Inhaltsverzeichnis
Der Einstieg in die Pflege kann über viele Wege erfolgen, je nach persönlichen Voraussetzungen. Neben dem klassischen Studium zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger bestehen einige Möglichkeiten über die Ausbildung zur Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz. Die Arbeit in der Pflege ist körperlich und mental herausfordernd, aber gleichzeitig auch lohnend. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit und der soziale Aspekt sprechen für den Pflegeberuf Der nachfolgende Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zum Einstieg in die Pflege.
Inhaltsverzeichnis
Einstieg in die Pflege – FSJ zur Orientierung nach der Schule
Was kommt nach dem Schulabschluss? Diese Frage beschäftigt jedes Jahr zahlreiche junge Leute. Viele denken über eine Karriere in der Pflege nach, denn der Job wird gut bezahlt, die Pflege gilt ab Jänner 2026 als Schwerberuf und bringt demnach einige Privilegien mit sich, und die Arbeit ist sinnstiftend.
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bietet hier für viele eine gute Möglichkeit, erstmal in den Pflegeberuf “reinzuschnuppern”, bevor man sich über eine Ausbildung oder ein Studium auf das Berufsfeld Pflege festlegt. Es dauert zehn bis elf Monate, jeweils beginnend im September oder Oktober. Als FSJler unterstütz man das Pflegepersonal bei den täglichen Aufgaben wie Essen verteilen, Betreuung und körperlicher Pflege der Patienten oder Bewohner. FSJler erhalten für ihre Tätigkeit monatliches Taschengeld und das KlimaTicket, je nach Einsatzstelle auch weitere Unterstützung und Leistungen. Das FSJ kann auch als Zivildienstersatz geleistet werden.
Einstieg in die Pflege – Möglichkeiten
Für wen die Entscheidung gefallen ist, dass er oder sie seine berufliche Zukunft in der Pflege sieht, dem bieten sich zahlreiche Einstiege in die Pflege. Die bekanntesten sind folgende:
- Studium zum Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger (DGKP), um als Pflegefachkraft tätig zu werden
- Studium zum Pflegemanager
- Ausbildung zur Pflegefachassistenz
- Ausbildung zur Pflegeassistenz
- Ausbildung zum Altenpfleger
Ferner fallen in den Bereich der Pflege die Ausbildung zum Fußpfleger, das Studium zur Hebamme oder diverse Weiterbildungen, etwa zum Intensivpfleger oder Wundmanager.
Einstieg in die Pflege – Voraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich je nach gewähltem Ausbildungsweg. Für ein Studium ist die Matura, eine Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung zwingend notwendig. Alternativ werden bei manchen Anbietern auch einschlägige berufliche Qualifikationen akzeptiert. Außerdem liegt das Mindestalter für ein Studium bei 18 Jahren.
Für eine Ausbildung muss man mindestens 17 Jahre alt sein und die neunte Schulstufe abgeschlossen haben. Zudem ist der Nachweis der gesundheitlichen Eignung durch ein ärztliches Attest notwendig, sowie die Vorlage einer Strafregisterbescheinigung. Auch Deutschkenntnisse mindestens auf Stufe B2 müssen vorliegen.
Wichtige persönliche Eigenschaften von Mitarbeitern in der Pflege sind Einfühlungsvermögen und Empathie, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Teamfähigkeit und die Offenheit für Sorgen und Nöte.
Besonderheit für Pflegefachkräfte: DGKP nur noch über Studium
Eine Besonderheit findet sich bei der Pflegefachkraft-Ausbildung, über die man als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger tätig werden kann. Denn seit Anfang 2024 ist der Weg zum DGKP ausschließlich über ein Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich. Das bedeutet, dass man in den meisten Fällen eine Matura braucht, um den Beruf des DGKP zu ergreifen. Vorher konnte man sich zwischen dem Studium und einer schulischen Ausbildung entscheiden.
Das Studium zum DGKP ist formell ein Bachelorstudiengang und dauert drei Jahre. Es umfasst insgesamt 4.500 Stunden, davon 2.300 Stunden Praxis. Studierende lernen Inhalte über die Gesundheits- und Krankenpflege, Soziologie, Notfallmanagement, Psychologie und vieles mehr. Sie schließen das Studium mit einer Bachelorarbeit und einer Abschlussprüfung mit integriertem Pflegeassessment ab. Anschließend erhalten sie den akademischen Grad Bachelor of Science sowie die Berufsbezeichnung Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger.
Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger/in Stellenangebote
Pflegefachkraft-Studium ohne Matura
Allerdings gibt es auch mehrere Wege, das Pflegestudium ohne Matura zu absolvieren. Je nach Zulassungsprozess fordern Institutionen eine der drei alternativen Qualifikationen: Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsberechtigung in der Pflegefachassistenz. Je nach Fachhochschule unterscheidet sich das Angebot der Studiengänge, welche eine Karriere in der Pflege ermöglichen. Neben dem Pflegestudium werden folgende Optionen angeboten:
Zugangsformen im Überblick
Die Berufsreifeprüfung ist eine Art "Nachhol-Matura" im zweiten Bildungsweg und ermöglicht den allgemeinen Zugang zu Hochschulstudiengängen, unabhängig von der Fachrichtung. Die Studienberechtigungsprüfung bietet hingegen Zugang zu einem bestimmten Studienfeld (z. B. Pflege) und besteht aus fünf Teilprüfungen. Sie gilt nur für die FH, an der die Prüfung abgelegt wird. Die berufliche Qualifikation erfolgt über die Ausbildung zur Pflegefachassistenz. Absolventen können anschließend in das dritte Semester des Studiengangs einsteigen.
Einstieg in die Pflege – Möglichkeiten über eine Ausbildung
Neben dem Studium bietet die Ausbildung zum Pflegefachassistenten, Pflegeassistenten oder Altenpfleger eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Pflege. Zudem gibt es mehrere Programme für Schüler, welche die schulische Ausbildung mit der pflegerischen verknüpfen und somit einen früheren Berufseinstieg ermöglichen.
Pflegefachassistenz
Die Pflegefachassistenz ist eine zweijährige Ausbildung. Pflegefachassistenten (PFA) unterstützen DGKP und assistieren Ärzten. Dazu übernehmen sie beispielsweise Blutentnahmen, messen und dokumentieren medizinische Basisdaten und beraten Angehörige.
Die Ausbildung umfasst in Vollzeit mindestens 3.200 Stunden Unterricht. In der Ausbildung lernen die Schüler Inhalte über Akut- und Langzeitpflege, Diagnostik, Beziehungsgestaltung sowie Pflegeprozesse, Organisation und vieles mehr. Den Abschluss erhält man mit einer kommissionellen Abschlussprüfung und einer schriftlichen Fachbereichsarbeit. Anschließend führt man die Berufsbezeichnung Pflegefachassistent. PFA können überall dort arbeiten, wo Pflegepersonal und Ärzte Unterstützung benötigen – von Krankenhäusern über Rehabilitationszentren bis hin zu Altenheimen.
Pflegefachassistent/in Stellenangebote
Pflegeassistenz
Die Ausbildung zur Pflegeassistenz (PA) dauert hingegen nur ein Jahr. Diese Fachkräfte übernehmen unterstützende Aufgaben bei der Körperpflege, Nahrungsaufnahme und anderen Verrichtungen. Sie beobachten den Gesundheitszustand der Patienten und begleiten Patienten zu Untersuchungen. Auch die Dokumentation fällt in ihr Aufgabengebiet. Der zentrale Unterschied zum Pflegefachassistenten ist, ein Pflegeassistent nur die Aufgaben übernehmen darf, welche Ärzte oder höherrangiges Pflegepersonal direkt anordnet. Er darf beispielsweise keine medizinischen Eingriffe wie Blutentnahmen selbst durchführen.
Die Ausbildung kann in Vollzeit, aber auch in Teilzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Zu den Inhalten zählen unter anderem die Grundsätze der Pflege, Pflegeprozesse, sowie medizinische Diagnostik. Zusätzlich müssen diverse Pflicht- und Wahlpraktika absolviert werden. Insgesamt umfasst die Ausbildung 1.600 Stunden.
