Die Weiterbildung im Bereich Pflegepädagogik ebnet den Weg für eine Karriere, die Lehre und Pflege miteinander vereint. Pflegepädagogen gestalten Aus- und Weiterbildungspläne und betreuen diese während Fortbildungen. Dieser Artikel informiert über die Ausbildung, sowie das spätere Berufsleben und Perspektiven im Bereich Pflegepädagogik.
Was macht man im Bereich Pflegepädagogik?
Eine Ausbildung im Fach Pflegepädagogik bereitet darauf vor, Pflegekräfte der Zukunft anzulernen und fachgerecht auszubilden. Dazu vermitteln geschulte Pflegepädagogen spezifisches Wissen aus den Bereichen Medizin, Gesundheit und Pflege. Die Inhalte werden zielgruppengerecht aufbereitet und mithilfe von pädagogischen Methoden vermittelt. Pädagogen im Bereich Pflege können zudem beratend tätig werden, Aufklärungskampagnen gestalten oder in der Personalentwicklung mitwirken.
Wie läuft die Weiterbildung im Bereich Pflegepädagogik ab?
Bei der Weiterbildung zum Pflegepädagogen handelt es sich um einen Universitätslehrgang – also ein außerordentliches Studium für Fachkräfte, die bereits über Vorerfahrungen im medizinischen Bereich verfügen. Der Lehrgang findet in der Regel berufsbegleitend statt. Am Ende steht ein akademischer Abschluss als Pflegepädagoge. Anbieter sind beispielsweise die Universität Graz, die FH Campus Wien und die Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg.
Voraussetzungen für das Studium
Wird ein Studium im Bereich Pflegepädagogik angestrebt, baut dieses in der Regel auf fachlich ähnlichen Diplomen und Studienabschlüssen in der Gesundheits- und Krankenpflege auf. Auch eine Ausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einschlägigen Fachbereichen kann Grundlage für einen Universitätslehrgang sein. Meist ist eine Berufsberechtigung für den gehobenen Pflegedienst eine Zulassungsvoraussetzung. Ergänzend benötigen angehende Pflegepädagogen für ein Studium an Fachhochschulen oder Universitäten die Matura, eine Berufsreifeprüfung oder die Studienberechtigungsprüfung.
Dauer und Ausbildungsorte
Der berufsbegleitende Lehrgang im Fach Pflegepädagogik findet an Universitäten, Fachhochschulen oder Bildungszentren statt. Er umfasst, je nach Anbieter, drei bis fünf Semester (1,5 bis 2,5 Jahre). Dabei wird der Unterricht meist in Blöcken gestaltet, die unter der Woche abends und an den Wochenenden abgehalten werden. Dazu werden an der FH Wien zweimal monatlich Unterrichtsblöcke veranstaltet. An der Universität Graz umfasst das Studium insgesamt neun Module, die sich auf fünf Semester verteilen. Ein umfangreiches Selbststudium schließt sich in jedem Fall an.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Je nach Veranstalter und Länge des Studiums Pflegepädagogik können die vermittelten Inhalte und Lehrstunden variieren. Dabei sind die Grundbausteine der Universitätslehrgänge ähnlich. An der Universität Graz gestaltet sich der Lehrplan für den Kurs, aufgeteilt auf fünf Semester, wie folgt:
Modul | Lehrstunden |
Person, Interaktion, Kommunikation | 14 Stunden |
Gesundheit, Krankheit, Gesellschaft | 7 Stunden |
Pflege, Wissenschaft, Beruf | 19 Stunden |
Berufskunde & Ethik | 6 Stunden |
Lehren & Lernen I | 16 Stunden |
Lehren & Lernen II | 10 Stunden |
Bildungsmanagement | 10 Stunden |
Einrichtungsautonomer Bereich | 9,5 Stunden |
Praxis & Exkursionen | 3 Stunden |
Facheinschlägige Praxis | keine Angabe |
Abschlussarbeit | keine Angabe |
Abschlussprüfung | keine Angabe |
Der Lehrplan der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg ähnelt dem der Uni Graz stark, wird dabei aber auf nur drei Semester verteilt. Hinzu kommen 300 Stunden Praktika, die Teilnehmer ableisten müssen. Am FH Campus in Wien liegt der Schwerpunkt zudem stärker auf der Forschung, Wissenschaft und Recherche. Diese Bereiche werden durch Lehrbausteine zur methodischen und praktischen Konzeptionierung des Unterrichts ergänzt.
Passt das Studium im Bereich Pflegpädagogik zu mir?
Der Universitäre Lehrgang im Bereich Pflegepädagogik ist auf Fachpersonal ausgerichtet, welches bereits Erfahrungen und einschlägige Abschlüsse im Bereich Gesundheit und Pflege besitzt. Neben ersten Fachkenntnissen sollten angehende Pädagogen zudem Interesse am Umgang mit Menschen und der Vermittlung von Wissen, sowie dem Lehrberuf haben. Wichtige Fertigkeiten, die Lehrgangsteilnehmer darüber hinaus mitbringen sollten, sind Eigenverantwortung, ein Interesse an Tätigkeiten zur Organisation und Umstrukturierung und sehr gute Deutschkenntnisse auf C1-Niveau.
