufseinstieg im Team
Der DGKP Berufseinstieg von der Ausbildung in den Berufsalltag bringt viele Veränderungen mit sich. Peergroups bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen und stärken das Gefühl von Zusammenhalt. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Team, Führungskräften und allen Dienstschichten fördert die Integration und schafft ein unterstützendes Arbeitsumfeld. Auch projekt- und teamorientiertes Arbeiten erleichtert den Einstieg und stärkt die fachliche sowie soziale Kompetenz.
Erfolgsfaktoren
Ein zentrales Element für einen gelungenen Berufseinstieg ist die intensive Begleitung durch erfahrene Mentoren. Speziell geschulte Mentoren im Rahmen strukturierter Mentoringprogramme fördern nicht nur die fachliche Entwicklung, sondern bieten auch Raum, um über belastende Situationen offen zu sprechen. Gemeinsame Reflexion hilft, Erfahrungen zu verarbeiten, während gezielte Strategien zur Stressbewältigung und der Aufbau von Resilienz langfristig zur beruflichen Stabilität beitragen.
Herausforderungen für DGKP
Der Übergang von der Ausbildung in den Berufsalltag und der damit verbundene Stress, der sogenannte Transition Shock, kann das Risiko für Burnout und Mitgefühlsmüdigkeit erhöhen. Letztere beschreibt die körperliche und geistige Erschöpfung, die durch die ständige emotionale Fürsorge für Andere entsteht. Ohne gezielte Unterstützung können diese Belastungen die Gesundheit und Berufsunzufriedenheit junger Pflegekräfte stark beeinträchtigen.
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Optimale Arbeitsbedingungen für einen erfolgreichen DGKP Berufseinstieg
Für einen gelungenen DGKP Berufseinstieg sind günstige Arbeitsbedingungen essenziell. Entscheidend ist, den Berufsanfängern Wahlmöglichkeiten bei der Entscheidung über ihren Arbeitsplatz zu bieten und sie dabei aktiv zu unterstützen und zu stärken. Eine gut geplante, unterstützende und strukturierte Einarbeitungszeit, die idealerweise eine Rotation durch verschiedene Fachbereiche umfasst, ermöglicht es den neuen Pflegekräften unterschiedliche Tätigkeitsfelder kennenzulernen und ihre Kompetenzen breit zu entwickeln.
Dabei sollte die Einarbeitung nicht zu kurz sein, um Überforderung zu vermeiden und Sicherheit im Arbeitsalltag zu schaffen. Darüber hinaus sind innerhalb der Organisation objektive sowie persönliche Karriereberatung wichtige Angebote, die jungen Pflegekräften helfen, ihre individuellen Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und ihre berufliche Laufbahn bewusst zu gestalten. Solche Rahmenbedingungen fördern nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Bindung an den Beruf und die Einrichtung langfristig.
Rolle der Führungskräfte
Führungskräfte übernehmen eine zentrale Schlüsselrolle beim erfolgreichen DGKP Berufseinstieg. Sie sind nicht nur disziplinäre Vorgesetzte, sondern auch Coach, Ansprechpartner und Wegbegleiter für neue Mitarbeiter. Ihre Aufgabe ist es, klare Ziele zu setzen, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu gestalten und die soziale Integration im Team aktiv zu fördern. Durch die gezielte Übertragung von Aufgaben und Verantwortung schaffen sie Raum für selbstständiges Arbeiten und stärken das Vertrauen der Berufsanfänger. Gleichzeitig bieten sie Orientierung, leisten Hilfestellung in herausfordernden Situationen und begleiten die persönliche sowie fachliche Entwicklung über die Einarbeitungsphase hinaus.
Best-Practice-Beispiele aus der Praxis
Zahlreiche Einrichtungen setzen bereits erfolgreiche Modelle um, um den DGKP Berufseinstieg gezielt an verschiedenen Stellen zu unterstützen. Ein Beispiel ist Menon Nursing, ein digitales Tool, das Feedback aus verschiedenen Bereichen bündelt und mit Selbsteinschätzungen der Pflegekräfte kombiniert. Dies ermöglicht individuelle Entwicklungsmaßnahmen und fördert die Kommunikation zwischen Auszubildenden, Praxisorten und Schulen.
Das Geriatrische Gesundheitszentrum Graz (GGZ) bietet ein umfassendes Mentoring-Programm an. Jeder neue Mitarbeiter erhält bereits ab dem ersten Arbeitstag einen persönlichen, erfahrenen Mentor. Diese Begleitung erstreckt sich über das erste Berufsjahr hinaus und bietet Unterstützung in fachlichen, emotionalen und sozialen Belangen.
Auch das Universitätsklinikum St. Pölten hat ein spezielles Mentoringprogramm für leitende Pflegepersonen etabliert. Über die Dauer eines Jahres arbeiten Mentor und Mentee eng zusammen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf fachlicher Anleitung, sondern auch auf formaler, organisatorischer und psychosozialer Unterstützung. So werden pflegerische Führungskräfte gezielt in ihren täglichen Herausforderungen begleitet und gestärkt.
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Weiterdenken: DGKP Berufseinstieg langfristig stärken
Übergangsprogramme und Onboarding-Prozesse sind wichtige erste Schritte, um den Einstieg in den Pflegeberuf zu erleichtern, doch sie allein reichen nicht aus. Um den DGPKP Berufseinstieg langfristig zu stärken, braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept. Dazu gehört eine realistische Einschätzung dessen, was neue Pflegekräfte leisten können, sowie ein entsprechendes Erwartungsmanagement seitens der Organisation. Eine angemessene Arbeitsbelastung ist ebenso zentral wie kontinuierliche, gezielte Unterstützung im Alltag.
Strukturierte Einarbeitungspläne, regelmäßige Feedbackgespräche und individuell abgestimmte Entwicklungsangebote schaffen Sicherheit, Orientierung und Perspektiven. Nur wenn sich neue Pflegekräfte fachlich und emotional gut begleitet fühlen, kann der Übergang in den Berufsalltag erfolgreich gelingen und die Bindung an den Pflegeberuf nachhaltig gefördert werden.
Passende Jobs im Gesundheitswesen
Passende Jobs im Gesundheitswesen gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Gesundheits- und Krankenpfleger, Stellenangebote als Pflegepädagoge und Pflegedienstleiter-Jobs.
Kuokkanen, L., Leino-Kilpi, H., Numminen, O. et al. (2016). Newly graduated nurses’ empowerment regarding professional competence and other work-related factors. BMC Nurs 15, 22.
Mills, J., Chamberlain-Salaun, J., Harrison, H. et al. (2016). Retaining early career registered nurses: a case study. BMC Nurs 15, 57.
Hussein, R., Everett, B., Ramjan, L.M. et al. (2017). New graduate nurses’ experiences in a clinical specialty: a follow up study of newcomer perceptions of transitional support. BMC Nurs 16, 42.
Cao, X., Li, J. & Gong, S. (2021). The relationships of both transition shock, empathy, resilience and coping strategies with professional quality of life in newly graduated nurses. BMC Nurs 20, 65.