Kinderbetreuer sind verantwortlich für die Betreuung von Kindern, Kleinkindern und Babys in verschiedenen Altersgruppen. Sie leisten nach einer pädagogischen Ausbildung oder Weiterbildung einen wichtigen Beitrag zum Sozialsystem in Österreich. Dieser Artikel beleuchtet die Weiterbildung / Kurzausbildung zum Kinderbetreuer, sowie die Aufgaben und Einsatzorte im späteren Berufsleben dieser Fachkräfte.
Kinderbetreuer – Voraussetzungen
Um als Kinderbetreuer zu arbeiten, ist nicht zwangsläufig eine Ausbildung notwendig. Dennoch benötigen die Fachkräfte einige grundlegende Kenntnisse, weshalb eine (Kurz-)Ausbildung in Bereichen wie Pädagogik und Betreuung sinnvoll sein kann. Auch zur Nutzung steuerlicher Vorteile ist eine fundierte Aus- oder Weiterbildung im pädagogischen Bereich erforderlich. Die Teilnahme an entsprechenden Kursen erfordert in der Regel ein Mindestalter zwischen 18 und 22 Jahren. In jedem Fall müssen Betreuungspersonen einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, um in Notfällen richtig reagieren zu können.
Kinderbetreuer – Inhalt und Dauer
Eine einheitliche Ausbildung, die für Kinderbetreuer verpflichtend ist, gibt es in Österreich nicht. Das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) wie auch das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten jedoch Weiterbildungskurse zum Erlernen der nötigen Fachkompetenzen an. Diese Kurzausbildungen umfassen dabei jeweils 35 Unterrichtstage.
Inhalte
Die Inhalte der Weiterbildung zum Kinderbetreuer sehen bei den meisten Anbietern ähnlich aus und umfassen Grundlagen in Entwicklungspsychologie, Pädagogik und Kommunikation, sowie Konfliktlösungsmethoden. Wichtige Bausteine des Lehrgangs am WIFI sind hierbei die Folgenden:
- Entwicklung von Kognition und Autonomie
- Familie als System, familiäre Werte und die Rolle der Betreuungskraft
- Grundlagen der (entwicklungsfördernden) Erziehung
- Umgang mit Konfliktsituationen und Aufzeigen von Grenzen
- Kinder fördern und stärken
- Erste Hilfe und Unfall-Maßnahmen
Am BFI hingegen sind folgende Schwerpunkte vorrangig:
- Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstkompetenz
- Kommunikation und Gesprächsführung
- Entwicklungspsychologie
- Pädagogik und Didaktik
- Sprach- und Sprechförderung
- Sensibilisierung für Auffälligkeiten
- Interkulturelle Erziehung und Diversität
Dauer und Abschluss
Insgesamt dauern die Kurse zum Kinderbetreuer 35 Tage und bestehen aus 140 Lehreinheiten. Das BFI Steiermark bietet darüber hinaus eine erweiterte Ausbildung an, die 315 theoretische Unterrichtseinheiten und 160 Stunden Praktikum umfasst. Am Ende der Weiterbildung steht in der Regel eine Abschlussarbeit und deren entsprechende Präsentation. Bei erfolgreicher Absolvierung des Kurses erhalten Fachkräfte ein BFI- oder WIFI-Zertifikat. Damit können sie freiberuflich, etwa neben der Haupttätigkeit, oder als Angestellte in der Kinderbetreuung arbeiten.
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Kinderbetreuer – Kosten der Ausbildung
Wie viel eine Aus- oder Weiterbildung zum Kinderbetreuer kostet, kann vom Anbieter, dem Kursumfang oder dem jeweiligen Bundesland abhängen. Der umfangreiche Kurs in Form von 475 Unterrichtseinheiten am BFI Steiermark kostet zum Beispiel 2.400 Euro. Lehrmaterialien und Prüfungsgebühren sind hier bereits im Preis enthalten. Ein Grundlehrgang im Umfang von 140 Stunden kostet hier dagegen 1.645 Euro.
