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Im Rahmen einer Pflegeassistent-Weiterbildung kann wichtiges Wissen in der Betreuung und Versorgung von Patienten erlernt werden. Um den stetig wachsenden Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden, ist kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich. In Österreich stehen zahlreiche Möglichkeiten offen, um sich fachlich und beruflich weiterzuentwickeln. Diese reichen von gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungen, über gezielte Spezialisierungen, bis hin zu weiterführenden Ausbildungen im Rahmen des zweiten Bildungswegs oder eines Studiums. Wer sich informieren möchte, welche Wege offenstehen und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, findet im Folgenden einen umfassenden Überblick.
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Welche Rolle spielt die Weiterbildung für Pflegeassistenten?
Pflegeassistenten sind in Österreich gesetzlich verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren mindestens vierzig Stunden Fortbildung nachzuweisen. Diese Fortbildungen sollen dazu dienen, das bestehende Wissen aufzufrischen und neue Entwicklungen in der Pflegepraxis zu integrieren. Darüber hinaus bestehen vielfältige Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und Spezialisierung, die sowohl fachliche als auch methodische und soziale Kompetenzen erweitern.
Die Gesundheits- und Krankenpflege-Weiterbildungsverordnung führt darüber hinaus Weiterbildungen zur Erweiterung der fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten auf. Schwerpunkte sind dabei unter anderem die Palliativpflege, Pflege bei Demenz oder psychiatrischen Erkrankungen, die Pflege chronisch kranker Menschen oder die Pflege in der Hauskrankenpflege. Voraussetzung für die meisten dieser Angebote ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung zur Pflegeassistenz sowie teilweise auch praktische Berufserfahrung.
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Pflegeassistent Weiterbildung – Möglichkeiten im Überblick
Die Bandbreite an Weiterbildungswegen reicht von kurzen Fortbildungskursen, über Lehrgänge zur Pflegefachassistenz, bis hin zu Studiengängen. Welche Möglichkeit geeignet ist, hängt maßgeblich von der bisherigen Ausbildung, der Berufserfahrung sowie den individuellen beruflichen Zielen und Interessen ab.
Studium
Wer sich akademisch weiterentwickeln möchte, kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium im Bereich Pflege, Gesundheitswissenschaften oder anderen Bereichen aufnehmen. In der Regel ist hierfür die Matura erforderlich. Alternativ bieten sich auch andere Zugangswege wie die Berufsreifeprüfung oder die Studienberechtigungsprüfung an. Fachhochschulen akzeptieren zudem Bewerbungen von Personen mit einschlägiger Berufsausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung, wobei häufig Zusatzprüfungen zu absolvieren sind.
Ein Bachelorstudium im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege dauert üblicherweise sechs Semester in Vollzeit. Studiengänge wie Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsmanagement oder Pflegewissenschaften bieten eine fundierte wissenschaftliche Basis und eröffnen neue berufliche Perspektiven, etwa im Management, in der Forschung oder in einer ausbildenden Tätigkeit. Angeboten werden diese Studiengänge von verschiedenen Fachhochschulen in Österreich, unter anderem von der FH Campus Wien, der Hochschule Burgenland oder der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL.
