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Pflege ohne Matura studieren – Geht das? Diese Frage stellen sich Viele, die im ersten Bildungsweg keine Matura erlangt haben. Verschärft hat sich die Lage, da seit 2024 die Ausbildung zur Pflegefachkraft beispielsweise nur noch an Hochschulen möglich ist.
Doch kein Grund zur Sorge: Es gibt sogar gleich mehrere Wege doch noch Zugang zu einem Pflegestudium zu erhalten, obwohl die Matura fehlt. Das ist für all diejenigen von großem Interesse, die sich nach der primären Schulausbildung erst später im Leben doch noch für ein Studium entscheiden. Der folgende Beitrag beleuchtet die Möglichkeiten und Voraussetzungen, die es erlauben, ohne Matura eine Karriere im Pflegebereich zu starten.
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Was ist ein Pflegestudium?
Ist von einem Pflegestudium die Rede, wird in der Regel das dreijährige Studium zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP) gemeint. Das Studium qualifiziert Absolventen für Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege. Es bereitet Studierende darauf vor, in Kliniken, Spitälern, Pflegeheimen oder im ambulanten Bereich zu arbeiten.
Ein solches Studium ist breit gefächert und bietet auch Möglichkeiten in verwandten Bereichen wie der Gesundheitsförderung, der Pflegeberatung und dem Pflegemanagement. Die Ausbildung umfasst theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten, die für die professionelle Betreuung von Patienten erforderlich sind und wird mit der Bachelorprüfung abgeschlossen. Übrigens: Ab 1. Jänner 2026 haben Pflegekräfte offiziell den Status von Schwerarbeitern und erhalten damit einige Vorteile.
Pflege studieren – Normaler Weg über die Matura
Üblicherweise erfolgt der Zugang zu einem Pflegestudium über die Matura. Die Matura ist die allgemeine Hochschulreife, die den Eintritt in jede universitäre Ausbildung ermöglicht. Nach dem Abschluss der Sekundarschule legen die Schüler die Matura ab und können sich anschließend an Universitäten und Fachhochschulen auf einen Studienplatz ihrer Wahl bewerben. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist seit 2024 sogar nur noch an Hochschulen möglich.
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Wo kann man Pflege ohne Matura studieren?
Das Studium ohne Matura ist sowohl an Fachhochschulen (FH) als auch an Universitäten möglich. Der Zulassungsprozess variiert je nach Institution und erfordert für die Pflege in der Regel den Nachweis einer der drei alternativen Qualifikationen: Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsberechtigung in der Pflegefachassistenz. Jede dieser Qualifikationen hat spezifische Anforderungen und ermöglicht den Zugang zu bestimmten Studiengängen.
Im Folgenden werden exemplarisch fünf Fachhochschulen aus unterschiedlichen Bundesländern vorgestellt, die ein entsprechendes Pflegestudium auch ohne Matura anbieten:
- Die FH Gesundheitsberufe Oberösterreich bietet zahlreiche Bachelor-Studiengänge an, darunter auch die Gesundheits- und Krankenpflege.
- Die FH Gesundheit Tirol ermöglicht den Zugang zu den typischen gesundheitsbezogenen Studiengängen, wie zum Beispiel die Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapie oder Ergotherapie.
- An der FH Joanneum Steiermark kann man den Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege oder sieben weitere Bachelorstudiengänge im Gesundheitsbereich wählen.
- Die FH Salzburg bietet neben dem Bachelorstudium in Gesundheits- und Krankenpflege auch Biomedizinische Analytik oder Radiologietechnologie an.
- An der FH Wiener Neustadt werden mehrere gesundheitsbezogene Bachelor-Studiengänge angeboten. Dazu gehören beispielsweise die Gesundheits- und Krankenpflege, aber auch Logopädie und Ergotherapie.
Pflege ohne Matura studieren: Diese Pflege-Studiengänge kommen infrage
Verschiedene Fachhochschulen in Österreich bieten Pflegestudiengänge an, die ohne Matura zugänglich sind. Zu den Bachelorstudiengängen im Gesundheitsbereich zählen folgende acht Studiengänge:
- Biomedizinische Analytik
- Diätologie
- Ergotherapie
- Gesundheits- und Krankenpflege
- Hebamme
- Logopädie
- Physiotherapie
- Radiologietechnologie
Pflege ohne Matura studieren: So gelingt es
Der Einstieg in ein Pflegestudium auch ohne Matura bringt gewisse Voraussetzungen mit sich. Diese werden im Folgenden dargestellt.
Voraussetzungen
Um ohne Matura ein Studium beginnen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Diese hängen von der gewählten Zugangsform ab: Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung oder berufliche Qualifikation mit Berufsberechtigung in der Pflegefachassistenz.