Pflegeassistent/in Stellenangebote
Früher Einstieg in die Pflege über Pflegestarter-Programm
Seit September 2025 gibt es mit dem Pflegestarter-Programm eine sehr frühe Einstiegsmöglichkeit. Hier beginnen Interessierte bereits mit 15 Jahren eine dreijährige Ausbildung. Das erste Ausbildungsjahr fokussiert sich auf Voraussetzungen, welche für die Absolvierung der Pflegeassistenzausbildung notwendig sind. Darunter fallen Fächer wie Mathe, Deutsch und Englisch, jeweils mit pflegerischem Bezug. Mit dem zweiten Ausbildungsjahr beginnt die offizielle Pflegeassistenzausbildung. Wenn die Teilnehmer im dritten Jahr 17 Jahre alt werden, können sie in diesem Abschnitt die Pflichtpraktika für die Ausbildung absolvieren. Das Programm endet mit der Berufsberechtigung zur Pflegeassistenz.
Des Weiteren bieten einige Institutionen schon Pflegeausbildungen ab 14 Jahren an. Dazu zählt die “Pflege mit Matura”, welche fünf Jahre dauert und die Matura mit der Ausbildung zur Pflegefachassistenz verknüpft. Absolventen können nach der Matura anschließend direkt in den Beruf einsteigen oder ein verkürztes Studium zum DGKP absolvieren. Ein ähnliches Konzept bietet die dreijährige Fachschule mit Pflegevorbereitung, welche auf Pflegeausbildungen vorbereitet und eine spätere verkürzte Ausbildung ermöglicht.
Passende Jobs in der Pflege
Auf der Suche nach einem passenden Job in der Pflege? Bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellen als Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger, Jobs für Altenpfleger, Stellenangebote für Fachkrankenpfleger und viele mehr.
Häufige Fragen
- Kann man als Quereinsteiger in der Pflege arbeiten?
- Welche Voraussetzungen muss man für den Einstieg in die Pflege aufweisen?
- Wie viel verdient ein Quereinsteiger in der Pflege?
- Wie kann man eine Umschulung oder Ausbildung in der Pflege finanzieren?
Ja, ein Einstieg als Quereinsteiger ist grundsätzlich möglich, insbesondere bei Einstieg in Pflegeassistenz- oder Pflegefachassistenz-Ausbildungen, sowie bei Einrichtungen mit großem Bedarf. Allerdings darf man nicht einfach ohne qualifizierte Ausbildung alle Pflegeaufgaben übernehmen. Je nach Tätigkeitsbereich sind definierte Ausbildungen erforderlich.
Typische Voraussetzungen sind das Mindestalter ab 17 Jahren für die Pflegeassistenz, der Pflichtschulabschluss (9. Schulstufe) und die gesundheitliche Eignung (ärztliches Attest), sowie Vertrauenswürdigkeit (Strafregisterauszug) und gute Deutschkenntnisse (Niveau B2). Weitere Voraussetzungen können je nach Ausbildungsstufe (etwa für Pflegefachassistenz oder Bachelor) zusätzliche Qualifikationen oder Prüfungen sein.
Bei Einstieg als Pflegeassistenz liegt das Bruttomonatsgehalt typischerweise bei etwa 2.340 Euro. Wichtig: Quereinsteiger heißt nicht automatisch Pflegefachkraft. Das Einstiegsgehalt hängt von Qualifikation, Einrichtung, Bundesland und Kollektivvertrag ab.
Eine Umschulung oder Ausbildung in der Pflege kann in Österreich vor allem über das Pflegestipendium finanziert werden, das monatlich über 1.600 Euro bietet. Zusätzlich gibt es den Pflegeausbildungszuschuss (rund 600 Euro steuerfrei), sowie regionale Förderungen wie die Wiener Pflegeausbildungsprämie. Auch das AMS unterstützt Umschulungen finanziell und übernimmt je nach Situation Kurs- oder Lebenshaltungskosten.
- FSJ, https://www.fsj.at/... , (Abrufdatum: 19.11.2025)
- Pflegeausbildungen ab 14, https://www.bildungszentrum-wien.at/... , (Abrufdatum: 19.11.2025)
- Pflegestipendium, https://www.oesterreich.gv.at/... , (Abrufdatum: 19.11.2025)
- Pflegeausbildungszuschuss, https://www.arbeiterkammer.at/... , (Abrufdatum: 19.11.2025)



