Eine Hebamme begleitet im Berufsalltag schwangere Personen: vor, während und nach der Geburt. In der Regel sind Hebammen die ersten Ansprechpartnerinnen und stehen den werdenden Familien beratend zur Seite. Nach Geburten betreuen Hebammen nicht nur die Mutter, sondern sorgen sich auch um das Neugeborene. Solange es zu keinen Komplikationen kommt, begleiten die Hebammen auch die Geburt eigenständig. Um den Beruf ausüben zu können, müssen Interessierte ein dreijähriges Bachelorstudium an einer Fachhochschule erfolgreich absolvieren. Die Details zur Ausbildung wurden im Hebammengesetz verankert. Die Berufsgruppe wird durch das Hebammengremium gesetzlich vertreten.
Was verdient eine Hebamme eigentlich in den verschiedenen Etappen ihrer Karriere? Von welchen Faktoren wird der Verdienst beeinflusst? Nahezu alle Geburtshelfenden in Österreich können dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. Deshalb kommen in diesem Text überwiegend feminine Wortformen vor.
Hebamme – Gehalt in der Ausbildung
Während des Studiums, also in der Ausbildung, erhalten angehende Hebammen kein Gehalt. Denn die Ausbildung zur Hebamme findet in Österreich in Form eines dreijährigen Bachelorstudienganges statt. Dieses kann an einer von sieben Hochschulen mit dem Titel „Bachelor of Science in Health Studies“ abgeschlossen werden. Es gibt für Hebammen dabei, trotz eines hohen Anteils an Berufspraktika, keine offizielle Möglichkeit, die Tätigkeit vergütet zu bekommen. Erst nach abgeschlossenem Studium erhalten Hebammen demzufolge das erste Gehalt.
Hebamme – Einstiegsgehalt nach dem Studium
Das Einstiegsgehalt einer Hebamme in Österreich liegt durchschnittlich bei 2.300 Euro brutto monatlich. Nach Abzug des Sozialversicherungsbeitrages und der Lohnsteuer stehen dann noch etwas über 1.700 Euro im Monat zur Verfügung. Nach dem Studium beginnen die meisten Hebammen ihre Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis.
Hebamme – Gehalt nach Art der Einrichtung
Je nach Arbeitsstelle kann sich der Verdienst einer Hebamme dann stark unterscheiden. So besteht nicht nur die Möglichkeit der Arbeit in einem Krankenhaus oder einer privaten Praxis, auch die Selbstständigkeit steht zur Wahl. Bei einem kirchlichen Träger wie den Barmherzigen Brüdern sieht der Verdienst beispielsweise anders aus, als wenn man als Hebamme in einer privaten Praxis arbeitet. Auch die Gehälter in öffentlichen Einrichtungen unterscheiden sich davon. Nähere Informationen dazu, fassen die folgenden Abschnitte zusammen.
Öffentliche Einrichtung wie Klinik oder Krankenhaus
Ein möglicher Arbeitsort, an dem Bewerbungen für den Beruf als Hebamme auf eine hohe Nachfrage treffen, ist ein Krankenhaus oder eine Klinik. Eine Anstellung dort, also in einer öffentlichen Einrichtung, unterliegt tarifvertraglichen Regelungen und übertrifft meist den geltenden Mindestlohn. Hier verdienen Berufseinsteiger meist zwischen rund 2.700 Euro und 3.200 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. So verdienen einige Hebammen mit langjähriger Erfahrung bis zu 4.000 Euro brutto monatlich.
Private Praxis
Die Arbeitgeber in einer privaten Praxis sind an keinen allgemeingültigen Tarifvertrag gebunden, weshalb viele ein geringeres Gehalt, als für Hebammen üblich, bezahlen. So erhalten Hebammen / Geburtshelfer, die in einer privaten Praxis angestellt sind, weniger Geld im Monat als etwa bei einer Anstellung mit öffentlicher Trägerschaft.