Berufsreifeprüfung
Die Berufsreifeprüfung ermöglicht den allgemeinen Zugang zu Hochschulstudiengängen, unabhängig von der Fachrichtung. Sie ist am ehestens als eine Art „Nachhol-Matura“ im zweiten Bildungsweg zu sehen. Die Berufsreifeprüfung setzt sich aus vier Teilprüfungen zusammen: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache und ein Fachbereich. Die Voraussetzungen für die Berufsreifeprüfung sind der Abschluss einer Lehre, einer mittleren Schule oder einer vergleichbaren beruflichen Ausbildung.
Studienberechtigungsprüfung
Die Studienberechtigungsprüfung bietet direkten Zugang zum Pflegestudium und besteht aus fünf Teilprüfungen – Deutsch, Englisch, Biologie, sowie zwei Wahlfächer. Die Wahlfächer stammen aus dem Curriculum für das Bachelor-Studium DGKP. Voraussetzungen für die Studienberechtigungsprüfung sind das Mindestalter von zwanzig Jahren und der Nachweis über einschlägige berufliche Erfahrung oder eine Vorbildung. Ausserdem wird die Studienberechtigungsprüfung an exakt der Fachhochschule oder Universität absolviert, für die sich Interessenten entschieden haben.
Warum die Fachrichtung bei der Studienberechtigungsprüfung wichtig ist
Bei der Studienberechtigungsprüfung gilt es zu beachten, dass der direkte Hochschulzugang alleine in dem Fachbereich erfolgen kann, für den man sich entschieden hat. Legt man eine Studienberechtigungsprüfung im Fachbereich Pflege ab, ist damit beispielsweise kein Medizin-Studium oder ein Studium der Sozialen Arbeit möglich. Alleine Studiengänge im gewählten Fachbereich können gewählt werden. Dies ist ein zentraler Unterschied zur Berufsreifeprüfung mit ihrem allgemeinen Zugang zu Hochschulen.
Berufliche Qualifikation – Pflegefachassistenz
Bereits im Alter von 15 Jahren ist es möglich, direkt nach der Pflichtschule über das Pflegestarter-Programm in die Pflegeausbildung einzusteigen. Dieses Programm beginnt mit einem vorbereitenden Jahr, gefolgt von einer zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz. Die Ausbildung stellt damit die dritte Möglichkeit zum Studieren ohne Matura dar.
Absolventen der Pflegefachassistenz können ins dritte Semester des Bachelorstudiengangs einsteigen. Sie müssen lediglich einige Lehrveranstaltungen und Englisch auf Level B2 nachholen und können das Studium somit in zwei Jahren abschließen. Dadurch können Interessierte sowohl das Pflegefachassistenz-Diplom als auch den Bachelorabschluss erwerben und als diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger ins Berufsleben einsteigen.
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Studieren ohne Matura: Vor- und Nachteile
Das Studieren ohne Matura bietet viele Vorteile, wie den Zugang zu höherer Bildung und neuen Karrierechancen. Vor allem ist die Flexibilität, sich erst später im Leben noch für eine Hochschulausbildung entscheiden zu könne, von großem Vorteil.
Studieren ohne Matura kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, denn in der Regel sind zusätzliche Vorbereitungen und Prüfungen zu absolvieren. Für Manche kann der Weg ohne Matura außerdem länger dauern und aufwendiger sein, denn vorangestellte Ausbildungen und Qualifikationen können die Ausbildungsdauer insgesamt erhöhen. Außerdem können für die entsprechenden Zulassungsprüfungen Extrakosten entstehen.
Insgesamt überwiegen allerdings für diejenigen, die ein Hochschulstudium anstreben die Vorteile, denn eine akademische Laufbahn eröffnet auch im weiteren Berufsleben viele Möglichkeiten und Karrierechancen.
Passende Jobs
Passende Jobs rund um das Berufsfeld Pflege gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Pflegeassistent, Stellenangebote als Pflegefachfrau und Jobs für DGKP.
- Pflege ohne Matura studieren, https://www.nachrichten.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Bachelor-Programme an der FHG Tirol, https://www.fhg-tirol.ac.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Studienfinder an der FH Gesundheitsberufe, https://www.fh-gesundheitsberufe.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Studiengänge der FH Wiener Neustadt, https://www.fhwn.ac.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Gesundheitswissenschaften an der FH Salzburg, https://www.fh-salzburg.ac.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Gesundheitsstudien an der FH Joanneum, https://www.fh-joanneum.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)
- Zugangsvoraussetzungen in Gesundheits- und Krankenpflege an der FH Salzburg, https://www.fh-salzburg.ac.at/... (Abrufdatum: 29.01.2025)