Ein/e Ordinationsassistent/in erhält ein Gehalt von durchschnittlich 2.100 Euro brutto im Monat. Im Beruf unterstützt sie/er Ärzte/-innen und übernimmt administrative sowie organisatorische Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise das Vereinbaren von Terminen. Außerdem übernehmen Ordinationsassistenzen die Vor- und Nachbereitung von Untersuchungen und führen darüber hinaus Schnelltestverfahren durch. Zudem fallen betriebswirtschaftliche Tätigkeiten, wie die Abrechnung, in den Aufgabenbereich. Gearbeitet werden kann in Ordinationen, Gruppenpraxen und Ambulatorien.
Die Aufgaben der Ordinationsassistenten/innen umfassen ein breites Spektrum und sind relevant für viele Abläufe im Praxisalltag. Doch wie sieht die Vergütung eines/-r Ordinationsassistenten/-in aus? Welche Faktoren beeinflussen das Ordinationsassistenz-Gehalt möglicherweise? Der folgende Artikel betrachtet den Verdienst in der Ausbildung, zu Beginn des Berufslebens und im Vergleich zu verwandten Berufen, um so Antworten auf diese Fragen zu geben.
Ordinationsassistent/in – Gehalt in der Ausbildung
Als Ordinationsassistent/in bekommt man während der Ausbildung kein Gehalt. Die Lehre kostet Geld und es fallen eventuell Zusatzgebühren an. Die Höhe der Kosten für die Ausbildung ist abhängig von der jeweiligen Ausbildungseinrichtung. Die Lehre zur Ordinationsassistenz kann sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend absolviert werden. Häufig bietet es sich an, diese im Rahmen eines Dienstverhältnisses bei einem/r niedergelassenen Arzt/Ärztin, einer Gruppenpraxis, einem selbstständigen Ambulatorium oder einer Sanitätsbehörde wahrzunehmen. Die Ausbildung hat dementsprechend einen theoretischen und einen praktischen Anteil. Je nachdem, ob die Ausbildung in Vollzeit stattfindet, kann die Dauer in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten liegen.
Ordinationsassistent/in – Gehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt von Ordinationsassistenten/-innen kann je nach Art der Einrichtung, dem Bundesland sowie Alter und Berufserfahrung variieren. Wer nach dem Kollektivvertrag der Gewerkschaft GPA entlohnt wird, kann mit einem monatlichen Mindestgehalt von 1.755 Euro brutto rechnen.
Das Einstiegsgehalt von Ordinationsassistenten/-innen bewegt sich laut Kollektivvertrag für Angestellte bei ÄrztInnen, ärztlichen Gruppenpraxen sowie Primärversorgungseinheiten zwischen 1.755 Euro und 2.125 Euro brutto. Es besteht außerdem die Möglichkeit, das Gehalt durch Sonderzahlungen – etwa Urlaubs- und Weihnachtsgeld aufzustocken.
Ausbildungsplätze als Ordinationsassistent/in
Ordinationsassistent/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Je nach Einrichtungsart variiert das Gehalt eines/-r Ordinationsassistenten/-in. Wenn man den Beruf als Ordinationsassistent/in in Kuranstalten oder Rehabilitationseinrichtungen ausübt, die in staatlicher Hand liegt, kann es sein, dass man nach dem WKO-Kollektivvertrag vergütet wird. Nach diesem Kollektivvertrag fällt ein/e Ordinationsassistent/in in die “Verwendungsgruppe IV – Medizin” und dort wiederum in die “Verwendungsgruppe 1”. Arbeitet man in diesem Job nun zwölf Jahre, so erhält man 2.544 Euro brutto. Im Vertrag sind folgende Gehälter vorgesehen:
Dienstjahre | Gehalt |
1,2 | 2.236 € |
3,4 | 2.281 € |
5,6 | 2.333 € |
7,8 | 2.382 € |
9,10 | 2.434 € |
11-15 | 2.544 € |
16-20 | 2.654 € |
21-25 | 2.765 € |
26-30 | 2.877 € |
31-35 | 2.987 € |
ab 36 | 3.099 € |
Während in einer öffentlichen Einrichtung ein/e Ordinationsassistent/in nach den Beschlüssen im Kollektivvertrag bezahlt wird, können private Arbeitgeber/innen Gehälter selbst festlegen. Das gilt auch für die Höhe der Zulagen. Daher ist es möglich, dass private Arbeitgeber/innen unterdurchschnittlich oder überdurchschnittlich entlohnen.
Ordinationsassistent/in – Gehalt nach Bundesländern
Das Ordinationsassistent/in-Gehalt unterscheidet sich je nach Bundesland. Den höchsten Verdienst bekommen Ordinationsassistenten/-innen in Oberösterreich, mit 2.460 Euro monatlich. Auch in Tirol (2.269 Euro), Vorarlberg (2.267 Euro) und Wien (2.305 Euro) liegt das Gehalt über dem österreichweiten Schnitt.