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Pflegepädagogik – Gehalt im Studium
Während des Studiums verdienen angehende Pflegepädagogen nichts. Da die Lehrgänge aber berufsbegleitend stattfinden, verfügen die meisten Teilnehmer auch währenddessen über ihr Gehalt aus dem Hauptjob. Dieses können sie dafür aufwenden, die Kosten für die Universitätslehrgänge zu begleichen, die sich je nach Veranstalter unterscheiden können.
An der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg betragen die Kurskosten im Jahr 2024 7.210 Euro. Hinzu kommen Anmeldegebühren in Höhe von 250 Euro und Prüfungsgebühren, die pro Semester ebenfalls 250 Euro betragen. An der Universität Graz müssen Kursteilnehmer insgesamt 10.900 Euro entrichten. Ein Studium an der FH Wien kostet 9.380 Euro. Die Fachhochschule bietet dabei verschiedene Modelle zur Ratenzahlung an.
Pflegepädagogik – Gehalt im Berufsleben
Im Schnitt verdienen geschulte Pflegepädagogen in Wien rund 45.000 Euro jährlich und 3.750 Euro im Monat. Der Verdienst kann aber, je nach Arbeitgeber und Standort, unterschiedlich hoch ausfallen. Beim Ausbildungszentrum des Wiener roten Kreuzes haben Pflegepädagogen beispielsweise die Aussicht auf ein jährliches Gehalt von mindestens 49.000 Euro.
Wie sieht der Berufsalltag im Bereich Pflegepädagogik aus?
Die häufigste Aufgabe eines Pflegepädagogen besteht darin, Fachkräfte in Gesundheits- und Krankenpflege zu schulen. Dabei vermitteln geschulte Pädagogen wichtige Ausbildungsinhalte auf Basis pädagogischer Modelle und unter Berücksichtigung individueller und menschlicher Aspekte. Der Arbeitsalltag kann allerdings vielseitig aussehen, da nach dem Studium breit gefächerte Möglichkeiten bestehen, die gelernten Kenntnisse anzuwenden.
Aufgaben im Bereich Pflegepädagogik
Neben dem Abhalten von Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen gehört auch deren Konzeptionierung und Gestaltung zu den Aufgaben im Berufsfeld Pflegepädagogik. Pflegepädagogen gestalten darüber hinaus Kampagnen und helfen bei Maßnahmen zur Umstrukturierung wie auch der Organisation von personellen Aufgaben. Auch die Beratung von Patienten und ihren Angehören übernimmt oftmals eine ausgebildete Pädagogin.
Wo kann man im Bereich Pflegepädagogik arbeiten?
In der Regel sind geschulte Pflegepädagogen im Gesundheitsbereich tätig, wo sie beratende oder pädagogische Tätigkeiten übernehmen. Aber auch an Schulungsinstituten und Universitäten können Pädagogen direkt angestellt sein. Mögliche Arbeitsplätze finden sich in:
- Berufs- und Berufsfachschulen
- Verschiedenen Bildungseinrichtungen und Hochschulen
- Pädagogischen Einrichtungen wie Kitas oder Schulen
- Institutionen und Akademien für Erwachsenenbildung
- Privaten und öffentlichen Einrichtungen im Bereich Gesundheit und Pflege
- Spitälern und Kliniken
- Alten, Kranken- und Pflegeheimen
- Krankenkassen
- Gemeinnützigen Organisationen
Fachkräfte können zudem gestalterisch in den Medien tätig werden und etwa für medizinische Magazine oder Zeitschriften arbeiten.
Arbeitszeiten im Bereich Pflegepädagogik
Die Arbeitszeiten im Feld der Pflegepädagogik richten sich nach den jeweiligen Einsatzorten. Wer Schulungen durchführt, muss so beispielsweise häufig an den Wochenenden oder abends arbeiten. Wer in einer Schule oder Kita tätig ist, arbeitet in der Regel nur während deren Öffnungszeiten. In Spitälern oder Pflegeeinrichtungen müssen Pflegepädagogen unter Umständen im Schichtdienst tätig werden und kommen auch an Wochenenden und Feiertagen zum Einsatz.
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Welche Berufsperspektiven hat man im Bereich Pflegepädagogik?
Der Beruf eines Pflegepädagogen ist ein äußerst wichtiger. Durch den Mangel und somit hohen Bedarf an Pflegekräften sind geschulte Pädagogen, die diese entsprechend fachlich ausbilden, auch in Zukunft sehr gefragt. Viele Arbeitgeber im Gesundheitssystem sind daher auf der Suche nach geeigneten Pflegepädagogen, die Interesse daran haben, Systeme umzugestalten und Prozesse neu zu konzeptionieren.
Weiterbildung und Fortbildung
Anschließend an einen Lehrgang im Bereich Pflegepädagogik können Absolventen bei Bedarf weiterführende Studiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen belegen. Mögliche Fächer wären beispielsweise Pflegewissenschaften oder Gesundheits- und Krankenpflege. Im Anschluss an ein Studium können Interessenten auch den Weg als Stationsleitung im Pflegebereich einschlagen und mehr Verantwortung übernehmen.
Passende Jobs
Passende Jobs in dem Bereich finden sich bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Pflegepädagoge, Jobs als Heilpädagoge und weitere Jobs in der Pflege.