Kinderbetreuer – Gehalt
Laut Kollektivvertrag können Kinderbetreuer mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.580 und 2.350 Euro monatlich und einem Jahresgehalt von 19.000 bis 28.000 Euro rechnen. Mit wachsender Berufserfahrung kann der Verdienst hierbei noch gesteigert werden.
Kinderbetreuer – Aufgaben
Kinderbetreuer übernehmen sämtliche Aufgaben, die in der Betreuung von Kindern oder Babys in verschiedenen Altersgruppen anfallen. Dazu zählen Haushaltstätigkeiten, wie die Zubereitung von Nahrung, die Beschäftigung und der Umgang mit dem Kind, sowie das Wickeln, Baden oder die Unterstützung bei den Hausaufgaben. Je nach Betreuungszeit übernehmen Fachkräfte auch Einschlafrituale und bringen die Kinder ins Bett.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Kinderbetreuers sind meist unregelmäßig. Denn, anders als eine Tagesmutter, übernimmt die Fachkraft eine Betreuung hier in der Regel nach Bedarf. Kinderbetreuer kommen dabei meist ins Haus, wenn die Eltern beschäftigt sind. So können Einsätze entweder tagsüber für einige Stunden, für einen längeren Zeitraum oder auch abends und nachts stattfinden.
Einsatzorte
Meist kommen Kinderbetreuer zum jeweiligen Kind nach Hause, wenn die Eltern fort sind. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Kinder sich in ihrem vertrauten Umfeld befinden. Die Fachkräfte können dabei auf vorhandene Mittel wie Spielzeuge oder Küchengeräte zugreifen. Kinderbetreuer können darüber hinaus aber auch in Gästekindergärten von Hotels, Gaststätten oder in Einkaufszentren arbeiten und die Kinder dort betreuen. Auch die Beaufsichtigung von Kindern bei Hochzeiten oder Veranstaltungen kann von einer solchen Fachkraft übernommen werden.
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Kinderbetreuer – Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Weiterbildung zum Kinderbetreuer legt den Grundstein für viele weitere berufliche Spezialisierungsmöglichkeiten im sozialen Bereich. So können die Fachkräfte etwa Lehrgänge in den Bereichen Bewegungs-, Elementar-, Natur- und Umwelt-, oder Gesundheitspädagogik absolvieren und ihre Kenntnisse entsprechend erweitern. Auch eine zwei- bis fünfjährige Ausbildung zum Kindergartenpädagogen lässt sich an eine Weiterbildung anschließen. Die Voraussetzungen variieren hier je nach Ausbildung und Anbieter, zwischen der mittleren Reife und der Matura.
Ein attraktiver Karriereweg für Kinderbetreuer kann zudem in einem Studium an einem Kolleg, einer Fachhochschule oder Universität im Bereich (Sozial-)Pädagogik oder Soziale Arbeit liegen. Hierfür wird in der Regel die Matura, die Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung benötigt.
Passende Jobs in der Kinderbetreuung
Passende Jobs in der Betreuung von Kindern gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Kinderbetreuer, Jobs als Elementarpädagoge und Stellen für DGKP Kinder- und Jugendlichenpflege.
- BFI Steiermark, Tagesmutter/-Vater, Kinderbetreuer/-in, https://www.bfi-stmk.at/... (Abrufdatum: 14.08.2024)
- WIFI Österreich, Kinder betreuen und Babysitten, WIFI-Kurs, https://www.wifi.at/... (Abrufdatum: 14.08.2024)
- AMS Ausbildungskompass, BFI – Ausbildung Kinderbetreuung – Grundlehrgang, https://www.ausbildungskompass.at/... (Abrufdatum: 14.08.2024)
- AMS Berufslexikon, Kinderbetreuer/-in, https://www.berufslexikon.at/... (Abrufdatum: 14.08.2024)
- BIC.at, Kinderbetreuer*in, https://www.bic.at/... (Abrufdatum: 14.08.2024)