Im Mittelfeld bewegen sich die Gehälter in Salzburg, Kärnten und Niederösterreich. In diesen Bundesländern verdienen Ordinationsassistenten/-innen monatlich zwischen 2.150 und 2.191 Euro brutto. Deutlich darunter findet sich der durchschnittliche Verdienst der in der Steiermark tätigen Ordinationsassistenten/-innen mit 1.826 Euro im Monat.
Bundesland | Bruttogehalt in Euro |
Vorarlberg | 2.267 € |
Oberösterreich | 2.460 € |
Salzburg | 2.160 € |
Niederösterreich | 2.150 € |
Tirol | 2.269 € |
Wien | 2.305 € |
Steiermark | 1.826 € |
Kärnten | 2.255 € |
Burgenland | 2.041 € |
Ordinationsassistent/in Stellenangebote
Ordinationsassistent/in – Gehalt nach Geschlecht und Berufserfahrung
Da heutzutage noch immer hauptsächlich Frauen dem Beruf der Ordinationsassistenz nachgehen, ist das Geschlecht kaum als beeinflussender Faktor auf das Gehalt zu nennen. Das Alter, beziehungsweise vielmehr die gesammelten Jahre an Erfahrung im Dienst, ist hingegen von großer Bedeutung für die Höhe des Verdienstes. Die Zunahme des Gehaltes in Abhängigkeit zu den Berufsjahren in Kärnten nach kollektivvertraglichen Vereinbarungen ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Diese Gehaltsangaben sind seit Jänner 2025 bindend:
Berufsjahre | Bruttogehalt in Euro |
1 bis 2 | 2.063 € |
3 bis 4 | 2.127 € |
5 bis 6 | 2.190 € |
7 bis 8 | 2.255 € |
9 bis 10 | 2.319 € |
11 bis 12 | 2.382 € |
13 + | 2.447 € |
Ordinationsassistent/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Das Gehalt eines/-r Ordinationsassistenten/-in liegt, verglichen mit anderen medizinischen Assistenzberufen, im unteren Feld. Denn als Ordinationsassistent/in verdient man durchschnittlich 2.100 Euro im Monat. Dagegen erhält eine Gipsassistenz rund 2.250 Euro und eine Operationsassistenz rund 2.480 Euro. Als Pflegeassistenz (PA) verdient man beispielsweise auch mehr, nämlich circa 2.650 Euro brutto monatlich. Wie die Verdienstmöglichkeiten im Vergleich genau aussehen, stellt das nachfolgende animierte Säulendiagramm dar.
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wie auch in den meisten anderen Berufen gibt es für Ordinationsassistenten/innen die Möglichkeit, Fort- und Weiterbildungen zu besuchen. Dies vergrößert nicht nur den verfügbaren Tätigkeitsbereich, sondern kann teilweise auch zu einem höheren Gehalt führen. Interessierte können sowohl fachliche Weiterbildungen als auch berufsübergreifende Weiterbildungen besuchen.
Fachliche Weiterbildungen
Fachliche Weiterbildungen dienen der Vertiefung und Spezialisierung facheigener Themen und bieten zum Teil Aufstiegsmöglichkeiten. So haben Ordinationsassistenten/-innen auf der einen Seite die Möglichkeit, neue Qualifikationen zu erhalten und mehr Verantwortung zu übernehmen, und auf der anderen Seite den Anreiz, eventuell ihren Verdienst zu erhöhen. Fachliche Weiterbildungen für Ordinationsassistenzen gibt es beispielsweise in folgenden Bereichen:
- Assistenz bei ärztlichen Eingriffen
- Vertrautheit mit Hygienevorschriften
- Medizinische Verwaltung
- Medizinische Informations- und Dokumentationssysteme
- Anatomie
- Spezielle Weiterbildungslehrgänge – Gesundheit, Soziales, Pädagogik
Insbesondere Weiterbildungen, die zu einer Spezialisierung führen, können den beruflichen Aufstieg bedingen und daher mehr Gehalt bedeuten.
Berufsübergreifende Weiterbildungen
Das Tätigkeitsfeld einer Ordinationsassistentin bzw. eines Ordinationsassistenten ist vielfältig. Es beinhaltet unter anderem organisatorische und administrative Aufgaben. Um in diesem Feld mehr Wissen und Sicherheit zu gewinnen, können berufsübergreifende Weiterbildungen besucht werden. Diese gibt es beispielsweise zu diesen Themen:
- Erste Hilfe
- MS Office
- Fremdsprachen
- Zeitmanagement
- Kommunikationskompetenz
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