Nachdiplom / Zweiter Bildungsweg
Im Rahmen eines Nachdiploms gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Ein besonders praxisnaher Weg zur Weiterqualifizierung ist die verkürzte Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege. Diese richtet sich an Pflegeassistenten mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung in Vollzeit. Die Ausbildungsdauer beträgt zwei bis zweieinhalb Jahre und umfasst eine theoretische und praktische Ausbildung. Die Inhalte sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Inhalt: |
Berufsethik und Berufskunde der Gesundheits- und Krankenpflege |
Grundlagen der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung |
Gesundheits- und Krankenpflege - einschließlich Ernährungslehre, Erste Hilfe und Hygiene |
Pflege von alten Menschen |
Palliativpflege |
Hauskrankenpflege |
Hygiene und Infektionslehre |
Ernährung, Kranken- und Diätkost |
Biologie, Anatomie, Physiologie |
Allgemeine und spezielle Pathologie, Diagnose und Therapie - einschließlich komplementärmedizinische Methoden |
Gerontologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie |
Pharmakologie |
Erste Hilfe, Katastrophen- und Strahlenschutz |
Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung im Rahmen der Pflege, Arbeitsmedizin |
Berufsspezifische Ergonomie und Körperarbeit |
Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Sozialhygiene |
Kommunikation, Konfliktbewältigung, Supervision und Kreativitätstraining |
Strukturen und Einrichtungen des Gesundheitswesens, Organisationslehre |
Elektronische Datenverarbeitung, fachspezifische Informatik und Dokumentation |
Fachspezifisches Englisch |
Berufsspezifische Rechtsgrundlagen |
Die praktische Ausbildung beschäftigt sich darüber hinaus mit den Fachbereichen:
- Akutpflege im operativen Fachbereich in Abteilungen einer Krankenanstalt
- Akutpflege im konservativen Fachbereich in Abteilungen einer Krankenanstalt
- Langzeitpflege / Rehabilitative Pflege in stationären Alten- und Langzeitpflegeeinrichtungen
- Extramurale Pflege, Betreuung und Beratung in Einrichtungen, die Hauskrankenpflege oder soziale Dienste anbieten
- Wahlpraktikum nach Wahl des Schülers
- Akutpflege / Langzeitpflege / Rehabilitative Pflege / Extramurale Pflege nach Wahl der Schule
- Diplomprüfungsbezogenes Praktikum nach Wahl der Schule
Nach Abschluss der Ausbildung ist man zur Berufsausübung der Gesundheits- und Krankenpflege berechtigt. Gleichzeit kann man sich weiter spezialisieren, etwa durch eine Weiterbildung zum Pflegepädagogen.
Ein weiteres Beispiel für eine qualifizierende Maßnahme ist der Aufbaulehrgang zur Pflegefachassistenz. Dieser Lehrgang richtet sich an ausgebildete Pflegeassistenten, die ihre Verantwortung und Kompetenz in der Pflege erweitern möchten. Voraussetzungen sind unter Anderem ein ärztliches Attest, ein Strafregisterauszug und ausreichende Deutschkenntnisse. Die Ausbildung wird beispielsweise vom ABZ-Ausbildungszentrum des Wiener Roten Kreuzes angeboten. Mit steigender Berufserfahrung öffnen sich dabei die Türen für eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung.
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Pflegeassistent Weiterbildung – Anbieter von Lehrgängen und Weiterbildungskursen
Zahlreiche Institutionen in Österreich bieten spezialisierte Weiterbildungskurse an, die sich gezielt an Pflegeassistenten richten. Diese Kurse erstrecken sich über einen kürzeren Zeitraum und vermitteln spezifisches Fachwissen. Beispielsweise bietet das Berufsförderungsinstitut Oberösterreich eine Weiterbildung zur „Kompetenzerweiterung für Pflegeassistenten“ an, die sich vor allem an Personen richtet, die den Vorgängerberuf des Pflegehelfers erlernt haben. Dabei erlernen die Teilnehmenden die Durchführung von Blutabnahmen, Harn-, Stuhl- und Blutuntersuchungen, die Verabreichung von Mikro- und Einmalklistieren und das Absaugen der oberen Atemwege. Die Kosten für die Weiterbildung betragen 710 Euro.
Eine weitere Möglichkeit ist die Weiterbildung „Kompetenzerweiterung für Pflegeassistenten – Infusionen“, welche ebenfalls vom Berufsförderungsinstitut Oberösterreich angeboten wird. Die Fachkräfte erlernen hierbei vor allem das richtige Ab- und Anschließen laufender Infusionen. Die Kosten für diese Weiterbildung belaufen sich auf 390 Euro. Im Rahmen der Fortbildungsangebote der Arbeiterkammer werden auch verschiedene Webinare angeboten. Diese behandeln Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz oder die Ausbildung zur Praxisanleitung.
Passende Jobs im Gesundheitswesen
Passende Jobs in der Pflege findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es zahlreiche Stellen als Pflegeassistent, Jobs für Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger und Stellenangebote für Altenpfleger.