Der Trainingstherapeut hat die Aufgabe, Unfallpatienten oder Menschen mit chronischen Erkrankungen durch das Erstellen geeigneter Trainingspläne zu mehr körperlicher Fitness zu verhelfen. Die Ausbildung erfolgt durch ein Studium der Sportwissenschaften. Während diesem erfolgt eine Spezialisierung auf den trainingstherapeutischen Bereich. Dieser Artikel thematisiert alle relevanten Fragen rund um den Beruf des Trainingstherapeuten. Das Studium und der spätere Berufsalltag werden dabei umfassend beleuchtet. Aber auch Kosten, Gehalt und Berufsperspektive werden erläutert.
Was macht man als Trainingstherapeut?
Trainingstherapeuten beschäftigen sich mit Patienten, die in Folge einer Verletzung oder durch eine chronische Erkrankung körperliche Trainings bedürfen. Ihre Aufgabe ist es, einen geeigneten Trainingsplan für diese Patienten zu erstellen, mit dem Ziel, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit und die Koordination zu verbessern, sowie Ausdauer und Fitness zu erhöhen. Die Einhaltung des Trainingsplans wird beständig überwacht und kontrolliert. Im Bedarfsfall werden vom Trainingstherapeuten Anpassungen vorgenommen. Anders als Sportwissenschaftler fokussieren sich Trainingstherapeuten häufig nur auf Patienten mit akuten gesundheitlichen Einschränkungen. Deswegen ist für sie auch die Bezeichnung "Medizinischer Trainigstherapeut" geläufig.Wie läuft die Ausbildung zum Trainingstherapeuten ab?
Die Ausbildung von Trainingstherapeuten findet in Form eines Hochschulstudiums an einer Universität statt. Hier wird meist nicht nur ein Bachelorstudium, sondern im Anschluss direkt auch ein passendes Masterstudium angeboten. Die für den Beruf benötigten Kenntnisse aus den Bereichen Sport- und Bewegungswissenschaften bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des Studiums. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium tragen die Absolventen den Titel Bachelor of Science (B. Sc.) bzw. Master of Science (M. Sc.). Um nach der schulischen Bildung die Akkreditierung zum Trainingstherapeuten zu erhalten, sollten Studierende ihren Schwerpunkt entsprechend auf trainingstherapeutische Inhalte legen.Voraussetzungen für das Studium
Wer als Trainingstherapeut arbeiten möchte, benötigt die Hochschulreife, um zum Studium zugelassen zu werden. Diese erlangen Interessenten in der Regel durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura. Alternativ lässt sich eine Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung ablegen. Des Weiteren ist vor Aufnahme des Studiums ein Eignungstest zu absolvieren, der die körperliche Tauglichkeit für den Studiengang abfragt.Dauer und Ausbildungsorte
Die Studiengänge Sportwissenschaften sowie Sport- und Bewegungswissenschaften werden an zahlreichen österreichischen Universitäten angeboten, unter anderem an der Karl-Franzens-Universität in Graz, an der Universität Innsbruck, an der Paris Lodron Universität Salzburg und an der Universität Wien. Die Regelstudienzeit für ein Bachelorstudium beträgt sechs Semester (drei Jahre) und umfasst 180 ECTS-Punkte. Ein Masterstudium umfasst hingegen nur 120 ECTS-Punkte und dauert deswegen in der Regel vier Semester (zwei Jahre).Inhalte und Aufbau des Studiums
Die inhaltliche Themensetzung ist bei allen Anbietern ähnlich. Lediglich die Wahlmodule variieren jeweils leicht. Für angehende Trainingstherapeuten sind die Module rund um die Themengebiete Trainingstherapie und -wissenschaft von besonderem Interesse. Als Wahlmodul belegen angehende Trainingstherapeuten idealerweise das Modul "Praxis Trainingstherapie". An der Universität Innsbruck ist ein Bachelorstudium der Sportwissenschaften beispielsweise folgendermaßen strukturiert:Semester | Module |
1. Semester | - Einführung in die Sportwissenschaft - Medizinisch-biologische Grundlagen - Psychosoziale Grundlagen |
2. Semester | - Medizinisch-biologische Vertiefung - Bewegungswissenschaft und Biomechanik - Theoriegeleiteter Fertigkeitserwerb: Grundsportarten |
3. Semester | - Trainingswissenschaft - Trainingstherapie: Bewegungs- und Stützapparat - Theoriegeleiteter Fertigkeitserwerb: Alpinsport - Interdisziplinäre Kompetenzen |
4. Semester | - Empirische Methoden - Angewandte Trainingswissenschaft - Trainingstherapie: Neurologie, Psychosomatik - Interdisziplinäre Kompetenzen |
5. Semester | - Trainingstherapie: Innere Erkrankungen - Sportpädagogik - Theoriegeleiteter Fertigkeitserwerb im Gesundheits- und Leistungssport |
6. Semester | - Bachelorarbeit - Sportartenerweiterung - Interdisziplinäre Kompetenzen - Wahlmodul: Praxis Trainingstherapie oder Praxis Training oder Erweiterung sportwissenschaftlicher Kenntnisse |
Semester | Module |
1. Semester | - Sportwissenschaftliche Grundlagen 1 - Forschungsmethodik 1 und 2 - Rechtliche Grundlagen |
2. Semester | - Sportwissenschaftliche Grundlagen 2 - Forschungsvertiefung - Berufsbezogene Kompetenzen - Interdisziplinäre Kompetenzen - Wahlmodul: Theoriegeleiteter Fertigkeitserwerb Alpinsport Winter oder Sommer |
3. Semester | - Forschungsvertiefung - Berufsbezogene Kompetenzen - Wahlmodul: Theoriegeleiteter Fertigkeitserwerb Trainingstherapie oder Leistungssport - Wahlmodul: Praxis Trainingstherapie oder Gesundheits- und Leistungssport |
4. Semester | - Masterarbeit - Verteidigung der Masterarbeit |