Gehalt in einer kirchlichen Einrichtung
Wer als Hebamme in einer kirchlichen Einrichtung tätig ist, die beispielsweise zur Caritas oder Diakonie gehört, wird in der Regel nach einem der gültigen Kollektivverträge bezahlt. Angestellte in Krankenhäusern, die den “Barmherzigen Brüdern” angehören, einem anderen kirchlichen Träger, erhalten nach den aktuellsten Daten folgenden Verdienst:
Stufe | Bruttomonatsgehalt |
1 | 2.173,70 € |
2 | 2.211,80 € |
3 | 2.249,90 € |
4 | 2.288,00 € |
5 | 2.329,20 € |
6 | 2.370,60 € |
7 | 2.412,30 € |
8 | 2.453,70 € |
9 | 2.495,20 € |
10 | 2.537,30 € |
11 | 2.581,70 € |
12 | 2.627,00 € |
13 | 2.674,00 € |
14 | 2.722,30 € |
15 | 2.770,40 € |
16 | 2.822,90 € |
17 | 2.876,60 € |
18 | 2.930,50 € |
19 | 2.984,10 € |
20 | 3.037,40 € |
21 | 3.091,50 € |
22 | 3.265,40 € |
23 | 3.385,80 € |
24 | 3.506,80 € |
25 | 3.613,80 € |
26 | 3.734,70 € |
27 | 3.855,30 € |
Laut dem Vertrag fallen Hebammen in die Endgeldgruppe “Stufe c”, wozu auch der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege oder etwa medizinisch-technische Fachkräfte gehören. Jedes zweite Arbeitsjahr rückt man automatisch eine Entlohnungsgruppe vor.
Freiberufliche Tätigkeit
Freiberuflich tätige Hebammen können Stundensätze beziehungsweise Pauschalpreise für ihre Leistungen eigenständig festlegen. Aus diesem Grund stellt die Selbstständigkeit für viele eine attraktive Verdienstmöglichkeit dar. Allerdings sind auch freiberufliche Hebammen an die festgelegten Tagessätze der Krankenkassen gebunden. Als freiberufliche Hebamme lässt sich ein monatliches Bruttoeinkommen von bis zu 6.500 Euro erreichen. Gleichzeitig sind jedoch auch Fixkosten zu berücksichtigen – so ist etwa ein jährlicher Beitrag von 3.600 bis 4.600 Euro für die Berufshaftpflichtversicherung verpflichtend.
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Hebamme – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Wie verändert sich das Gehalt einer Hebamme abhängig vom Alter und Geschlecht? In Österreich gehören 99 Prozent der tätigen Hebammen bzw. Geburtshelfenden zum weiblichen Geschlecht. Der Gehaltsunterschied zu Männern im selben Beruf ist nicht signifikant.
Das Alter und die damit regulär zusammenhängende Berufserfahrung haben Einfluss auf die Höhe des Verdiensts. So steigt das Gehalt nach etwa drei bis vier Jahren auf etwa 2.500 Euro brutto, nach zehn Jahren auf bis zu 2.800 Euro brutto und nach über 20 Jahren Berufserfahrung auf durchschnittlich 3.000 Euro brutto pro Monat an.
Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Das Gehalt einer Hebamme befindet sich im Mittel, verglichen mit anderen Gehältern aus dem medizinischen Bereich. Mit einem Durchschnittsgehalt von 2.500 Euro brutto liegt es außerdem über dem österreichischen Durchschnittseinkommen. Zum Einstieg verdient eine Hebamme circa 2.300 Euro brutto pro Monat. So fallen beispielsweise auch der Pflegeassistenten-Verdienst und Diätologe-Gehälter zum Berufsbeginn aus. Das Gehalt eines Medizinischen Masseurs oder einer Medizinischen Masseurin liegt durchschnittlich darüber (rund 2.680 Euro), ein Psychologe verdient durchschnittlich zum Berufsanfang mehr (knapp 3.500 Euro).
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Um das Gehalt als ausgelernte Hebamme durch Weiterbildungen aufzustocken, gibt es verschiedene Optionen: Erstens besteht die Möglichkeit, einen Masterstudiengang zu absolvieren, beispielsweise als Hebamme. Zweitens kann man eine Aufstiegsweiterbildung besuchen, damit man dann eine höhere Position übernehmen könnte. Mit einer höheren Position geht dann meistens auch ein höherer Lohn einher.
In den Tarifverträgen für Hebammen spiegelt sich allerdings nur die Berufserfahrung im Gehaltsanstieg. Deshalb könnte etwa eine Umschulung zum Rettungssanitäter oder zur Ordinationsassistentin, im Falle einer Vergütung nach dem zwischen den Barmherzigen Brüdern und der vida geschlossenen Kollektivvertrag, einen höheren Lohn bedeuten. Denn diese beiden Berufe gehören demzufolge der nächsthöheren Gehaltsstufe an.
Passende Stellenangebote als Hebamme finden
Wer noch auf Jobsuche ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl an Hebammen-Stellenangeboten, Therapie-Jobs und Stellen im Patientenmanagement.
1. “Kollektivvertrag Barmherzige Brüder Salzburg und Österreichischer Gewerkschaftsbund”, Gewerkschaft vida. Stand: 1. Jänner 2025. (Abrufdatum: 16.06.2025).